Eine Besoldungskürzung und eine Nicht-Erhöhung der Besoldung sind zwei Paar Schuhe.
Wie ich bereits geschrieben habe, sind Angestellte - neudeutsch Tarifbeschäftigte - wesentlich stärker benachteiligt. Das liegt zum einen an der fehlenden Eingruppierungsordnung, die eine Anstellung nach Kassenlage bedeutet und der von der Arbeitszeitregelung im ÖD abweichenden Festsetzung der wöchentlichen Arbeitszeit für tarifbeschäftigte Lehrer.
Des Weiteren kommen die unterschiedlichen Auswirkungen als Folge von Teilzeitbeschäftigung auf die Höhe der Ruhestandsbezüge (Beamte) bzw. der Rentenhöhe hinzu.
Ich persönlich habe auch nicht dafür gestreikt, dass die Lohnsteigerung 1:1 auf die Beamtenbesoldung übertragen wird und somit die Netto-Klaffe noch weiter ansteigt. Ich bin dafür, dass die durchschnittliche Nettoerhöhung, die Tarifbeschäftigten nach Abzug der Sozialabgaben bleibt, auf alle Beamten übertragen wird. Je nach progressionsstufe dürften sich die beamteten Lehrkräfte die Augen reiben, denn das führt de facto zu Lohnkürzungen.
Also liebe Beamte - vor allem des höheren dienstes - hört auf auf hohem Niveau zu jammern.
Eine fehlende Besoldungsanpassung bei vorhandener Inflation ist eine Besoldungskürzung, da ich mir meinen jetzigen Warenkorb in einem Jahr nicht mehr leisten kann.
Jeder angestelle Lehrer wusste um die Konditionen zu dnen er anfing. Wenn er bereit ist, zu diesen Konditionen anzufangen dann darf er nachher nicht jammern. Ich persönlich halte das Gehalt im Angestelltenbereich auch für zu gering. Die Frage ist nur, warum fangen dann Akademiker im öffentlichen Dienst an und gehen nicht zur privaten Wirtschaft?
Ich kenne z.B angestellte Lehrer die einfach die Vorraussetzungen (2. Fach und 2. Staatsexamen nicht erfüllen oder erfüllen wollten).
Die Bedingungen wurden nicht bei allen vor Beginn des Angestelltenverhältnisses sondern während des Angestelltenverhältnisses im bestehenden Vertragsverhältnis verändert.
Die Überleitung aus dem BAT in den TV-L ist eine Gehaltskürzung gewesen, unabhängig von der Inflationsrate.
Mal sehen, wie lange es noch dauert bis alle verbeamteten Lehrkräfte zu A12 anfangen müssen.
ist bei der ganzen Geschichte eher mein Problem. Wenn man zu Wahlzeiten verkündet, dass " kein Landesbeamter von der allgemeinen Gehaltsentwicklung abgekoppelt wird", darf man sich ein Jahr später nicht über die Reaktionen der Beamten wundern, wenn man ihnen de facto das Gehalt sogar kürzt. Besonders pikant wird die Sache, wenn sich die Leute dann daran erinnern, dass sich unser Landtag im letzten Jahr eine Diätenerhöhung von 500 € pro Monat genehmigt hat, also eine Steigerung ihres Einkommens um etwa 5%. Die sollen mir nicht erzählen, dass ich als Landesbeamter solidarisch sein müsste!! Da weiß ich doch gleich, wen ich auf keinen Fall mehr wählen werde ... Ganz nebenbei: Die Lebenshaltungskosten sind auch für Leute mit mehr als A 11 genauso angestiegen wie für alle anderen.
Die Umstellung auf den TV-L war ein tarifvertraglicher Einschnitt. Die Nicht-Übertragung der für die tarifbeschäftigten Angestellten ausgehandelten Lohnerhöhung auf die Beamten ist eben keine Lohn- pardon Besoldungskürzung.
Wer den Gehaltsanstieg in voller Höhe kassieren will, muss doch nur sein Beamtenverhältnis beenen und als Tarifbeschäftigter weiter arbeiten
so wie die Umstellung auf den TV-L Einschnitte für die Angestellten brachte, brachten die Kürzung bzw. Streichung von Weihnachts-und Urlaubsgeld und die Verlängerung der wöchentlichen Unterrichtsverpflichtung genauso Einschnitte bei den Beamten. In bisherigen Tarifrunden wurde das Ergebnis der Angestellten, wenn auch meist mit zeitlicher Verzögerung, 1:1 auf die Beamten übertragen, und genau das hat die Landesregierung auch vor der Wahl zugesagt und jetzt nicht gehalten! Aber, ganz ehrlich: Angestellte und Beamte sollten hier nicht so aufeinander "losgehen" (vielleicht ist das ja von rot-grün auch gewollt, um die Einigkeit innerhalb der Berufgsruppen zu untergraben ). Vielmehr sollten wir uns zusammentun, damit alle ein ihrer Ausbildung und ihren (immer mehr werdenden) Aufgaben entprechendes Einkommen haben und nicht die Inflation die mickrige Steigerung vollkommen auffrisst!
Die Crux bleibt aber, dass die Bruttolohnanhebung bei den Tarifbeschäftigten 1 zu 1 auf die Nettobesoldung der Beamten übertragen wird (gemeint ist das sozialversicherungspflichtige Brutto).
Die 4 wöchentlichen Unterrichtsstunden, die Tarifbeschäftigte im Vergleich zu anderen Angestellten des Öd unbezahlt erbringen, werden hier ebenfalls unter den Tisch gekehrt.
Wer immer noch nicht weiß, dass hier Apfel und Birnen verglichen werden, der schaut sich doch bitte einmal die Überstundenvergütung von tarifbeschäftigten und verbeamteten Lehrkräftem des gleichen Lehramtes an. Spätestens dann wird jedem ersichtlich, wie groß die Nettoklaffe ist.
gibts in Niedersachsen nicht, höchstens auf dem Papier.
Da kannste deine Überstunden evt nach und nach abbummeln. Wenns zu viele sind, kannst du versuchen, sie ins nächste Halbjahr mitzunehmen und dann abbummeln. Aber irgendwie schafft man das nie.
Rot-Grün in RLP geht einen anderen Weg: 5 Jahre lang jeweils ein Prozent mehr für die Beamten. Basta.
Interessant ist, die vermeintlich sozialer eingestellten Politiker gehen den Beamten an den Kragen. Sie waren es auch, die die Hartz-Gesetze ins Leben gerufen haben. Die Vertreter des ordo-liberalen Kapitalismus reiben sich die Hände.
Dass Lohnabbau (also kein Inflationsausgleich) mittlerweile als "sozial" deklariert wird, auch von Lehrern, verwundert.