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Forum: "Sanktionen"
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| Es gibt leider keine Patentlösung, | | von: hesse
erstellt: 19.02.2005 16:55:12 |
, aber ich bin bei uns (BSZ) eigentlich damit ganz gut gefahren, daß ich zu Beginn eines Schuljahres den Schülern sage, was ich von ihnen erwarte, nämlich daß sie akzeptieren, daß es in jeder Klasse Schüler gibt, die etwas lernen möchten.
Außerdem führe ich auch durchaus "Einzelgespräche" mit Schülern, die stören. Das bringt häufig Erfolg, weil ich mit ihnen keinen Machtkampf vor der Klasse austrage (bei dem sie ja i.d.R. Einiges zu verlieren haben), sondern ihnen zeige, ich nehme sie ernst und bin für sie da, erwarte aber den gleichen Respekt den anderen und mir gegenüber.
Desweiteren arbeite ich (allerdings nicht konsequent) mit Ich-Botschaften. Das wirkt oft überraschend gut, weil den meisten Schülern ihr Störverhalten gar nicht bewußt ist.
In jeder Klasse läuft das anders, in der einen besser, in der anderen schlechter. Ach ja: Explodiert bin ich auch schon mal. Ich kann mich nämlich von einem Augenblick zum anderen um 180 Grad drehen, was für die betreffende Klasse sehr, sehr unangenehm ist, weil sie mich so überhaupt nicht kennt und das daher nicht für möglich gehalten hat. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Klasse den Lehrer mag, ansonsten geht der Schuß u.U. nach hinten los...
LG
Hesse
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| Regelverstöße | | von: rub
erstellt: 19.02.2005 22:05:01 |
kommen vermutlich ständig vor, also muss ich mir klarmachen, was mich besonders stört. Das wandelt sich auch im Laufe der Jahre- jaja, die erfahrung und das Alter, aber zurück zumThema. Dreh und Angelpunkt ist meiner Ansicht nach die Einsicht der Schüler und deren Interesse, am Unterricht teilzunehmen. Um aber die Einsicht und das Interesse zu gewinnen muss ich erst mal mit den Ss. die Lage besprechen und von ihnen Meinungen zu zu vereinbarenden Regeln einholen. Es muss unter ihrer Beteiligung erfolgen, denn es ist ihr Unterricht.Die gemeinsam entwickelten Regeln (maximal vier bis fünf!)müssen irgendwo aufgehängt werden, am besten mit Unterschrift aller. Bei Regelverstoß muss entweder ein erneutes Gespräch her oder muss die Klasse sich im Vorfeld sinnvolle Sanktionen (allein sitzen, in anderer Klasse arbeiten, Tisch auf Flur schieben und da arbeiten...) ausgedacht haben. Das Ziel sollte meiner Meinung nach sein, dass die Ss es als Strafe empfinden,wenn sie nicht lernen dürfen. Es darf kein Machtkampf werden, da man da immer einer gegen viele ist.
Bei einem permanent störenden oder auch verhaltensauffälligen Schüler kommt es auch auf die Schulstufe an, habe aber selbst gute Erfahrung mit "Nichtteilnahme am Unterricht als Strafe" gemacht (Geht aber kaum in höheren Klassen und braucht Rückversicherung über Schulleitung): bei Extremfällen Vereinbarung mit Eltern, Schüler, Schulleitung, dass Teilnahme für eine Schulstude am Tag möglich, bei massiver Störung: sofortiges Abholen durch Eltern etc.
Bei gutem Verlauf nach einer Woche Erhöhung der Unterrichtszeit auf zwei Stunden am Tag, bei massiver Störung wieder sofortiges Abholen...
Der Anfang ist für alle Beteiligten hart, hat bei mir aber in hard core Fällen wirklich funktioniert. Argument, dass Kind in der Zeit vielleicht nichts lernt oder weniger als die anderen: wenn es ständig stört lernt es auch nix!!! herzlicher Gruß rub |
| Ich bin ein bisschen geschockt über die Meinungen | | von: caldeirao
erstellt: 25.02.2005 15:54:38 |
Glaubt ihr wirklich, dass um so drastischer die Sanktionen sind, um so besser "erzieht" ihr die SuS? Ich glaube, dass man zwar damit Fehlverhalten unterdrücken kann, aber sobald die Autorität nicht anwesend ist, entladen sich die SuS um so heftiger.
Ich selbst versuche positives Verhalten in den Mittelpunkt zu stellen. Eigentlich ganz einfache Sachen, die, wie ich glaube, jeder von euch kennt. Ich lobe, z.B. wer zum Unterrichtsbeginn bereit ist. Selbst in der 7. 8. Klasse werde ich dann gefragt: "Ich auch?" und das von den schlimmsten SuS. Oder ich habe einem 8-Klässler, der an unsere Schule strafversetzt wurde, ein Lob für gutes Verhalten in sein HA-Heft geschrieben. Seitdem habe ich Ruhe.
Ich denke, man sollte mit den SuS arbeiten und nicht, wer schafft es den Anderen zu besiegen. Dann liefert man sich einen Machtkampf. Da kann man auch schnell der Verlierer sein.
Ich setze natürlich auch Grenzen und achte auf die konsequente Einhaltung. Aber ich bestrafe meine SuS selten.
Übrigens, um viele Probleme in der Klasse abzusprechen gibt es an unserer Schule einmal in der Woche eine Präsenszeit, wo wir nur über die Probleme in den Klassen reden. Das ist zum Teil ganz ungezwungen. Erst haben wir uns dagegen sehr gewehrt. Mittlerweile finden es die meisten gut.
Caldeirao |
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