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Forum: "Wie weit muss "mütterliche" Solidarität gehen?"

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partim partimneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: missmarpel93 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 07.07.2013 09:27:39

Der Cheffe hat zwei Möglichkeiten, zum einen den Personalrat und zum anderen den Rechtsdzernenten der Bezirksregierung/des Schulamtes.

Schwieriger wird es nur, wenn der Chef Disziplinatvorgesetzter ist (sebständige Schule). In dem fall fällt die Möglichkeit den PR zu befragen weg.

Ohne Chef besteht (zumindest in NRW) die Möglichkeit, dass der Lehrerrat sich der Sache schulintern annimmt und mit der betroffenen Kollegin das Gespräch führt - quasi stellvertretend für die anderen KollegInnen.

Btw der Ehegatte der betroffenen Kollegin hat die gleiche Zahl von Krankheitstagen wie seine Frau, um sich wegen der erkrankten Kinder krankschreiben zu lassen. Dazu muss er nicht einmal verheiratet sein, er muss nur sorgeberechtigt sein. Sind die beiden nicht verheiratet und leben nur zusammen, ist sie de jure allein erziehend. Dann steht ihr auch die doppelte Anzahl von Tagen zu, sich wegen der Kinder krankschreiben zu lassen.

Sas gezeigte Verhalten ist bei allem Verständnis ein massiver Verstoß gegen die ADO, der nicht konsequenzenlos hingenommen werden kann. Die Kollegin hat die Möglichkeit Stunden zu reduzieren bzw. wenn die Elternzeit ausgelaufen ist, sich beurlauben zu lassen. Die meisten wissen anscheinend nicht, wie gut im ÖD für sie gesorgt ist. Außerhalb des ÖD weht da ein wesentlich schärferer Wind.


@missmarpelneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: tanteerna Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.07.2013 18:28:03

Vielen Dank für deine Erklärungen. Du kennst dich ja total gut aus!

Ich werde dem Chef die Tipps weitergeben, sofern das Gespräch darauf kommt und es sich anbietet. Möchte mich da auch nicht aufdrängen.

Heute musste besagte Kollegin übrigens selbst Vertretung machen. Anschließend fragte sie, ob sie die Überstunden abrechnen könne. Da blieb mir vollends die Spucke weg, ich habe nichts gesagt und auch sonst niemand. Noch sind wir feige. Aber wir werden üben.

Viele Grüße
tanteerna



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von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.07.2013 18:44:25 geändert: 08.07.2013 18:46:14

sie wieder einmal fehlt, könnt ihr für die Tage ja mal ne Strichliste für Überstunden / Vertretungsstunden anlegen, die ihr ihretwegen geleistet habt, und im LZ aushängen.
Vielleicht öffnet ihr DAS dann mal die Augen - unabhängig von all den anderen o.a. Maßnahmen.

Ich bin sprachlos über deinen letzten Beitrag!!

klexel

PS:
sofern das Gespräch darauf kommt und es sich anbietet

Warum so zögerlich? Der Vorfall heute war doch Anlass genug für ein Gespräch. Worauf wartet ihr denn nun noch? Nun müsst ihr aber wirklich ran!!!!!


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von: dafyline Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.07.2013 19:27:35

wer für wen wann suppliert und ob es noch eine der 20 unbezahlten oder doch schon drüber (gilt für Österreich)- also bezahlt - ist doch öffentlich zu machen, sprich im Lehrerzimmer aufzuhängen.
So kann jeder selbst sehen, wie viel er suppliert hat!
Das entspricht doch auch dem ganz normalen Verständnis von Transparenz, oder?


@dafylineneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.07.2013 22:40:55

In Deutschland gibt es andere Regelungen. Ich weiß allerdings
nicht, ob das in jedem Bundesland gleich ist. Beamte müssen 3
unbezahlte Überstunden im Monat leisten, ab der 4. können
alle Mehrarbeitsstunden des Monats abgerechnet werden. Und es
wird nicht ausgehängt, wer wen vertreten hat, zumal bei uns
immer Fachlehrer der entsprechenden Klasse vorrangig
eingesetzt werden.


Ein Beispielneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ishaa Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.07.2013 23:03:33

Vor vielen Jahren bekamen wir an meiner damaligen Schule mal eine Kollegin, alleinerziehend mit sehr kleinem Kind, ohne Verwandtschaft in der Nähe... Aber mit voller Stelle...
Mal war das Kind krank, mal sie... Ich hatte damals (auch alleinerziehend, auch keine Verwandtschaft, Kind unwesentlich älter) eine fast volle Stelle, aber eben nicht ganz. Das habe ich nach diesem Jahr dann geändert. Fakt war: Die Kollegin kriegte das Geld für die volle Stelle, ich hielt die Stunden dafür (war ein sehr kleines Kollegium).
Und wir haben auch alle nur was gesagt, wenn sie nicht anwesend war und die SL ist auch nur so rumgeeiert.
Kollegin wurde dann versetzt.
Und, oh Wunder, was kam uns zu Ohren: SL an der neuen Schule hat sich das eine Weile angesehen, dann zum Gespräch gebeten.
Tenor: Entweder vernünftige Kinderbetreuung, auch im Krankheitsfall oder Teilzeit. Ging dann wohl.
Weiß nicht, ob das eine Rolle spielt: SL Schule 1 männlich, SL Schule 2 weiblich....
Geht also schon.


@bgerneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.07.2013 23:08:12

Stimmt, normalerweise wird die Plus-/Minusrechnung nicht ausgehängt.

Aber genau deshalb hab ich das ja geschrieben:

Jetzt SOLLTE sie ausgehängt werden.

Deine Vertretungsstundenabrechnung gilt übrigens auch nicht in allen Bundesländern.


@ishaaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.07.2013 22:50:44

Das Geschlecht des SL könnte sehr wohl eine Rolle spielen.
Ich selbst hatte immer nur männliche Schulleitungen, aber ich
weiß von Bekannten, dass weibliche SL oft besonders wenig
Rücksicht auf schwangere Kolleginnen rspt. Mütter nehmen.
Vielleicht, weil sie selbst alles auf die Reihe gekriegt
haben?

@klexel: Habe ich mir gedacht, das meiste wird offenbar in
den BL unterschiedlich gehandhabt!


Ambivalent!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: angel19 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.07.2013 11:40:51

Hallo, liebe Mitmütter und -kolleginnen,
ich bin in dieser speziellen Frage sehr zwiegespalten. Als vor über zwanzig Jahren unsere Tochter ganz plötzlich krank wurde ("Magen-Darm", sie war drei), mein Mann und ich beide zur Schule mussten und die Großeltern 100 bzw. 230km weit weg wohnten, hat meine SL (weiblich) bei meiner "Krankmeldung" mit "Ihre Kinder sind Ihre Privatsache!" reagiert, was ich unmöglich, rücksichtslos und kaltherzig fand. (Sie hatte damals übrigens zwei bereits halbwüchsige Söhne.)
Heute haben wir im Kollegium junge Mütter, die wirklich wegen jedem kleinen Missempfinden ihrer Kinder zu Hause bleiben und uns bzw. die Vertretungskräfte die Arbeit machen lassen. Das regt mich auch auf...
Ob man solche Dinge nicht immer nur aus dem Blickwinkel heraus betrachtet, in dem man selbst steckt??
angel


Ich denke,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: klexel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.07.2013 11:53:09 geändert: 10.07.2013 13:43:00

viele KollegInnen sind sich der Tatsache gar nicht bewusst, wie privilegiert sie sind im Vergleich zur 'normalen' arbeitenden Bevölkerung.

LehrerInnen mit Kindern haben oft die Möglichkeit, bei der Stundenplangestaltung Wünsche zu äußern und diese auch berücksichtigt zu finden.

Mir fallen dann ein:

>bitte nicht in der 1. Stunde Unterricht, weil die Kinderfrau erst später kommen kann

>bitte unbedingt am Dienstag frei, weil meine Mutter an dem Tag nicht auf mein Kind aufpassen kann.

>bitte nicht in der 6. Stunde unterrichten, weil ich mein Kind vom Kindergarten abholen muss

...
...
Ihr wisst alle, was ich meine.

Es ist ja schön, wenn auf diese Wünsche Rücksicht genommen wird.
Es bedeutet aber gleichzeitig, dass KollegInnen ohne Kleinkinder IMMER diese Vorteile ausgleichen müssen, z.B. immer in den ersten oder letzten Stunden oder häufiger in den Nachmittagsstunden unterrichten oder eben keinen freien Tag bekommen trotz reduzierter Unterrichtsverpflichtung.

Wir hatten an unserer Schule (ca. 32 KollegInnen) mal eine Phase, in der es gleichzeitig viele jüngere Kolleginnen mit Kindern gab. Da häuften sich solche Sonderwünsche, sehr zum Ärger der 'altgedienten' KollegInnen.

Wo in der freien Wirtschaft gibt es diese Möglichkeiten sonst?
Kann die Aldikassiererin oder eine Arzthelferin oder eine Tierpflegerin im Zoo solche Wünsche berücksichtigt finden?

Mich ärgern solche Dreistigkeiten, solche Vorteile dermaßen auszunutzen auf Kosten der anderen KollegInnen.

Dieses Verhalten ist umso unangenehmer, je kleiner das Kollegium ist, da die Nachteile dann für alle anderen KollegInnen umso spürbarer sind.


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