Dass es in allen Fächer auch grottenschlechten Unterricht
gibt, ist doch auch nichts Neues, auch dass einem das selber
manchmal passieren kann (Hallo - auch Lehrer sind
Menschen!). Hinzu kommt sicher, dass das Fach Musik in
vielen Schulen ein Imageproblem hat: "Mein Kind kann eben
nicht singen. Wozu braucht man das? ..." - Kenne ich zur
Genüge dieses Diskussionen (bin seit fast 25 Jahren einziger
ausgebildeter Musiklehrer an meiner Schule). Sport hat eben
einen höheren Stellenwert. Man wird auch NIE alle erreichen,
aber man kann es zumindest versuchen. Letztendlich bestimme
aber ich als Lehrer, was in meinem Musikraum passiert, wo
ich hin will. Eine gute Mischung hinzubekommen aus
Musiktheorie, Musik-/ Kulturgeschichte und Musikpraxis, ist
zwar nicht ganz einfach, aber nicht unmöglich. Dass ich auch
die Schüler dabei im Blick habe, ist doch wohl
selbstverständlich, aber "anbiedern", indem ich mache, was
die Schüler wollen, bringt auf Dauer gar nichts. Muss ich im
Unterricht den Mainstream noch massiv unterstützen oder
verstehe ich meinen Unterricht als Angebot, auch mal etwas
anderes kennen zu lernen und auszuprobieren; sei es, um zu
wissen, dass ich es danach nie wieder anfassen werde ...???
Ja, man braucht in Musik an manchen Stellen schon ein
dickeres Fell als z.B. in einem Kernfach. Das geht anderen
aber auch so.
Und zum Thema Playback - klar ist es besser, man begleitet
als Lehrer oder die Schüler begleiten sich selber, aber auch
ein Playback hat durchaus mal seine Berechtigung, aber wie
alles in Maßen.