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Forum: "Was tun mit aggressivem Schüler?"
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 | ein tragischer Fall |  | von: fruusch

erstellt: 26.09.2013 21:42:34 |
den du da schilderst. Gerade die Eltern spielen eine unhzeilvolle Rolle darin. Ich habe solche Eltern in einigen harmloseren Fällen auch schon kennen gelernt, einige bestärken sogar ihre Kinder noch in diesem Verhalten, ganz nach dem Motto "Setz dich durch, lass dir nichts gefallen!"
Es gibt aber nicht nur diesen einen tragischen Fall, es gibt auch die anderen Kinder in der Klasse, die dringend geschützt werden müssen. Darum rate auch ich dir, da harte Maßnahmen zu ergreifen, um den Jungen - sollte wirklich keine dauerhafte Besserung eintreten - so bald wie möglich aus der Schule zu entfernen. Gleichzeitig sollten ihm und seinen Eltern aber Hilfsangebote unterbreitet werden, die ihm langfristig eine Rückkehr ermöglichen können, z.B. nach einer erfolgreichen Therapie.
Der Maßnahmenkatalog muss dabei übrigens nicht Stufe für Stufe abgearbeitet werden. Je nach Schwere des Vergehens kann auch gleich die Höchststrafe verhängt werden. Wenn ein Schüler mir oder seinen Mitschülern gegenüber gewalttätig wird, muss ich nicht erst damit beginnen, ihn zu ermahnen, da kann gleich mal ein temporärer Ausschluss vom Unterricht für ein paar Tage verhängt werden. Und wenn es nochmal vorkommt, kann er fliegen - wie gesagt, je nach Schwere des Vorfalls.
Das Werfen der Schere wäre für mich schon ein _sehr_ heftiger Vorfall, da der Schüler versucht hat, dich mit einer Waffe zu verletzen. Das darfst du nicht hinnehmen, da müssen harsche Konsequenzen folgen. Zeige da kein falsches Mitgefühl. Wenn so etwas ungestraft bleibt, lernt der Junge, dass er das machen darf, und wird beim nächsten Wutausbruch noch extremer reagieren. Das heißt jetzt nicht, dass er durch harte Strafen einsichtig werden könnte (das bezweifle ich stark), aber es gibt ihm und seinen Mitschülern wenigstens ein deutliches Signal, dass das nicht geduldet wird.
Die Klassenkonferenz ist sicher der richtige Weg, um Maßnahmen zu beschließen, ich wünsche dir viel Erfolg dabei. |
 | @ lupi |  | von: caldeirao

erstellt: 30.09.2013 10:45:33 |
genauso sehe ich das auch.
Ich mache nochmal den Vorschlag. Was hältst Du davon, dass statt des Schulausschlusses ihn die Eltern bzw. ein Elternteil im Unterricht begleiten. Wichtig ist doch, dass der Junge auch mal sieht, dass Schule gut laufen kann, wenn er sich an Regeln hält. Damit hättet ihr wahrscheinlich mehr erreicht, als wenn ihr ihn von vornherein ausschließt. Des Weiteren könnte man in so einer Elefantenrunde auch mal schauen, ob der Junge einen kürzeren Schultag hat. Vielleicht ist der ja auch völlig überfordert mit so einem langen Tag. Und wenn wir genervt sind, dann bringen uns Kleinigkeiten auch viel schneller aus der Fassung. Wir haben aber im Unterschied zu dem JUngen gelernt, unser Verhalten zu steuern und haben auch ein paar Kompetenzen in der Konfliktbewältigung.
Ich glaube, dass ihr neben den Verhaltensmaßnahmen auch schauen müsst, wie ihr den Schultag für den Jungen so gestaltet, dass er ihn auch bewältigen kann und nicht von einem Frusterlebnis ins nächste schlittert.
Noch ein kleiner Tipp in der Beratung mit der Schulpsychologin (und ich hoffe, ich trete Dir damit nicht zu nahe). Überlegt Euch was ihr auf die Frage antwortet, was der Junge auch für positiver Eigenschaften hat. Darauf lässt sich dann oft etwas aufbauen. |
 | @caldeirao |  | von: vg82

erstellt: 30.09.2013 21:40:02 geändert: 30.09.2013 21:40:26 |
Die Eltern sehen das Problem ja nicht, sind dementsprechend auch nicht bereit, ihn zu begleiten.
Der Warnschuss "Ausschluss vom Unterricht" ist an die Eltern gerichtet. Es muss deutlich werden, dass das Verhalten des Jungen zum SChutz anderer nicht geduldet werden kann. Vielleicht sind die Eltern dann auch endlich bereit, etwas zu verändern. Das Signal muss m.E. jetzt ein sehr deutliches sein.
Ich habe keine Probleme damit, die positiven Seiten des Jungen zu sehen. Er ist intelligent und kann durchaus kooperativ sein, er arbeitet teils auch gut im Unterricht mit. Ich möchte diesem Jungen helfen, denn trotz allem mag ich ihn; irgendetwas stimmt nicht, und das veranlasst ihn dazu, so zu reagieren, wie er reagiert.
Ein Schulbegleiter für ihn wäre toll, der könnte vieles auffangen, was ich leider nicht mehr auffangen kann.
Momentan fühle ich mich nur ziemlich überlastet; neben diesem Jungen habe ich noch einen weiteren, sehr schwierigen Schüler in der Klasse (Autist mit Schulbegleiter). Ich habe das Gefühl, ich verbringe meine Zeit zu 95% mit diesen beiden Kindern und die anderen kommen zu kurz. Zum Glück sind ab Donnerstag Ferien, die habe ich bitter nötig.
Ich informiere euch, sobald es etwas Neues gibt. |
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