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Forum: "Passau: Eignungstest für angehende Lehrer"
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| Bitte nicht das Problem zerreden | | von: caldeirao
erstellt: 18.10.2013 15:01:30 geändert: 18.10.2013 19:15:17 |
und einzelnen hier das Wort im Munde umdrehen.
Es geht auch nicht darum, was in anderen Bundesländern oder Berufszweigen geprüft und getestet wird. Fakt ist doch, dass oft beklagt wird, dass Berufseinsteiger nicht ausreichend personelle Kompetenzen mitbringen. Und da sollte man sich schon überlegen, was man tun kann, damit fitte leute in den Lehrerberuf einsteigen.
Ein Kind, was zu Schulzeiten sehr schüchtern oder ständig das Mobbingopfer war, keinen Kontakt zu seinen Mitschülern hatte usw., ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht als Lehrer geeignet (Bitte jetzt nicht irgendwelche Ausnahmen anbringen- natürlich gibt es auch die). Wenn man in dem Artikel von Lilli liest, hat man doch schon Bauchschmerzen. Ich glaube auch, dass man personelle Kompetenzen auch nur bedingt erlernen kann.
NA ja, das mit dem "keine Kinder mag" ist sicher etwas überspitzt dargestellt- wird ja auch wirklich nicht geprüft oder erfragt und ist sicher die absolute Ausnahme. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass in innerhalb kürzester Zeit, ein Mensch Kinder hassen lernt, wenn diese ihm das Leben zur Hölle machen und er so gar keine positiven Erfahrungen mit ihnen macht. |
| Ich denke, | | von: rfalio
erstellt: 18.10.2013 17:52:04 |
dass ich (bis auf einen kleinen Ausrutscher, sorry) fast nur informativ geschrieben habe, da ich sehr nahe an der Sache dran bin (Schule in der Nähe von Passau, Praktikumslehrer, Betreuung von Einsatzreferendaren). Und mich hat halt die "Bayernkeule" irritiert.
Sicher ist der Praktikumsanteil für Realschulen in Bayern noch immer gering, aber es sind gegenüber meiner Studienzeit schon ganze Welten Unterschiede.
Ich würde es als ideal empfinden, wenn man nach dem 4. Semester etwa ein Praktikumssemester einführen würde: Ein Halbjahr lang jeden Tag Schule, einen Lehrer oder höchstens 2 ständig begleitend, incl. Konferenzen, Sprechtagen, Testauswertungen, Vertretungen, Fachsitzungen...
Das oben angesprochene Exercitium Paedagogicum ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, sollte aber noch ausgebaut werden.
Und wenn der Praktikumslehrer dann auch noch Zeit bekommt, mit dem Studenten zu arbeiten und zu reden (nicht nur höchstens eine Stunde Anrechnung), dann wird es sicher für beide eine sinnvolle Sache.
rfalio |
| ... | | von: caldeirao
erstellt: 18.10.2013 19:12:25 |
@rfalio wenn er denn wenigstens die EINE Stunde bekäme
Ja das ist oft so, wenn es zu bundeslandlastig wird, dann nimmt man bestimmte Zeilen etwas sensibler auf. Geht mir auch oft so.
Ich weiß nicht, ob von der/ den Foreneröffner/in so weit gedacht hat, aber für mich ist das ein bundesweites Problem und ist nicht nur auf Bayern zu beziehen. Es gab ja diesbezüglich schon mehrere Foren hier.
Ich finde es jedenfalls nicht schlecht, wenn man wenigstens mal so etwas testet. Vielleicht werden ja mal Eignungsprüfungen eingeführt.
Wenn ich an den Praxisteil von meinem Studium denke, so mussten wir im ersten Studienjahr mehrere Pioniernachmittage durchführen. Es muss ja nicht gleich ein Pioniernachmittag sein, aber bezüglich individueller Förderung, Unterstützung in der Schuleingangsstufe, Gestaltung von Ganztag wären doch Ideen, wie man Studenten in Praktika einbeziehen kann. Außerdem mussten wir am Ende des 1. Studienjahr Helfer im Ferienlager sein. Wir waren sogar so irre, dass wir zu 6 oder 8. (ich weiß es nicht mehr genau) ein Ferienlager allein geleitet und geführt haben. Das hat damals einen riesen Spaß gemacht. |
| ich verstehe nicht ganz | | von: caldeirao
erstellt: 18.10.2013 19:54:33 |
@unverzagte:
wenn sich in eingangstesten von welchen sicherlich hyper- und oberqualifizierten kräften auch immer angemaßt wird, die eignung von interessierten anfängerinnen be- und damit auch verurteilen zu dürfen, dann steht die frage weiterhin unbeantwortet im raum, warum denn bitteschön nur in unserer kinderlieben zunft?
1. Gibt es in vielen Fächern NC
2. ist das für viele Azubis normal vorher eine Aufnahmeprüfung zu machen
In beiden Fällen gibt es sicher auch geeignete Leute die durchs Rost fallen.
3. es ist fraglich, ob sie wirklich alle interessiert sind (es gibt leider auch genug Leute die Lehrer werden wollen und sind, deren Beweggründe ein ordentliches Gehalt, gute Arbeitszeiten-bilden die sich zumindest ein-, lange Ferien und ein sicherer Arbeitsplatz sind) => Leider kann ich diese These nicht mit einer Studie belegen aber zu denen gehöre ich nicht
4. Ist bei einem Lehramtsstudium der berufliche Weg schon relativ fest gekennzeichnet, während ich bei einem Ökonomiestudium doch aus meiner Sicht mehr Spielraum habe, den Kurs etwas zu ändern, in dem ich beispielsweise meinen Schwerpunkt auf Ökologie oder Managemnt oder Medizin oder ... legen kann
5. auch wenn Du es nicht hören willst , gibt es doch schon ein paar menschliche Wesenszüge, die man als LoL mitbringen sollte, um erfolgreich zu sein.
z.B. sollte ein Arzt schon Blut sehen können und nicht gleich hinterherreiern, wenn sich einer übergeben hat. Als Krankenschwester wärst Du auch schlecht dran. So gibt es eben auch Sachen die ein LoL können sollte.
Vielleicht reicht es ja auch aus, statt einer Eingangsprüfung gleich ein großes Praktikum im Grundstudium. Da würde sich auch die Spreu vom Weizen trennen. |
| Find ich gut | | von: osna91
erstellt: 27.10.2013 10:24:16 |
Ich persönlich fände so einen Eignungstest sehr gut. Habe gerade mit meinem Masterstudium fürs Gymnasiallehramt angefangen und es gibt immer Kommilitonen, bei denen man sich fragt, warum sie ausgerechnet Lehrer werden wollen.
Viel schlimmer finde ich jedoch, dass in Deutschland jeder auf Lehramt studieren darf, der sein Abitur gemacht hat. Dann hat man da Leute stehen, die Lehrer werden, weil ihnen nichts besseres zum Studieren eingefallen ist.
Ich denke, bei einem Eignungstest (z.B. nach 4 Semestern) könnte man ein bisschen mehr Einfluss darauf nehmen, wer anschließend auf die Schüler losgelassen wird und wem man nahe legt, sich vielleicht doch umzuorientieren.
Gruß,
Osna |
| besser betreute Praktika einsetzen | | von: palim
erstellt: 27.10.2013 10:38:43 |
Ich finde den Eignungstest nicht so gut.
Letztlich muss man dann zu Beginn des Studiums mitbringen, was man am Ende erst beherrschen soll.
Im Referendariat ist es ähnlich.
Man steht 1 1/2 - 2 Jahre auf dem Prüfstand, mit Ausbildung hat das ganz ehrlich nichts zu tun.
Viel sinnvoller sind m.E. Praktika.
Auch in technischen Berufen muss man VOR dem Studium Praktika nachweisen, warum nicht auch bei pädagogischen Berufen.
Und DAS gibt es an vielen Unis schon lange - rfalio berichtet das ja auch von Passau.
Wichtig bei diesen Praktika ist dann aber nicht, dass sie irgendwo auf dem Papier vermerkt werden, sondern dass sie betreut sind und jemand hinschaut.
Meine Praktika waren früh (1.+2.+3.+5.Semester) und alle auch betreut,
dabei hatte ich auch immer Glück mit den Mentorinnen und den Dozentinnen von der Uni.
Anderen ging es nicht immer so gut.
Wer in 6 Wochen Praktikum in der Grundschule insgesamt 2x mit den Kindern bastelt und sonst keinen Unterricht übernehmen kann, geht frustriert heraus und hat für sich nicht erfahren, ob die Berufswahl gut ist.
Und WENN man die Ausbildung qualitativ verbessern will, müssen die Praktikantinnen ZEIT für das Praktikum haben und nicht parallel noch viele weitere Verpflichtungen haben. Vielfache Klausuren und Hausarbeiten haben in dieser Zeit m.E. keine Berechtigungen, weil sich die Praktikantinnen dann gar nicht auf Unterrichtsvorbereitungen etc. einlassen können.
Außerdem brauchen auch die Mentoren Anerkennung und ZEIT.
Auch Niedersachsen stellt die Ausbildung um.
Einbezogen werden sollen Unidozentinnen und Seminarleiterinnen. Beide sollen die Praktikantinnen angerechnet bekommen.
Außerdem stellen die Schulen Mentorinnen. Da heißt es dann nur "Schulen sind zur Ausbildung verpflichtet" und es gibt keine Anrechung u.a.
Die Umsetzung wurde verschoben, weil es genau zu diesem Punkt Protest gab. Im neuen Entwurf kann ich keine Verbesserung entdecken.
Ich betreue gerne Praktikantinnen, aber wenn es dann Auflagen gibt (mehrere Unterrichtsbesuche etc., Coaching...) dann darf diese fachlich versierte Arbeit nicht zum Nulltarif sein.
Palim
Gibt es eigentlich keinen NC mehr auf die Fächer des Lehramtes? |
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