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Forum: "Wenn Eltern mit dem Anwalt kommen"
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| ach klexel | | von: missmarpel93
erstellt: 23.10.2013 22:46:14 geändert: 24.10.2013 06:16:05 |
wenn dein Magen so sensibel ist, dann bleib doch weg.
Lehrer sind Teil der Exekutive, also sollten sie sich auch so verhalten. Weniger Emotion und dafür mehr Ratio. Ist dann halt nicht so warm, aber dafür präzise und sicher.
Schön, wenn man Kollegen hat; aber für mich unterrichten halt nur viele an der selben Schule. Das macht den Unterschied. Solange sie mir nicht in die Quere kommen, ist mir das sogar egal.
Um Schulen mehr Autonomie zu geben, wäre es sinnvoll, Schulen einen Verwaltungsdirektor mit Budgetverantwortung und ohne jegliche pädagogische Ausbildung, eine didaktische Leitung und einen (pädagogischen) Direktor als Gesamtverantwortlichen zu verpassen. Die derzeitigen Strukturen sind anachronistisch. Ich rede hier auch nur von Schulen größer 600 SuS. Schulen, die nicht auf diese Zahlen kommen, müssen zu Verbundschulen zusammengelegt werden. Die Grundschulen müssen in Verbünde mit den weiterführenden Schulen zusammengeschlossen werden. Sie bilden dann eine Abteilung (Jg. 1 bis 4) mit mehreren Standorten innerhalb des Verbundes. |
| wäre aber wichtig | | von: missmarpel93
erstellt: 25.10.2013 07:27:04 |
Wenn die meisten hier, dass Auftreten der Eltern in Begleitung eines Anwaltes als "persönlichen Angriff" empfinden, dann läuft etwas schief.
Schule ist eine Behörde, die Entscheidungen fällt, die die Kinder dieser Erziehungsberechtigten betreffen.
Bürger haben das Recht sich gegen Verwaltungsentscheidungen auch mit Hilfe eines rechtsbeistandes zu wehren. Im Rahmen eines Widerspruchverfahrens müssen, dann die jeweiligen rechtspositionen geklärt werden. Gelingt dies nicht innerhalb des Widerspruchverfahrens, dann steht der Klageweg offen. Das ist bewährte Rechtspraxis.
Das Problem ist nur, dass im Gegensatz zu anderen Behörden "Schule" ihre Mitarbeiter (m/w) hier ganz eindeutig "im Regen stehen lässt". Lehramtsanwärter und Referendare (m/W) werden im rahmen ihres Zweiten Staatsexamens eindeutig nicht auf solche Situationen vorbereitet. Deshalb kommt bei ihnen wie auch bei anderen der Eindruck auf, sie hätten etwas falsch gemacht und seien deshal persönlich betroffen. Diese Sicht ist allerdings grundsätzlich verkehrt.
Jeder versucht im Rahmen seines Ermessenspielraumes eine Schülerleistung angemessen zu bewerten. Auf den Zeugniskonferenzen werden dann die Notenbilder besprochen und aufgrund der Einschätzung aller beteiligten werden dasnn Entscheidungen z.B. über Versetzung bzw. Nicht-Verstzungen oder Schulempfehlungen beschlossen.
Die entsprechenden Bescheide (Zeugnisse) werden nicht umsonst von den Schulleitungen unterzeichnet. Die Klassenleitungen zeichnen nur mit. Wenn dieser bescheid angefochten werden soll, dann richtet sich das gegen die gesamte Schule und nicht gegen Einzelne. Deshalb ist es dann auch nicht hilfreich, wenn innerhalb der Kollegien darüber diskutiert wird, ob nicht Kollege xy im Fach gh aus der 5+ nicht doch evtl. eine 4- machen sollte. Hier ist Solidarität von Nöten. Also rückgrat gerade machen, die reihen schließen und notfalls ein Urteil abwarten.
Fällt das Urteil zugunsten der Eltern aus, weiß man zumindest, was man in ähnlich gelagerten Fällen anders machen muss.
Es ist wie beim Fußball:
Mal verliert man, mal gewinnen die anderen. |
| Ich | | von: klexel
erstellt: 25.10.2013 11:28:23 |
sehe dieses Diskussion nicht von der rechtlichen Seite aus, sondern von der menschlichen.
Von daher interessiert mich missmarpels Meinung in diesem Zusammenhang auch nicht wirklich.
In was für einer Welt leben wir eigentlich, wenn man nur aufgrund von übersteigertem Ehrgeiz von Eltern fürchten muss, dass jedes und alles angezweifelt wird, nur um auf Biegen und Brechen sein Kind aufs Gym zu bugsieren?
Was für eine Denke, was für eine Atmosphäre hat sich da entwickelt, dass Lehrer von einigen besonders ehrgeizigen Eltern von Haus aus erst mal als potentielle Feinde angesehen werden?
Es geht nicht darum, ob ich alles belegen kann und rechtlich nicht angreifbar bin. Es geht mir von Anfang an in dieser Diskussion darum, dass irgendwas im Verhältnis Schule - Eltern aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Mir ist schon klar, dass eine angeborene Authorität wie früher etwa beim Arzt, Pfarrer und Lehrer sicher nicht sinnvoll und wünschenswert ist. Die Zeiten haben sich geändert. Aber nun ist genau das Gegenteil eingetreten, es wird erst einmal alles angezweifelt.
Wie soll denn da eine vernünftige Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule gelingen? |
| Miteinander | | von: missmarpel93
erstellt: 25.10.2013 11:53:28 |
Das Miteinander - die gesellschaftliche Ordnung - wird nun einmal durch rechtliche Bestimmungen geregelt. Codifiziertes Recht ist ja nicht vom Himmel gefallen, es ist von Menschen gemacht. Der Sinn von Gesetzen ist es doch das menschliche Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft zu regeln. Da nicht alles per gesetz gereglt werden kann, muss es eben immer die Überprüfung durch Gerichte im Einzelfall geben. Wenn der Einzelne, der ja auf diesem gebiet kein Experte ist, sich fachkundigen Rat und rechtlichen Beistand holt, dann dient das doch nur dem rechtsfrieden.
Ob die Rechtsposition der Eltern bezüglich der Schulempfehlung, die das Beste für ihr Kind wollen, auch die Beste für ihr Kind ist, ist doch eine ganz andere Sache. Nur muss diese nachvollziebar für ein Gericht begründet sein. Es sind doch nur ganz wenige Bundesländer wie z.B. Bayern, die den freien Elternwillen bei der Wahl der weiterführenden Schule, nicht akzeptieren. Wenn das Schulgesetz nicht abgeändert wird, dann muss die bayrische lehrerschaft eben mit den Auswirkungen leben.
Wie will man den die Wahl einer bestimmten Schulform rechtlich begründet ablehnen? Die Durchschnittsnote ist eben kein haltbares Argument. Da sRecht auf freie Wahl der Ausbildung und des Berufes ist grundgesetzlich verankert. Dagegen verstößt ja auch die NC-Regelung für bestimmte Studienfächer. Die jetzige Regelung ist eine Ausnahmeregelung, die keinen langen Bestand mehr haben dürfte.
So blöd ist die Forderung "eine Schule für alle" eben nicht, es hapert lediglich an der Umsetzung. Bei dem sich langsam entwicklnden Zwei-Säulen-Modell (Gymnasium und Sekundar-/Gesamtschule) gibt es die der Diskussion zugrunde liegende Problematik eben nicht mehr, da beide Säulen den Weg zur Hochschulreife offen lassen.
Es ist doch das Versgen der politik, dass Eltern dazu bringt alle ihre Möglichkeiten - eben auch die rechtlichen - auszuschöpfen. Und das sich Beamte darüber beklagen, halte ich schlichtweg für einen Witz |
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