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Forum: "Ist das Präteritum ein Auslaufmodell?"
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| anders gesehen | | von: palim
erstellt: 18.04.2014 20:02:39 |
Um mal einen Gegenstandpunkt zur Diskussion beizufügen:
Sprache wandelt sich.
Das Präteritum wie auch der Genitiv werden kaum noch eingesetzt und durch andere Formen ersetzt.
Mir ist es zwar wichtig, dass die SuS es verstehen
und auch ich übe das Präteritum wie unregelmäßige Verben,
aber die meisten Menschen werden ihr Leben lang keine Märchen schreiben und prima ohne diese Formen ihren Alltag bewältigen können.
Ist es wesentlich, dass Menschen diese Grammatik beherrschen?
Oder gehören diese Formen genau zu denen, die auslaufen, wegfallen werden, zu Gunsten anderer, jetzt wichtigerer Kenntnisse, z.B. dem Erfassen von Tabellen, Schaubildern und Grafiken, dem Erfassen von kurzen Meldungen, dem Nachschlagen von Fremdwörtern?
Palim |
| Bin entsetzt | | von: lisae
erstellt: 19.04.2014 11:53:13 |
über die Geisteshaltung von Lehrkräften, die meinen, was keiner mehr kann, müsse auch nicht mehr unterrichtet werden. Ich wage mir das gar nicht weiter auszumalen, was dann noch alles an Unterrichtsstoff wegfiele, auch in anderen Unterrichtsfächern als Deutsch.
Für Deutsch fallen mir spontan außer dem Präteritum und dem Genitiv die, auch in den Medien, vielfach falsch gebildeten 'weil'-Sätze ein, bei denen das 'weil' wie vor einem Doppelpunkt verwendet wird. Ich mache das nicht, weil(:) ich kann das nicht so gut.
Wir müssen da wirklich dagegenhalten. Wer sonst, wenn nicht wir? Und glücklicherweise ist es durchaus nicht dem Urteil der Lehrkräfte überlassen, welchen Unterrichtsstoff sie vermitteln.
lisae
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| Interessante Diskussion | | von: palim
erstellt: 19.04.2014 14:50:00 |
Fraglich ist m.E., was genutzt und was gekonnt werden muss.
Wer bestimmt denn, WAS genau Inhalt sein soll?
Ist Grammatik eine Ansammlung zu wissender Sprachstruktur oder ein Abbild der Sprache, wie sie verwendet wird, das sie mit aktuellen Änderungen in der Sprache auch immer wieder ändert?
Über das "epistemische weil", das einen Satz mit Verbzweistellung einleitet(weil, das ist so), gibt es seit geraumer Zeit Forschungen - mir ist es seit ca. 20 Jahren bekannt.
Interessant finde ich, dass wir es heute als "unmöglich" ansehen, diese Form aber schon im 18.Jh. auch in der Literatur zu belegen ist.
Vielleicht haben wir da eher etwas verlernt, gerade weil wir diese Form so nicht mehr verwendet haben?
Trog uns das Sprachvorbild oder buken wir unsere eigenen Kompositionen?
Palim |
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