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Forum: "Kind mit Förderbedarf am Gymnasium"
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erstellt: 12.05.2014 23:36:14 |
mir scheint auch, dass es Dir schwer fällt, "deine" Kollegen anzuschwärzen, weil Du weißt, wie schwer unser Job ist.
Sind da aber auch nicht ein paar Kollegen dabei, die NUR ihre Stunden abreißen und nichts Zusätzliches machen wollen?
Haben denn die von Dir beschriebenen Sachen wirklich alle mit Sonderpädagogik zu tun oder sollte es nicht doch zum Aufgabenfeld eines Lehrers für jedes Kind gehören? z.B. Informationspflicht beim Abrutschen der Leistungen- nicht mal zum Elterngespräch haben sie Dich vorgeladen
Aber auch, dass die Sonderpädagogikstunden ständig vertreten werden- wäre Dein Kind nicht da, gäbe es die Stunden nicht und dann müssten auch Lösungen für die Vertretung gesucht werden. Es können doch nicht 100% der Stunden ausfallen? Ich habe am Anfang bei meinem Autisten in den Son.-päd. Stunden das HA Heft kontrolliert, ob alles drin steht und gegebenenfalls ergänzt. Er hätte unterstützt werden müssen, als er nicht mehr wusste, wo er anfangen sollte. Da hätte gerade in solchen Stunden ein Einstieg gefunden werden können.
Denke daran, dass es für Dich um Dein Kind geht, dass ein Recht darauf hat. Wieso diskutierst Du mit dem D- Lehrer, ob er den Nachteilsausgleich gewährt? Dein Kind hat ein Recht darauf und das kann er nicht, weil ihm so ist oder das nicht versteht, einfach weglassen. Das kannst Du zur Not einklagen.
Dein Kind wird schriftlich (im Protokoll) als lernbehindert beschrieben. Das ist eine Denunzierung. Schlimmer geht es kaum.
Dein Kind wurde in der Schule so vernachlässigt, dass es vielleicht die Klasse nicht schafft.
Was muss denn noch alles passieren, bis Dein Mitleid und Mitgefühl für diese Kollegen nachlässt?
Sicher läuft vieles in der Inklusion nicht so, wie es laufen soll. Und sicher fehlt es an allen Ecken und Enden an einer personellen und finaziellen Ausstattung, dass Inklusion gelingen kann. Aber muss es wirklich so laufen?
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück bei Deinem Gespräch und das Du die richtigen Worte findest, damit sich für Dein Kind Besserung einstellt. |
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erstellt: 13.05.2014 07:34:56 |
Da ist ganz viel Wahres dran.
Und ja, alle Stunden gehen in die Vertretung. Sie sind nicht mal direkt am
Kind geplant. Das ist aber jetzt einer meiner Tagesordnungspunkte.
Ich werde folgenden Vorschlag machen. Ist der realistisch? Also eine
Stunde darf weiter in den Vertretungspool. Damit sind ALLE Lehrer der
Klasse entlastet und die Basis, dass ALLE auch ein paar Minuten
wöchentlich für meinen Sohn investieren, nämlich die täglichen
Rückmeldungen im HA-Heft. Die zweite Stunde möchte ich fest am Kind
eingeplant haben. Wochengespräch nach Rücklauf aller Lehrer mit
Klassenlehrerin (die haben ja täglich ins HA Heft eingeschrieben), Kontrolle
Mitschriften, evt Plan aufstellen, falls es irgendwo ein Problem gab. Er soll
ja Lösungsstrategien lernen.
Außerdem muss ich seine Position stärken. In dem Sinne, was rechtlich
einfach mal verpflichtend ist. Und ja, ich werde nicht mehr über
Nachteilsausgleiche diskutieren. Ich werde einmal freundlich erinnern,
dann Schulleitung, wer dann stur bleibt, wird eine Klage bekommen. Das
wird zum Glück nur bei einem Lehrer so weit gehen.
Außerdem hab ich eine Einladung zur GEV bekommen. Sehr zeitnah zu
diesem Post hier. Vielleicht Mitleser? Das werde ich annehmen. Einmalig,
um grundsätzlich Dinge anzuregen und klar zu stellen. Ich werde darum
bitten, dass alle vier Eltern der betroffenen Schüler regelmäßig zu
Gesprächen mit Leitung gebeten werden. Gemeinsam! Wir haben
immerhin schon ein paar Jahre mehr Erfahrung mit sonderpädagogischer
Förderung.
Ich denke, dass so viel Klarheit auch für Schule entlastend ist. Für die
meisten jedenfalls. Und das ist das Positive an der Krise: Man sieht
deutlich, was passiert, wenn man es einfach so laufen lässt.
Vielen Dank! Ihr habt mir sehr geholfen |
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erstellt: 13.05.2014 13:37:42 |
ja, das finde ich realistisch.
Wir haben immerhin schon ein paar Jahre mehr Erfahrung mit sonderpädagogischer Förderung.
Das würde ich so nicht formulieren, da könnte sich der eine oder andere auf den Schlips getreten fühlen, sondern eher in die Richtung, dass Probleme gleichgelagert sind.
In Gedanken würde ich auch immer mittragen, dass ihr zu Viert stärker seid als jeder einzelne.
Ich würde auch immer die lobenden Beispiele nennen, wo es gut funktioniert und was sie machen, dass es gut funktioniert und ihr Euch dass von anderen auch wünscht. Nur die Extremfälle, die sich an gar nichts halten, das könnte man notfalls benennnen, dass es so nicht geht. Aber beim Nennen der positiven Dinge verschafft ihr immer eine positive Grundstimmung und dann ist die Abwehrhaltung kleiner. Niemand muss sich verteidigen.
Viel Glück! |
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erstellt: 14.05.2014 19:32:15 |
Soweit ich das lese (VV - SopV), wird in BB für jedes Kind festgelegt, welche Ressourcen zur Verfügung stehen sollten.
Wie in den anderen Bundesländern auch, steht immer dabei "soweit es die Situation zulässt" oder anderes.
Das eröffnet Schlupflöcher und die notwendigen Stunden werden nur erteilt, wenn die Ressourcen es hergeben.
Entscheidender wäre vermutlich ein Gedanke über Nachteilsausgleich, Unterrichtshelfer oder die mögliche Beratung - dafür werden auf der Seite des Ministeriums Beratungsstellen benannt.
http://www.mbjs.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb2.c.421954.de
Palim |
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erstellt: 15.05.2014 18:14:10 |
Das mit den Stunden und deren Verwendung ist alles so schwammig formuliert, dass man nichts eindeutiges findet.
Ich bin Sonderpädagogin in Brandenburg. Mein SL überraschte mich letztens, dass er einige Stunden aus dem "gemeinsamen Unterricht" als allgemeine Förderstunden in Klasse 5 und 6 und als Hausaufgabenstunden verwenden will. Als ich mich dagegen auflehnen wollte, erklärte er mir, dass aus diesem Stundenpool auch die Begabtenförderung bestritten werden soll. Es gibt keine Sonderpädagogikstunden, sondern Stunden aus dem "gemeinsamen Unterricht".
Nun kann man lesen, wie man will, man findet dazu nichts.
Was die Stundenzuweisung betrifft, so wird die im Pool zugewiesen. Es gibt keine einzelnen Stunden pro Kind. Nun könnte man ja hoffen, dass man umso mehr Stunden bekommt, je mehr diagnostizierte Kinder man hat. Aber im Zuge der Inklusion soll ja niemand mehr diagnostiziert werden und so werden die Stunden mit der Gießkanne verteilt. Wir haben beispielsweise 10 % der SuS an Stunden. Nun gibt es für KB zusätzliche Stunden, was an Schweregrad usw. gekoppelt ist. Da habe ich aber weniger Ahnung, weil ich damit noch nicht konfrontiert war.
Wo Du aber vielleicht mal nachfragen kannst ist der Förderplan. Es muss für Deinen Sohn ein Förderplan geschrieben sein (jedes halbe Jahr). Den sollten eigentlich auch die Eltern unterschreiben. Die Vordrucke dazu findest Du in der Formularbox- als Lehrerin in Brandenburg kennst Du die sicher.
Ansonsten wende Dich doch mal an die verantwortliche Förder- und Beratungsstelle, die können Dir vielleicht nähere Auskunft geben. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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