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Forum: "Sehr interessanter Artikel aus "Christ + Bildung""
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| Auf der Suche | | von: palim
erstellt: 04.08.2014 14:46:13 geändert: 04.08.2014 14:46:42 |
... nach dem gemeinsamen Nenner...
Das ist vermutlich nicht leicht, denn schnell findet man einzelne Maßnahmen (siehe Grundwortschatz), an denen man sich die Köppe heißreden kann.
Was wäre der gemeinsame Nenner?
Was bedeutet
dass sich alle LuL für den Fokus Bildung aussprechen,
in der nicht gespart wird, sondern allen SuS eine bestmögliche Entwicklung ermöglicht wird.
Förderung und Herausforderung hat zu gleichem Maß Berechtigung, muss aber auch finanziert werden.
Ein erster Gedanke...
Ein bisschen schwirrt mit dazu im Kopf herum, dass ich Kommunen, Land und Bund über Konnexität streiten.
Mit den Aufgaben der Lehrkräfte ist es ähnlich:
sie sollen umsetzen, was sich andere überlegen, das geht ständig auf Kosten der LuL und auch der SuS.
Sinnvoll - und m.E. für alle unterstützenswert - wäre, dass Innovationen nur dann umzusetzen sind, wenn sie quasi Anschubfinanziert oder personell unterstützt werden.
Wer also beschließt, dass Schulsysteme umgeändert (Oberschule - oder wie sie heißt, Lehrpläne auf einen Schwung verworfen, Jahrgänge eingespart oder wieder hinzu genommen werden (G8 - G9), wer Konzepte in allen Bereichen einfordert oder den Schulen weitere Inhalte aufdrückt (Bewegung, Mobilität, Ernährung, neue Medien, Gewaltprävention etc.), der muss im Blick haben, dass das nicht zum Nullfaktor zu haben ist.
Es muss doch deutlich sein, dass diese Veränderungen bei gleichem Personalschlüssel auf Kosten der bisherigen Bildung geht, da auch LuL nicht gleichzeitig mehrere Jobs leisten können, dies derzeit aber müssen.
Im übrigen sind SuS keine Masthähnchen, die man in kürzerer Zeit fetter füttern kann und bei Problemen mit Medikamenten vollpumpt.
Ähnliches gilt m.E. für Förderung und Forderung.
Wenn die Differenzierung um ein Vielfaches weiter gefasst wird, weil Schüler unterschiedlichster Begabung in einem Klassenraum sitzen, dann muss es auch dafür Zeit, Kraft und Raum geben - und die entsprechende Anerkennung bzw. Anrechnung. Denn auch sonst geht die Änderung auf Kosten der bisherigen Bildung.
Das betrifft nun gar nicht eine bestimmte Schulform, sondern zur Zeit - so sehe ich das - alle gemeinsam.
In jeder Schule sind Änderungen dran, Inhalte werden erneuert und erweitert, Lernzeit verkürzt, Dokumentationen, Evaluationen und Zusatzaufgaben werden ohne Ausgleich verteilt und munter erweitert. Das ist wichtig, damit sich Schulen weiter entwickeln. Stimmt. Ein Teil dieser Aufgaben ist auch sicherlich Teil des Berufsbildes Lehrkraft.
Aber das Maß muss stimmen ... und ggf. müssen Aufgaben anders verortet werden.
Beispiele?
Wer Förder-Gutachten in Schulen verlagert, die davon sonst nur gering betroffen waren, gibt den Schulen notwendige Dokumente, Vorgehensweisen bis hin zu Mustervorlagen an die Hand. Dann muss sich nicht jede Schule einzeln überlegen, wie die Schweigepflichtsentbindung auszusehen hat, damit sie rechtlich Gültigkeit hat.
Wer Konzepte z.B. zu Absentismus verlangt, kann auch in diesem Fall Möglichkeiten und Bausteine vorgeben, aus denen die Schulen selbst wählen. Die Schule passt diese dann den eigenen Möglichkeiten an, muss aber nicht jedes Rad neu erfinden.
Palim |
| Also, | | von: lamaison
erstellt: 04.08.2014 19:18:51 |
dafür, dass eigentlich Sommerferien sind, macht ihr euch ganz schön schwere Gedanken. Aber danke dafür. Schade, dass wir in Deutschland kein einheitliches Bildungssystem haben, in allen Bundesländern. Seit 2 Jahren ist in BW die Grundschulempfehlung abgeschafft. Die Eltern melden ihre Kinder an, wo sie wollen. Niemanden interessiert ein Zeugnis aus der Grundschule, es gibt null Informationen für die weiterführenden Schulen. Kinder mit Note 5 in Mathe gehen in Realschulen, Kinder, deren Eltern wir im Beratungsgespräch eine Hautschulempfehlung geben, werden in Gymnasien angemeldet. Was sagen eigentlich die Kollegen aus den weiterführenden Schulen dazu? Haben wir bisher alles falsch gemacht? O.K., wir bekommen keine Drohungen mehr von Anwälten und haben auch keinen Telefonterror mehr. Aber sind denn alle weiterführenden Schulen auf einmal für jeden machbar?
LG |
| Ja, es ... | | von: ohneschule
erstellt: 04.08.2014 20:29:36 |
muss sein.
Hier eine aufschlussreiche Einschätzung von U. Prasuhn (news4teachers) als Antwort auf klexel:
Ursula Prasuhn
2. März 2013 um 15:09
@klexel
Kommt drauf an, was man unter “konservativ” versteht. Heutzutage klingt der Begriff meist abwertend im Sinne von unmodern – fortschrittsfeindlich – mittelalterlich oder auch streng und unflexibel.
Für mich ist “konservativ” schon lange kein Schimpfwort mehr – bedeutet es doch auch, nicht allem blind hinterherzulaufen, was in immer kürzeren Abständen als Fortschritt, als Gebot der Gerechtigkeit oder einfach nur als neuste Erkenntnis auf den Markt geschmissen wird.
Die fast schon zerstörerische Reformwut im Bildungswesen ist für mich bestes Beispiel dafür, wie wichtig auch der konservative Blickwinkel ist, der bewährtes Erfahrungswissen nicht einfach nur deswegen über Bord wirft, weil es Tradition bedeutet und diese Tatsache allein genügt, um es als wertlos abzutun.
Konservativ ist für mich nicht automatisch schlecht und progressiv nicht automatisch gut. Nur die Versteifung auf die eine oder andere Sichtweise führt in die Irre. Und hier sehe ich tatsächlich eine gewisse Dominanz – um nicht zu sagen Diktatur – eines unreflektierten Fortschrittsglaubens. Nicht umsonst gilt eine als „konservativ“ bezeichnete Zeitung automatisch als minderwertig, während „progressiv“ wahrscheinlich als Empfehlung aufgefasst würde.
Die „Junge Freiheit“ gefällt mir ausgezeichnet – nicht zuletzt deswegen, weil sie ausschert aus dem monotonen Gleichklang der Medienstimmen.
Dazu vielleicht eine weitere Passage – wieder aus der aktuellen Ausgabe:
„In der Realität einer komplexen Mediendemokratie entscheidet sich die Frage, welche Meinungen ein Millionenpublikum hört, nun daran, wer im Besitz der Mikrophone einer Talkshow ist und wer darüber befindet, wer vor ein Mikrophon kommt oder nicht.
Relativ früh, schon in der Schule, machen junge Bürger die Erfahrung, welche Meinungen „diskutabel“, also mikrophonfähig sind und welche nicht. Geht man vom Idealfall aus, dann müssten ja in einer Demokratie alle politischen Positionen eine ähnliche Ausgangssituation haben. Und sie müssten über gleiche Chancen verfügen, sich artikulieren zu können. Das ist aber nicht so. Tatsächlich wird man sich mit einer linken Position weder in der Schule noch auf der Straße isolieren. Mit einer „rechten“ garantiert…Man gerät sofort in den Verdacht, „Rechtsextremist“ oder „Nationalist“ zu sein.“
So sehe ich das auch.
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