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Forum: "Auszeit im Ref. wegen Überlastung?"
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| @brittacci | | von: missmarpel93
erstellt: 14.09.2014 17:03:23 |
Diese Drohung ist doch ein Verstoß gegen die Fürsorgepflicht des Dienstherren. Und so wie Du sie hier darstellst, entbehrt sie jeglicher Grundlage.
Für Tarifbeschäftigte gilt, sind sie länger als 6 Wochen "am Stück" erkrankt, fällt die Lohnfortzahlung weg und sie erhalten Krankengeld über die GKV in Höhe von 60% ihres sozialversicherungspflichtigen Bruttoentgeltes. Werden sie innerhalb eines Kalenderjahres noch ein weitres Mal krank, haben sie wiederum 6 Wochen Anspruch auf Lohnfortzahlung.
Ähnliches gilt - wenn auch nur bedingt - für Beamte. Diese haben, da sie staatlich allimentiert werden, keinen Anspruch auf Krankengeld. Da der Dienstherr aber nur ungern seinen beamten die vollen Dienstbezüge überweist, wenn sie krankheitsbedingt dem Dienst fernbleiben, kann er den Amtsarzt zur Begutachtung der Dienstfähigkeit heranziehen, damit dieser den "Verwendungsfähigkeit" feststellt. So nach dem Motto: Noch nicht fit genug, um vor der Klasse herumzuturnen, aber gesund genug, um die Ablage zu erledigen.
In ganz seltenen Fällen kann der Amtsarzt auch zu der Erkenntnis gelangen, das wird nix mehr (mit der Wiederherstellung der Dienstfähigkeit), und dann "mustert er den Betreffenden aus. Diese Fälle nennt man Frühpensionierung, die allerdings finanzielle Abstriche für den Betroffenen mit sich bringt. |
| Auch mal mein Senf dazu... | | von: generaldomi
erstellt: 14.09.2014 17:05:26 |
Mein Referendariat liegt erst einige Jahre zurück,
dennoch bin ich von diesem Zeitraum regelrecht
traumatisiert. Es mag ja Personen geben, die es als die
schönste Zeit ihres Lebens bezeichnen, man habe ja
schließlich so viele nette Leute kennengelernt, man habe
ja so viel gelernt, schade, dass das Referendariat rum
ist.
Ich kann diese Meinung sicher nicht mal im Ansatz teilen
Für mich war es die schlimmste Zeit meines Lebens, ich
war von den durch die Uni vermittelten Inhalte nicht
wirklich vorbereitet, musste mich in alles
hineinarbeiten, war in einem Fachseminar außer dem
Seminarleiter ganz alleine (kann man sich gar nicht
vorstellen, oder?), musste da alles selber machen, konnte
niemanden fragen usw. Das letzte dreiviertel Jahr dieser
Zeit hatte ich keine Minute Freizeit, außer an
Weihnachten. Ich habe jeden Tag von morgens ca. 6 bis
abends ca. 22/23 Uhr durchgearbeitet, vorbereitet (musste
alle Stundenentwürfe in einer Mappe abheften, jede
einzelne Stunde schriftlich vorbereiten), Hausarbeiten
geschrieben usw usw.
Trotzdem habe ich es geschafft, mich nicht unterkriegen
lassen und einen mittelmäßigen Abschluss gemacht.
Heute bin ich Klassenlehrer in der Mittelstufe einer
Brennpunktschule, komme mit fast allen SuS super klar,
erledige meine Aufgaben sorgfältig und meistens mit viel
Freude! Ich habe für jedes Kind ein offenes Ohr und
arbeite sehr gerne in meinem Beruf. Die Klasse habe ich
im Griff und kümmere mich um alle SuS umfassend.
Ich kann dir also sagen, dass du wirklich selbst
entscheiden musst, ob du weitermachen möchtest oder
nicht. Man kann das Ref nicht eins zu eins mit dem Job
hinterher vergleichen. Dann hätte ich damals auch
aufhören müssen.
Auf jeden Fall würde ich mir diese Auszeit nehmen,
erstmal runterkommen und vielleicht mit ein wenig Abstand
noch einmal alles für mich selbst durchgehen. Vielleicht
hilft es dir auch aufzuschreiben, was genau dir nicht
passt/was du nicht gebacken bekommst usw.
Und dann mit einer anderen außenstehenden Person nochmal
darüber sprechen!
Viel Erfolg! |
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