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Forum: "Ausfall Lehramtsanwärter"
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| @idgaf, @comk | | von: blendwerk
erstellt: 21.09.2014 19:55:22 geändert: 21.09.2014 20:01:19 |
Idgaf:
ich komme aus NRW, habe gar kein Lehramtsstudium, sondern auf Magister studiert, brauchte damals einen Job und rief eine Schule an, die in VERENA eine Krankenvertretung suchten.
Nach meinem Anruf war ich auf einmal Deutschlehrerin.
Dort gab es mehrere solche Fälle wie mich - allerdings wollte die SL, dass man dann berufsbegleitend das Ref nachmachte. Das Referendariat habe ich dann auch gemacht.
Ich weiß nicht, wie es jetzt ist, aber mir scheint, in NRW ist viel mehr möglich als in anderen Bundesländern. Ich habe damals alle drei Studienfächer als Lehramtsfächer anerkannt bekommen. Das scheint aber damals nur ein kurzes Zeitfenster gewesen zu sein. Ein Kollege, der diesen Weg ein halbes Jahr später probierte, hatte nur zum Teil dieses Glück.
Vielleicht solltest Du daher in NRW mal nachfragen - oder in einem anderen Bundesland.
Es kommt auch auf die Fächer an = Mangelfach (ändert sich immer)
Lebenshilfe:
Ein Telefonat mit der richtigen Person, ein Besuch an der richtigen Stelle eröffnet oft mehr Möglichkeiten als das reine Studium von Gesetzen/Vorgaben = kurze Wege an die höchste Stelle beschreiten!
Comk:
Wie kommst Du eigentlich dazu, Dich zu ärgern über jemanden, der zu einem späteren Zeitpunkt Lehrer wird?
Niemand nimmt Dir eine Stelle weg. Ich finde Deine Bemerkung deplaziert und arrogant. |
| @comk: | | von: lupenrein
erstellt: 22.09.2014 01:09:56 geändert: 22.09.2014 01:12:31 |
Ich habe nicht nur eine Lehre - damals fing man mit 14 Jahren an, heute sagt man: "Kinderarbeit ist verboten" - erfolgreich absolviert, sondern anschließend auch über den 2. Bildungsweg meine Fachschulreife nach der Arbeit erworben, die Ingenieurschule/Fachhochschule besucht und erfolgreich abgeschlossen, dann in Vertrieb und Marketing nicht schlecht verdient, dann mit 54 Jahren noch 2 Semester nachstudiert - u. a. Bionik - danach 2 Jahre Ref. gemacht und die 2. Staatsprüfung als Lehrer mit 57 Jahren erfolgreich abgeschlossen.
Nein, ich habe nicht sofort eine feste Anstellung bekommen - vermutlich traute mir niemand mehr eine regelmäßige Arbeit zu - oder soll man es eine milde Form der "Altersdiskriminierung" nennen? -, aber vom 1. Tag an Vollzeit als Vertretungslehrer an insgesamt 2 Gesamtschulen und einer Hauptschule 4 Jahre gearbeitet, bis ich mit den Fächern Mathematik, Technik und Physik eine unbefristete Anstellung in der SEK I erhielt.
Per Ende Juli 2014 (der letzte Schultag hier in NRW war der 4. Juli) bin ich entsprechend TV-L dann aus dem Öffentlichen Dienst als Rentner ausgeschieden und mit dem Ende der Sommerferien seit dem 20. August mit einem Zeitvertrag Vollzeit wieder als Lehrer an einer Gesamtschule tätig.
Wegen Krankheit bzw. einer Untersuchung habe ich in der Zeit von 2004 bis heute ziemlich genau 4 Tage gefehlt.
Ich bezweifle, daß ich in der Lage war, dir in irgendeiner Form etwas wegzunehmen.
Bei der jetzigen Stelle war es so, daß sich wohl eine Reihe Bewerber vorgestellt haben, die Auswahlkommission sich aber direkt für mich entschieden hat.
Obwohl ich die genauen Gründe für ihre Entscheidung nicht kenne, bin ich ziemlich sicher, das Mitleid sich nicht darunter befand.
Meine Rente bekomme ich außerdem - und die Arbeitnehmer-Anteile für Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung zahle ich als über 65-Jähriger auch nicht mehr.
Ich müßte schön blöd sein, nicht mehr zu arbeiten, zumal mir meine Arbeit große Freude bereitet.
Jetzt darfst du ruhig ein wenig neidisch sein |
| In welcher Gesellschaft hat er denn bessere Karten? | | von: lupenrein
erstellt: 15.10.2014 10:44:18 |
Ich versuche mal, mir die Situation mit einem - aus Krankheitsgründen - unplanbar - leider unverschuldet deutlich öfter fehlenden - Mitarbeiter aus der Sicht eines für den ordnungsgemäßen Betrieb Verantwortlichen vorzustellen:
Ich habe Riesenprobleme, den Betrieb immer wieder störungsfrei aufrecht zu erhalten und eine Vertretung zu organisieren, weil der krankheitsbedingte Ausfall dieses Mitarbeiters kurzfristig und in seiner Dauer vielleicht auch noch unplanbar erfolgt.
Was mache ich also?
Egal, ob ich im Öffentlichen Dienst oder in der Wirtschaft arbeite, ich versuche, als Verantwortlicher für einen reibungslos funktionierenden Betrieb so ein "Problem" erst gar nicht zu bekommen, sprich: So jemanden, wenn seine/Ihre chronische Erkrankung mir vorher bekannt ist, erst gar nicht einzustellen.
Das ist zwar sehr bitter für den Betroffenen, aber wie würde der denn in der Situation des Verantwortlichen handeln?
Ein Arbeitsplatz ist per se keine soziale Wohltat, sondern wird eingerichtet, um eine bestimmte Teilaufgabe innerhalb einer Organisation zu erledigen.
Geschieht das nicht, wird durch den Ausfall der Gesamt-Betrieb mehr oder weniger behindert bis lahmgelegt.
Personelle Reserven leistet sich heute niemand mehr - schon aus Kostengründen.
Zu: Anerkannte Schwerbehinderung:
Nur wenn sich die Einrichtung eines Behinderten-gerechten Arbeitsplatzes für den Betrieb lohnt, wird er das auch tun.
Was glaubst du wohl, warum viele Betriebe trotz Zahlung von Zwangsabgaben wegen der Nichteinstellung von Schwerbehinderten lieber zahlen als Schwerbehinderte einstellen?
Ganz einfach: Es ist aus Sicht der Betriebe oft eine Frage der Verläßlichkeit und damit eine Frage der Planbarkeit ihrer Arbeit und damit eine Frage der Ökonomie.
Die Schwerbehindertenabgabe ist als Kostenblock planbar; die regelmäßige Arbeitsleistung des Schwerbehinderten aus Sicht der Betriebe oft nicht.
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| E11 | | von: rojiblanco
erstellt: 15.10.2014 14:21:16 |
Moin,
also dieses Genöle immer...
Wer das erste Staatsexamen hat kann in NRW über VERENA sich auf Stellen bewerben.
Wird er genommen, bekommt er E11 für die vertraglichen Stunden.
Wo das jetzt genau schlecht bezahlt sein soll, erschließt sich mir nicht. Klar, im Vergleich zu anderen Lehrern (Beamten) ist das so, aber im Vergleich zu Polizei, Feuerwehr, etc.
Zudem kann man sich auch ohne das 1. Staatsexamen bewerben. Wird man genommen, bekommt man immerhin E9!
Achja und Thema "kurze Stellen"... Klar, gibt es die, keine Frage. Aber es gibt such Stellen die einem Sicherheit über ein ganzes Schul(halb-)jahr geben. Man wird sogar über die (Sommer-)Ferien bezahlt.
Alles in allem also gibt es genügend Möglichkeiten, nur muss man halt etwas auf dem Kasten haben.
Es ist sogar soweit, insb. in ländlichen Gebieten und unattraktiven Schulformen, das jede Plinsen genommen wird.
Ich sehe also für wirklichen jeden gute Möglichkeiten, zu mindestens in NRW! :D
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