|
Forum: "Wenn Eltern nicht loslassen - Helikoptereltern"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| oh je | | von: caldeirao
erstellt: 13.12.2014 17:54:43 |
was sind das zum Teil für Argumente.
Ich glaube beispielsweise, dass es nicht gerade schlau ist, ganz bürokratisch, ohne Ansehen der Situation usw. vom Hausrecht gebrauch zu machen. Ich glaube schon, dass es günstiger ist, diese Situation im gegenseitigen Einverständnis zu lösen. Wenn man erst einmal mit der Staatsmacht seine Rechte durchsetzt, könnte es bei eigenen Fehlern auch schwierig werden und ich habe viel mehr Chancen, einen Fehler zu machen.
Prinzipiell bin ich auch der Meinung, dass die SuS aller Klassen, am Schultor verabschiedet werden sollte, die Lehrerin die Aufgabe übernimmt, die SuS soweit zu unterstützen. Sollten solche Dinge, wie hier mit dem Schall beschrieben, passieren, sollte doch die Intervention bei der Lehrerin ansetzen und nicht das Kind weiter kleinschrittig von den Eltern betreut werden. Wenn es dann nicht der Schal ist, dann ist es etwas Anderes. Das scheint dann etwas mit pädagogischer Kompetenz zu tun haben und wenn sie die nicht besitzt, dann wird sie ein ähnliches Verhalten in anderen Situationen und Du kannst Deinen Sohn nicht vor allem schützen.
Wir haben das mit den Eltern dieses Jahr ganz gut im Griff. Dazu haben wir aber auch Überzeugungsarbeit geleistet. Und falls ein Kind mal seinen Schal vergessen hat, finden wir auch die richtigen Worte |
| @mordent | | von: indidi
erstellt: 13.12.2014 20:53:01 |
Von meinen eigenen Kinder kenne ich es so,
dass die Kinder am Eingang der Schule verabschiedet/abgeholt wurden.
(Schultor Pausenhof fände ich jetzt auch nicht so günstig, wenn sich auf dem Weg noch interessante Spielgeräte befinden).
Bei uns an der Förderschule kommen fast alle Kinder mit dem Bus.
Das erleichtert oft vieles, da die Eltern automatisch nicht "helikoptern" können.
An Probleme mit [AD(H)S] Kindern, die den Weg zum Klassenzimmer nicht finden, oder Probleme an der Garderobe haben, kann ich mich nicht erinnern.
Am Anfang der 1. Klasse helfen da andere Kinder mit und der Lehrer wirft ein Auge drauf,
aber die Kinder lernen schnell was sie machen sollen.
Oft verhindert der (helfende) Einsatz der Eltern, dass die Kinder (auch die ADHS) selbstständig werden.
Sie verlassen sich zu 100% auf die Eltern. Gucken nicht nach links und rechts und merken sich nicht was sie machen sollen.
(Wieso auch--Mama/Papa sagt schon wo es lang geht)
Erst wenn sie selber "ran müssen", fangen sie zu denken an und orientieren sich ja auch schnell an den anderen Kindern, die ihnen vormachen wie es geht.
|
| Reden und informieren hilft | | von: janne60
erstellt: 14.12.2014 14:34:46 geändert: 14.12.2014 14:35:40 |
Mich erschreckt (vor allem in den links am Anfang) immer die verkürzte Darstellung, die dann oft zu falschen Interpretationen führt.
An meiner Schule hat es lange gedauert, bis wir das Haus "elternfrei" hatten. Wichtig ist dabei, sich auch mal in die Lage der Eltern zu versetzen. Viele Eltern wissen nicht (mehr), wie Schule funktioniert. Also muss man mit ihnen reden und es ihnen erklären. Spätestens das Argument der Aufsichtspflicht hat bei uns noch jeden überzeugt: Wir sind da, wir stehen im Flur, wir achten auf die Kinder, wir helfen hier und dort usw. Und wenn wir 230 Eltern gestatten würden, im Haus rumzulaufen, könnten wir das nicht mehr leisten, zudem würden wir komplett den Überblick verlieren, wer da im Haus rumschleicht. Ich habe noch nie erlebt, dass Eltern sich dagegen aufgelehnt hätten. Es gibt ja zu jeder Regel auch die Ausnahme: Ein Termin beim Klassenlehrer, ein Kind, das morgens einen Geburtstagskuchen mitbringt oder was sonst mal so ansteht. Die Eltern wissen jedoch, dass es Ausnahmen sind und melden ihr Anliegen zunächst der Frühaufsicht, die im Flur "im Weg" steht.
Das Thema schwerer Schulranzen sollte mit den Klassenlehrerinnen zu klären sein. Meist stellt sich heraus, dass es an den Kindern selbst liegt ("Mein Max möchte unbedingt jeden Tag alles mitnehmen"). Von Lehrerseite wird nämlich darauf geachtet, dass nicht benötigte Schulsachen unter der Bank oder im Fach lagern dürfen.
Das Thema Schulweg werden wir nicht ändern. Obwohl ich bei jeder Einschulungsfeier den Eltern die Vorzüge eines morgendlichen Fußmarsches ans Herz lege, fahren die Eltern, die das für richtig halten ihr Kind täglich vors Haus.
Dann isses eben so. Ich habe keine Zeit, mich darüber aufzuregen.
Manchmal stellt sich auch heraus, dass Eltern einfach nur keine anderen Kinder kennen, mit denen sie eine Wegegemeinschaft bilden könnten. Auch hier hilft wieder reden und es können über die Lehrer Kontakte geknüpft werden.
Grundsätzlich bin ich bestrebt, nicht 2 Lager aufzumachen, sondern was Palim weiter vorn gesagt hat, möchte ich schon auch unterschreiben: Wir gehören alle derselben Schulgemeinschaft an und sollten insofern auch versuchen, partnerschaftlich mit den Sachverhalten umzugehen.
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|