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Forum: "S gibt fast "leeren" Test ab"
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| Resumee | | von: lamaison
erstellt: 09.04.2015 18:02:57 |
Also, ich habe Folgendes vor: (Ihr dürft mich gerne kritisieren).
Ich möchte gerne mit Elter(n) und Kind reden, obwohl ich normalerweise Kinder aus den Gesprächen rauslasse. Aber ich traue ihm das zu und ich finde es auch wichtig. Dabei möchte ich klarstellen, welche Note dieser Test normalerweise gewesen wäre, noch einmal die Verweigerungshaltung bei Arbeiten ansprechen und klarstellen, dass das Nichtbewerten diesmal die Ausnahme ist, ich aber in Zukunft keine Rücksicht mehr nehmen kann, da ich ja alle Kinder gleich behandeln möchte.
Die Klassenarbeitstermine schreiben wir immer im Hausaufgabenheft auf, ich werde sie jetzt von den Eltern unterschreiben lassen. Eigentlich bin ich ja der Meinung, dass die Schüler ausreichend auf diese Tests in der Schule vorbereitet wurden, denn sie ergeben sich ja aus dem unmittelbaren Unterrichtsgeschehen und beziehen sich nicht auf lange Zeiträume. Aber ich kündige sie an, manchen gibt das Sicherheit, viele üben noch und ich lege auch immer Material hin zum freiwilligen Üben zu Hause. Die Schüler fragen auch schon selbst danach und nehmen sich Übungsblätter mit. Knabe X auch.
Meiner Meinung nach hat er auch Angst, die Erwartungen der Eltern nicht zu erfüllen. Das werde ich den Eltern ohne ihn auch noch sagen.
Euch vielen Dank für eure Beiträge, das hilft sehr beim "Sortieren".
@spiro: Ja, heute schlafe ich (hoffentlich) mal wieder.
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| noch ein paar Inputs | | von: andre11
erstellt: 09.04.2015 18:59:57 |
Hallo "lamaison"
Beim Durchlesen sind mir noch ein paar Dinge in den Sinn gekommen. Eine
Sache könntest Du verändern, sofern sie zu Deinem regelmässigen
Vorgehensweisen gehören:
Sonderbehandlungen wie längere Zeiten für die Arbeit, besondere
Notenschlüssel sind nicht angemessene Konsequenzen für Nichtlernen,
Nichtbeantworten von Fragen etc.. Auch wenn es gut gemeint ist, damit
verstärkst Du das Verhalten des Schülers, denn dies stellen im Sinne des
operanden Konditionieren, positive Verstärker (Belohnung) dar. Angemessen
ist eine negativ konnotierte Konsequenz, z.B. in Form einer schlechten Note.
Allerdings ist es sinnvoll ein neues Lernfeld aufzumachen, im Sinne von, man
kann auch etwas, was schief gegangen ist, zumindest teilweise wieder gut
machen, z.B. durch das Angebot die Arbeit zu wiederholen und beide Noten
als Durchschnitt mit gleichen oder mit gewichteten Anteilen in die Wertung
zu nehmen, oder eine zusätzliche Aufgabe (Vortrag, Dossier, etc.) und dies
zusätzlich bewerten. So liegt der Ball beim Schüler und er kann lernen, dass
es sich eine zusätzliche Anstrengung lohnen kann.
Das Nichtlösen von Aufgaben scheint in diesem Fall dem Kompetenzschutz
seines Selbstkonzepts zu dienen, im Sinne der Dissonanztheorie. Wenn der
Schüler keine Lösung anbietet, kann er auch nichts falsch machen und muss
sich damit auch nicht bzgl. fehlender oder mangelnder Fähigkeiten
rechtfertigen. In diesem Zusammenhang wäre es interessant, wie die
Leistungsorientierung und die Feedbackkultur der Eltern aussieht.
Attribuieren sie das Versagen des Schülers auf situationsbezogene variable
Faktoren, oder auf personenbezogene stabile Faktoren.
Zum Schluss noch am Rande zu einer pot. ADHS-Diagnose:
Diese ist praktisch, denn damit lässt sich die Verantwortung auf diese
Diagnose abschieben und rechtfertigen, dass man eigenes Verhalten nicht
verändern muss, auch im Sinne der Dissonanztheorie. Leider drückt man
dem Kind damit einen Stempel auf. Und, wir müssen im stationären Bereich
ca. 1/3 der ADHS-Diagnosen wieder revidieren, weil die Ursachen von
Problemverhalten in anderen Bereichen liegen.
LG André |
| | | von: andre11
erstellt: 09.04.2015 19:27:28 |
Hallo lamaison
Naja, das hängt in erster Hinsicht davon ab, ob Du und die Eltern an einem
Strang ziehen. Falls das nicht der Fall ist, dann könnte ein gemeinsames
Gespräch mit Kind und Eltern dazu führen, dass am Ende des Gespräches
Deine Autorität vor dem Kind von den Eltern untergraben wird. Ich habe da
z.T. ganz komische Situationen erlebt, vor allem wenn die Eltern überzogene
Ansprüche an ihre Kinder stellen.
Ich würde wahrscheinlich zuerst das Gespräch mit den Eltern ohne Kind
machen, um so schauen, wie die Eltern die Situation sehen, was sie als
mögliche Ursachen sehen und was mögliche Lösungen sein können. Im
Anschluss würde ich dann das Kind mit dazunehmen und einbeziehen. Bei
einer guten Eltern-Kind-Beziehung, sowie einem guten Kontakt Deinerseits
zu den Eltern, dann könntest Du das Gespräch von Beginn an mit Eltern und
Kind machen. Wichtig wäre meines Erachtens auch, versteckte Vorwürfe
seitens der Eltern zu vermeiden, denn aus Sicht des Kindes macht sein
Verhalten Sinn und ist seine Variante mit seinen Schwierigkeiten umzugehen.
Ich hoffe das hilft ein bisschen.
Gruss André |
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