In RLP ist es so, dass die Anzahl der Lehrerstunden und die Ermäßigungen gesetzlich festgelegt sind. Der Schulleiter muss die Stundenverteilung gegenüber dem Personalrat offenlegen und diese mit ihm besprechen. Diese stehen im sog. Gliederungsplan. Der Personalrat seinerseits muss unterschreiben, dass er die Stundenplanung eingesehen und nachvollzogen hat. Dieses Blatt wird im Original an die vorgesetzte Behörde gesendet. Deshalb sind Manipulationen ziemlich unwahrscheinlich. Der Personalrat hat aber auch darauf zu achten, dass die Persönlichkeitsrechte gewahrt werden. Nicht alles, was er aufgrund seiner Position mitkriegt, kann transparent gemacht werden.
wäre sicher nicht der erste unterschied zwischen den ländern und dass in der schullandschaft keine konsequente logig praktiziert würde, erstaunt mich nicht wirklich...
"Schließlich wird bei uns normalen Lehrern
auch penibel darauf geachtet, dass wir bloß nicht zu früh den
Unterricht beenden.."
Was willst du denn damit sagen? Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, den Unterricht nicht zu früh zu beenden. Wenn Lehrkräfte das so handhaben, verstoßen sie gegen ihre grundlegenden Pflichten, z.B. die Aufsichtspflicht.
Sollte dies der Schulleitung egal sein? Welche Haltung verlangst du von einer Schulleitung? Soll sie locker darüber hinwegsehen, wenn der Herr X oder die Frau Y täglich 15 Minuten früher die Schüler nach Hause schickt oder alleine im Klassenzimmer zurücklässt? Sie werden doch schließlich für ihre Arbeit bezahlt.
Wie verhalten sich dann die Kolleginnen und Kollegen? Etwa: Was Herr X und Frau Y können, kann ich auch. Oder ärgern sie sich über eine solches Gebaren? Eine SL, die so etwas treiben ließe, handelte unverantwortlich.
Natürlich ist es selbstverständlich, dass der Unterricht nicht vorzeitig
beendet werden soll. Die rechtliche Lage ist mir bekannt, keine
Sorge. Darum geht es aber nicht. Es hat nur einen Beigeschmack,
wenn ein Schulleiter, der sich selbst vorm Unterrichten drückt, sein
Kollegium pausenlos darauf hinweist.
Wieso drückt? Hat er sich ungerechtfertigterweise Stunden aus dem allgemeinen Entlastungstopf angeeignet?
Hier ist noch nie veröffentlcht worden, welche sonstigen Sachverhalte hinter den angerechneten Entlastungsstunden außer der Schulleitungsentlastung stehen.
Ja, es kann sein, dass Schulleiter unter Anrechnung aller ihnen persönlich zustehenden Entlastungsstunden ohne Unterrichtsverpflichtung ausgehen. - So what, so ist das Leben.
Die notwendige Transparenz kann aber der Lehrer-/Personalrat einfordern. Der Schulleiter ist diesem Gremium in der Sache auskunftspflichtig, er muss ohnehin den Nachweis führen wem im Kollegium welche Entlastungsstunden anzurechnen sind.
Da können dann bezogen auf den Einzelnen eine entsprechende Anzahl von Entlastungstunden zusammen kommen. Für den Schulleiter bedeutet das, dass er zum einen die Stunden der Schulleiterentlastung auf seinem Konto gutschreiben kann, daneben die Altersermäßigung, so es sie noch gibt. Vielleicht steht ihm auch noch Entlastung wegen einer anerkannten Behinderung zu.
Hinzukommt dass er bei Gegenrechnung all seiner Entlastungsstunden ggf. auch noch Stunden reduzieren kann, um in Teilzeit zu arbeiten.
Sagen wir Unterichtsverpflichtung 28 WS, Entlastungsstunden 21 WS, restliche Unterrichtsverpflichtung 7 WS; der SL muss also nur auf eine 75%-Stelle reduzieren und geht ohne Unterichtsverpflichtung nach Hause.
Spekulieren bringt aber nichts, wer es genau wissen will, der muss nachfragen oder über den Lehrerrat die notwendige Information sich geben lassen.
War bei meinem ehemaligen Chef auch so. Kein Unterricht. Nach Ermäßigung und gesundheitlichen Einschränkungen blieb nix mehr übrig.
Anfangs wurde im Kollegium auch spekuliert, weil es sich gewünscht hatte, dass auch der "Chef" unterrichtet, damit er weiß, über was er da so "regiert" und was welche seiner Forderungen mit der Wirklichkeit zu tun haben.
Daraufhin hat der Personalrat mit ihm gesprochen, es wurde eine Übersicht seinerseits angefertigt, aus der dann klar hervorging, dass da von seiner Seite leider keine Kapazität für Unterrichtsstunden mehr sei.
Punkt. Schade, kann man sagen und denken, aber man muss es akzeptieren.