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Forum: "Angeknacktes Selbstbewusstsein nach Lehrproben"
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| das Leben ist hart | | von: fruusch
erstellt: 19.06.2015 23:24:17 |
aber ungerecht...
Miese Beurteilungen durch launische Prüfer gehören leider dazu. Meinem Bruder wurde zB in der mdl. Diplomprüfung genau das extrem negativ angekreidet, was sein Professor vor der Prüfung explizit von ihm verlangt hatte. Er hatte halt den Fehler gemacht, sich in der Studentenvertretung zu engagieren...
Fühle mal in dich rein und stelle dir die folgenden Fragen:
- Fühlst du dich wohl, wenn du vor der Klasse stehst?
- Stehst du morgens überwiegend gerne auf, wenn du in die Schule musst?
- Fühlst du dich gut, wenn eine Stunde gut funktioniert und deine Schüler etwas gelernt haben?
- Was löst Kritik an deinem Unterricht (von Schülern/Eltern/Kollegen/SL) in dir aus?
- Kannst du mit schwierigen Schülern/Kollegen/Eltern/SL umgehen, ohne dass es dich persönlich sehr belastet (zB schlaflose Nächte...)?
- Wie geht es dir nach einem Korrektur-Marathon?
- Kannst du auch mal abschalten und nicht permanent an die Schule denken?
Wenn du alle diese Fragen für dich positiv beantworten kannst, dann freue dich auf deine Zeit als Lehrer. Streck den Rücken durch, wirf die Niedergeschlagenheit ab, nimm die seltsamen Noten sportlich, leg die Ohren an und stell dich auf ein paar Jahre Vertretungsstellen ein - aber irgendwann wirds schon was mit der Festanstellung.
Wenn du die Fragen überwiegend neutral oder negativ für dich beantwortest, dann schau dich besser nach einem anderen Beruf um. Der Lehrerjob verlangt sehr viel von dir - wenn er dir nicht genug positive Energie zurück gibt, wirst du über kurz oder lang scheitern. |
| @lamaison | | von: missmarpel93
erstellt: 20.06.2015 13:54:49 |
Das Lehrersein wird aufgrund gemachter Erfahrungen teilweise leichter. - Aber hier geht es um junge "angehende" Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, die genau wissen, dass derzeit - zumindest hier in NRW - nur wenige Stellen ausgeschrieben werden können und sie deshalb einen guten Abschluss erreichen müssen, um bei Auswahlgesprächen auch nur eingeladen zu werden. Was nützt mir Ordnungsgruooe 20, wenn Schulen aufgrund der Vielzahl von Bewerbungen die Auswahl auf Berber mit Ordnungsgruppe 17 und kleiner begrenzen?
Ob jemand ein guter lehrer werden kann, ist doch nicht die Frage. Die Frage ist doch, wie schafft es ein durchschnittlich begabter Lehramtsanwärter überhaupt eine Planstelle zu ergattern. Und da sind die Dauerkritiken die die ZfsL vom Stapel lassen, keine große mentale Hilfe. jeder Trainer einer Bundesligamannschaft würde bei derartigem Vorgehen seines Amtes enthoben. Vielleicht sollten es die Fach- und Kernseminarleiter einmal mit echtem Coaching probieren.
Das Dauergenerve der Fachleiter in Form von
"Die Stunde hätte man auch anders gestalten können." ist 'ne hohle Nummer. Klar kann man jede Stunde so oder ganz anders gestalten. Nur der Anwärter hat sich doch Gedanken gemacht, wie er mit der ihm zugewiesenen Unterrichtsgruppe einen vorgegebenen Unterrichtsinhalt mit welcher Methode und in welcher Sozialform erreichen will. Klar hat der eine bessere Ideen als der andere, lässt sich das eine Thema spektakulär gestalten während anderes reine Kernerarbeit ist. Eneso ist verständlich, dass viele bei ihren ersten Unterrichtsversuchen zu viel wollen und daran scheitern. - Nur hilft denen die Dauerkritik?
Der Vorbereitungsdienst in anderen bereichen der öffentlichen verwaltung ist zwar auch kein Zuckerschlecken, aber derart an die Substanz von erwachsenen Menschen gehend wie der schulische Vorbereitungsdienst ist keiner. Aber dafür bietet der Dienstherr im Nachgang die beschissensten Beförderungsbedingungen. Wann werden endlich die ZfsL/Studienseminare abgeschafft und man überlässt die "Ausbildung" des nachwuchses einzig und allein den Schulen, die dafür ältere, besonders geeignete Lehrkräfte abstellen müssen. Fachseminarleiter mit allenfalls 6 bis 8 verbleibenden Deputatsstunden Unterricht an einer Schule, lassen mich heute noch über diese Zeit de Ausbildung den Kopf schütteln. |
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