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Forum: "Alternative zum Lehrerberuf - Nie wieder Schule"

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das war bei mir auch soneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: fruusch Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2015 21:31:34

Noch vor 7 Jahren hätte ich jeden in die Klapse einweisen lassen, der mir gesagt hätte, ich würde bald Lehrer werden. Jetz bin ich es seit mehr als 5 Jahren und habe diesen Schritt nie bereut. Es ist mein dritter Beruf, und ich bin endlich "angekommen". Meine vorherige Berufserfahrung macht mir auch Vieles leichter, lässt mich Einiges aus einer ganz anderen Perspektive sehen und befähigt mich vor allem dazu, meinen Schülern von der Realität da "draußen" aus erster Hand zu berichten.

Richtungswechsel im Lebenslauf sind nichts Falsches, ob sie nun in der Ausbildungszeit oder später geschehen. Solange sie begründet und überlegt sind, bringen sie einen als Menschen nur voran und machen einen um wichtige Erfahrungen reicher. Das hat nichts mit fehlender Ausdauer oder mangelnder Zielstrebigkeit zu tun.

Wie lautet noch das indianische Sprichwort? Wenn man merkt, dass man ein totes Pferd reitet, sollte man absteigen.


Dasneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lamaison Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2015 22:21:58

indianische Sprichwort hat es in sich und ist mal nicht so einfach für jeden durchzuführen.
Hut ab vor denen, die sich trauen.


Alternativen zum Lehrerberufneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bigbangpraxis Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.07.2018 15:31:00 geändert: 10.07.2018 15:32:14

Ich würde nicht zu den privaten Bildungsträgern gehen. Ich habe es in ganz Süddeutschland ausprobiert. Ich war in der Phase des Wechsels zum Lehrerberuf. Da braucht man Unterstützung. Aber diese Unternehmen schwächen Leute, die nicht so vort Geld strotzen und ihre Position im Berufsleben erst erreichen müssen (á la "Benachteiligte benachteiligen").

Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden- ich ging dort hin wegen des Zeugnisses (gab es leider nie) und wegen der Lehrerfahrung (die war als einziges spitze, ein tolles Gefühl, jungen Leuten etwas beizubringen- auf meinem Gebiet -Technik- interessiert sich sonst nur meine Familie für mein Wissen und die Erfahrungen).

Die Ausstattung dieser Unternehmen ist das Schlechteste, was ich je sah- soll wohl so ausehen, als ob sie mit öffentlichen Mitteln sparsam umgehen. Inzwischen erhielt ich statt meines Zeugnisses eine Beleidigung per E-Mail.



Komische Welt, komisches Weltbild...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mordent Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.07.2018 14:25:38 geändert: 11.07.2018 14:32:18

Also ich sehe in dem Artikel drei naive junge Menschen, die ins Blaue hinein ein Lehramtsstudium angefangen haben, ohne recht zu wissen, ob das "ihr Ding" ist... Alle haben ihren Zweifeln mehr Raum gegeben als ihrer Willensstärke - ok, vielleicht ein Fremdwort für sie...

Bei mir war das - natürlich - alles anders! Meine Entscheidung Lehrer zu werden fiel im Alter von 13 Jahren. Damals sollte es noch Mathe und Latein werden... Ok, falsche Fächer, wie ich ab der 9. Klasse feststellte... Also doch lieber Physik und Chemie... Nein, doch nicht... Dann halt Englisch und Biologie.

Vor der Klasse bin ich im ganzen Studium nie gestanden. Das Praktikum war freiwillig. Ich hatte Babysitterkinder, Nachhilfeschüler und war 8 Monate Fremdsprachenassistent (FLA) in England. Als Babysitter lernte ich das Pädagogische, als Nachhilfelehrer, wie man an Schülern vorbei unterrichtet (anhand des Unterrichts, den meine Nachhilfeschüler genossen haben) und als FLA, wieviel Witz und Lockerheit dem Lernen keinen Abbruch tun. Aber im Kern war ich trotzdem der spießige, strenge Lehrer.

Im Ref. dann die große Ernüchterung: So schön lehrerzentriert, wie ich unterrichtet wurde, durfte ich nicht mehr unterrichten. Ich sollte plötzlich einen Bildimpuls einwerfen und die Sache laufen lassen, die Schüler selbstorganisiert (zwei Begriffe, die sich für mich gegenseitig ausschließen: "Schüler" und "selbstorganisiert"). Wie befürchtet, lief die Stunde überall hin, aber nicht auf mein Lernziel hinaus... Mir war aber sofort klar: Auch, wenn ich ab und zu so unterrichten muss, wie ich es überhaupt nicht gutheiße, bleibt der Lehrerberuf für mich die richtige Wahl.

Jetzt bin ich fertiger Lehrer, habe viel Spaß an meiner Arbeit und habe alle Ex-Kommilitonen und -Reffies, die sich ganz umgeschrieben haben oder nicht ins Lehramt gegangen sind, nur mit einem verständnislosen Stirnrunzeln und Kopfschütteln bedacht... Heute sitzen die wieder an der Uni oder in der Wirtschaft oder bei Verlagen in irgendeinem Büro... Da schüttelt es mich schon, wenn ich mir vorstelle, ich müsste eine Woche mit ihnen tauschen...

Klar, jedem das seine, ihr das ihre, aber mir das Wahre, und das ist in beruflicher Hinsicht das Lehramt mit allen Unannehmlichkeiten, die es sicher auch gibt - im Moment für mich schon fast existenziell...

Aber den Kontakt zu Schülern kann man mir durch nichts ersetzen, es sei denn, ich verdiente mit Babysitten auch 25 €/h...



Alternativen gibt es immerneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: dori48 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 12.09.2018 12:28:28

Die viele freie Zeit durch die Ferien ist auch nicht zu verachten ;) Wenn ich höre, mit wie wenigen Urlaubstagen manche Leute klarkommen müssen, graust es mich. Bei Vollzeittätigkeiten muss das Maß einfach stimmen!

Alternativen habe ich trotzdem im Kopf: wissenschaftliche Laufbahn durch Promotion, Labortätigkeit oder irgendein Quereinstieg (Presse, Redaktion, Marketing, weitere Bildung). Es gibt ja meist mehr Möglichkeiten, wie man oft erstmal denkt. Schwierig daran ist nur, dass es nicht so schön geradlinig wäre, wie man es bis zum Lehrerberuf ja hat.



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