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Forum: "Haben Klassenlehrer eine Meldepflicht gegenüber Fachlehrern?"
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| @unverzagte | | von: wabami
erstellt: 29.09.2015 17:55:33 |
Weil du nicht die einzige bist, die meint, sie könne frei entscheiden, wie mit pädagogisch relevanten Informationen umzugehen ist, gibt es wohl dieses Forum.
Allein aus der Beschreibung der Funktion des Klassenlehrers leitet sich die Pflicht ab, allen Fachlehrern die pädagogisch relevanten Informationen weiterzuleiten.
Dabei haben wir Klassenlehrer und Fachlehrer nicht zu beurteilen, ob die Weitergabe im oder gegen die Interessen des Schülers stehen. Es gibt einen Grenzbereich zur Relevanz der Information, bei dem wir akzeptieren, wenn schüler- oder elternseitig um Verschwiegenheit gebeten wird. Außerhalb des Toleranzbereiches handeln wir Lehrer u.U. fahrlässig, wenn wir Informationen zurückhalten.
Wenn wir als Klassenlehrer Informationen haben, die pädagogisch relevant aber persönlich heikel sind, so dass wir sie ungern an Dritte weitergeben, dann sollte die Information an die unterrichtenden Kollegen am besten in einer dafür einberufenen Konferenz mitgeteilt werden - durch das Konferenzgeheimnis und einen geeigneten Hinweis auf Verschwiegenheit ist dann sicher gestellt, dass die Information im richtigen Rahmen bleibt.
Schüler und Eltern die für die Beurteilung der schulischen Situation Informationen an die Schule geben wollen, aber nicht alle Fachlehrer informieren wollen, müssen sich an den Beratungslehrer oder Schulseelsorger wenden, dies sind die beiden einzigen, die wichtige Informationen zurückhalte dürfen.
Diese Aussage ist keine Meinung, sondern die logische Ableitung aus der allgemeingültigen Begriffsbestimmung des Klassenlehrers etwa in der Form:
Der Klassenlehrer ist der erste Ansprechpartner der Schüler und Eltern für alle schulischen Fragen.
D.h. nämlich, dass er - wenn nicht explizit anders angegeben - alle Informationen als Verttreter der Schule und aller unterrichtenden Fachlehrer von den Schülern und Eltern.
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| ich stimme missmarpel zu: Der pädagogische Schwachsinn, | | von: lupenrein
erstellt: 03.10.2015 08:06:06 geändert: 04.10.2015 09:28:55 |
aus welchen Gründen auch immer, das gerade über 2 Jahre gewachsene Vertrauensverhältnis zwischen dem Klassenlehrer und seinen Schülern zu zerreißen, führt in abgeschwächter Form zu ähnlichen Problemen wie in den Klassen, in denen die Lehrer ständig wechseln.
Da die Kids - so meine persönliche Beobachtung - von Jahr zu Jahr hibbeliger werden, wenn sie in der 5. Klasse ankommen, führt die Entscheidung, ihnen nach 2 Jahren auch noch die Konstante "Klassenlehrer" auszutauschen, zu noch mehr Chaos in der Klasse.
Der nächste Klassenlehrer darf dann die Scherben einer solchen "pädagogichen Entscheidung" mühsam kitten.
Er hat ja sonst nichts zu tun:
- kleine fette "Babbas" - daran zu erinnern, daß Mädchen auch Menschen, daß Lehrerinnen auch Respektspersonen sind,
- ältere Flüchtlingskinder, deren Deutschkenntnisse nicht ausreichen, dem Unterricht zu folgen und die darum Terz machen, ein wenig zu disziplinieren,damit wenigstens etwas Ruhe einkehrt
- Kinder unmißverständlich darauf hinzuweisen, daß die Sprache in einer deutschen Schule in einem deutsch geführten Unterricht selbstverständlich deutsch sein muß und die vorwiegend türkisch geführte Unterhaltung einiger (in Deutschland geborener)Schüler untereinander während des Unterrichts der Integration nicht gerade förderlich ist
- Kids aus vorwiegend libanesischen Clans und ihre Eltern dezent darauf hinzuweisen, daß die Schulpflicht eine Pflicht und keine Wahl bedeutet
- den immer weiter um sich greifenden Antisemitismus unter überwiegend muslimischen "Schutzbefohlenen" einzudämmen
- den SuS erklären, warum der Schüler x mit seiner Familie zum drittenmal abgeschoben wird...
Die Liste läßt sich fast beliebig verlängern.
Ich wundere mich nicht, daß ältere Kollegen ob dieser zunehmenden Probleme die Schnauze allmählich voll haben und das Ende ihrer Dienstzeit herbeisehnen. Mehr und mehr, besonders die sehr engagierten, werden vorher krank.
Lehrer aus Gesamt- und Hauptschulen in NRW wissen, wovon ich spreche.
Den anderen empfehle ich mal die eine oder andere Stunde dort "Mäuschen" zu spielen. |
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