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Forum: "Erkennung von Kognaten in der Grundschule"
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| jaja, die gute alte Forschung... | | von: fruusch
erstellt: 22.11.2015 14:58:48 |
Forschung kann auf vielerlei Wegen daherkommen und braucht nicht unbedingt von Anfang an eine These.
Zuerst einmal ist da die menschliche Neugier. Bevor diese jedoch eine aussagekräftige These formulieren kann, ist es gelegentlich notwendig, überhaupt erst einmal Grundlagen für eine solche These zu schaffen - also Daten zu sichten, ob da nicht irgend etwas Interessantes dabei sein könnte. Sind keine solche Daten vorhanden, muss man sie erst einmal schaffen, also z.B. eine kleine Querschnittsstudie, um überhaupt erst einmal ein Bild von der Sachlage zu bekommen.
Hat man das getan, kann man daran gehen, die Daten genauer zu analysieren (gibt es irgendwelche Korrelationen zwischen Datenpunkten? Lernen also grünäugige Kinder besser im Mondschein mit Kognaten, als blauäugige unter der Dusche ohne Kognaten?) und daraus Thesen zu formulieren (Kognaten wirken besser im Mondschein als unter der Dusche).
Dann erst kann ich daran gehen, prospektiv zu untersuchen, ob an meiner These überhaupt was dran ist. Dann werden die Probanden randomisiert (zufällig unter die Dusche oder ins Mondlicht gestellt) und die Wirkung der Umstände untersucht. Dazu werden Endpunkte festgelegt, die als Erfolg gewertet werden, und statistische Bedingungen wie Signifikanz ermittelt.
Eine Masterarbeit ist - wie miss schon sagte, natürlich nur ein winziger Bruchteil dieser ganzen Arbeit. Sie kann zB die Querschnittsstudie beinhalten, oder einen kleinen Teil davon, oder das Analysieren der Daten, oder das Formulieren der These, oder, oder...
Manchmal sind Masterarbeiten aber auch einfach nur simple Trockenübungen mit an den Haaren herbeigezogenen Themen ohne einen echten wissenschaftlichen Hintergrund, ähnlich den Facharbeiten bei uns in der Oberstufe. |
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