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Forum: "Touchdisplays als Alternative zu IWB"
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| @palim | | von: bakunix
erstellt: 14.12.2015 16:33:34 |
"Etliche Lehrkräfte sind nach wie vor mit der Nutzung überfordert, andere setzen gerade mal einen Bruchteil davon ein. Fertige sinnvolle Dateien gibt es nur wenige und auch nur wenige LuL, die sich selbst an die Arbeit machen, solche Sachen zu erstellen."
Das spricht aber nicht gegen ein IWB, wenn die LehrerInnen nicht willens oder fähig sind, sich einzuarbeiten. Bei uns an der Schule wurde niemandem ein IWB vor die Nase gesetzt, der es nicht wollte. Deshalb muss man davon ausgehen, dass die Motivation, dem Board gerecht zu werden, doch vorhanden sein müsste.
Es gibt aber immer noch genügend KollegInnen, die sich weigern bzw. sagen, sie hätten auf das IWB oder einen Beamer keine Lust. Da stellt sich die Frage der Alternative überhaupt nicht. Deshalb bleibt die Tafel grün bis zur Pension, und wenn sie erst in 20 Jahren ist. |
| @ bakunix | | von: amann
erstellt: 14.12.2015 17:11:34 geändert: 14.12.2015 17:42:13 |
Dein Beitrag hat einen moralisierenden Beiklang, den ich nicht passend finde, so als sei die IWB-Nutzung das höchste Gut, aber die Lehrer eben "nicht fähig oder willens ..."
Ich halte mich für fähig und willens. Ich wäre sogar bereit, mir gegen meine ökologische Überzeugung einen neuen Computer, der zu den IWB kompatibel ist, anzuschaffen, wenn ich den Mehrwert entdecken könnte.
Aber meine Zielrichtung ist die Bewirkung von Lerneffekten, und die Medien sollen diesem Ziel dienen. Die Kinder sollen etwas lernen und es soll ein wenig Spaß machen, und ich will dabei überleben; dazu gehört auch, dass nicht wesentlich mehr als 24 Stunden meines Tages für Unterrichtsvorbereitung verplant sind. Die Modernität meines Unterrichts ist mir sowas von egal. |
| @amann: moralisierend? | | von: bakunix
erstellt: 14.12.2015 18:08:11 geändert: 14.12.2015 18:14:48 |
Also, wenn geschrieben wird, dass etliche Lehrkräfte nach wie vor mit der Nutzung überfordert seien, wenn es um die Nutzung des W-Boards geht, darf man doch mal ein fragendes Zeichen setzen. Das hat mit Moralisieren nichts zu tun, finde ich. Wir Lehrerinnen haben alle Abitur oder einen gleichwertigen Abschluss, haben einige Semester an einer Hochschule verbracht, was man von dem Durchschnittsarbeitnehmer nicht behaupten kann. Da hinnehmen zu sollen, Lehrkräfte seien bei der Hinwendung zum W-Board überfordert, fällt mir nicht leicht.
Dass die Lehrerschaft allgemein Probleme zu haben scheint, gemeinsame Sache zu machen, ist wohl eine Dauererkenntnis, die sich, zumindest im deutschen Schulsystem, nicht zu lösen lassen scheint. Wir sind nach wie vor eines der wenigen an zwei Händen abzählbaren Länder, die die Arbeitszeit der Lehrer nach den Unterrichtsstunden, die gehalten werden, bemisst. Dass sich daraus individualisierte Vorbereitungskontingente ergeben, ist offenbar.
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| ein Schuh, der nicht passt | | von: palim
erstellt: 14.12.2015 18:24:19 geändert: 14.12.2015 18:26:53 |
Bei uns an der Schule wurde niemandem ein IWB vor die Nase gesetzt, der es nicht wollte
Das ist in anderen Regionen anders.
im übrigen:
Der Schuh, den bakunix hinstellt, muss sich keiner wirklich anziehen, oder?
doch sind wir alle so im Hamsterrad, dass es für eine richtige Ausarbeitung, die auch der Kollegin nutzbar ist, nicht reicht, obwohl wir (...) nun eine gute Infrastruktur zum Austauschen haben.
Wir haben die Zeit nicht, um die erträumten gemeinsamen Konzepte auszuarbeiten.
Wer innovative Ideen umgesetzt haben möchte, sollte finanzielle und personelle Ressourcen zur Vefügung stellen. Im Nebenbei geht das nicht.
In einer Schullandschaft, deren personelle Ressourcen drastisch gekürzt wurden und Fehlzeiten nicht mehr ausgeglichen werden können und deren Erlasse und Konzepte halbjährlich umgestellt werden, die konkrete Umsetzung aber immer an jeder einzelnen Schule hängen bleibt, wird manches nicht gelingen.
Etwas bleibt auf der Strecke, egal, wie sehr man es sich wünscht oder wie enthusiastisch man es umsetzen würde oder könnte.
Sollten irgendwelche Entscheidungsträger mitlesen und es konkretisiert haben wollen, dürfen sie mir gerne eine PN schreiben.
Palim
P.S.: Meinen langen Rundumschlag habe ich gelöscht.
P.P.S.: Weil ich zunächst einen ganz anderen Beitrag geschrieben habe, hat sich das Einstellen der Threads überschnitten. |
| ich sehe | | von: fruusch
erstellt: 15.12.2015 21:16:14 |
gerade in diesen Anwendungen keinen Mehrwert, sondern eher noch ein Hindernis.
Unsere Smartboards sind teilweise so "toll", dass man sie pro Unterrichtsstunde mehrfach neu kalibrieren muss, wenn man nicht um mehrere cm versetzt schreiben oder zeichnen will. Ein Arbeiten mit dem digitalen Geodreieck oder Zirkel wird damit zum reinen Glücksspiel. Selbst wenn das Ganze nur um 5mm verrutscht, sieht es dilettantisch aus. Das Rekalibrieren dauert zwar "nur" 20 Sekunden, stört aber den Unterrichtsfluss enorm, weil es meistens gerade dann eine Zäsur setzt, wo keine hingehört.
Will ich Schüler an der Tafel was machen lassen, müssen die erst mehr oder weniger mühsam lernen, wie man mit den digitalen Hilfsmitteln umgeht - eine Kompetenz, die sie nur für diesen einen Zweck brauchen, und nirgendwo sonst. Für mich ist das verschwendete Unterrichtszeit.
Aber mit den Smartboards ist es meiner Meinung nach wie mit allen hippen Technikspielzeugen wie Tablets & Co: Sie werden über kurz oder lang wieder verschwinden, wenn sich keine Killerapplikation etabliert, die einen wirklichen Mehrwert zu den herkömmlichen Unterrichtsmedien bietet. Das gilt auch für die Ersatzlösungen, die im Eingangsposting genannt wurden. |
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