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Forum: "Zuteilung der Punkte auf Noten"
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| warum einfach, ... | | von: missmarpel93
erstellt: 14.02.2016 08:22:35 geändert: 14.02.2016 08:48:05 |
... wenn es auch kompliziert geht?
Die Zuordnung von Punktwerten zum Schwierigkeitsgrad von Aufgaben ist etwas vollkommen Anderes als die Zuordnung von Gesamtpunktwerten zu einzelnen Notenstufen.
Zunächst muss einmal klar sein, ob nur volle Notenstufen oder auch Teilnotenstufen vergeben werden.
Danach muss klar sein, ab welchen Schwellenwerten, welche Notenstufen erreicht werden sollen. In der regel verhalten sich die Zuordnungen von Punkten zu Noten ab der Note "ausreichend" linear. D.h. der Sprung von der 4+ auf die 3- umfasst die gleiche Anzahl Punkte wie der von der 2+ zur 1-.
Beispiel:
Klassenarbeit Fach Mathematik,
maximal erreichbare Punktzahl 50 Punkte
+ 4 Darstellungspunkte + 2 Maßeinheitenpunkte
Punkte 00,0 bis 09,5 ; Note 6 ;
Punkte 09,6 bis 13,7 ; Note 5- ;
Punkte 13,8 bis 17,8 ; Note 5 ;
Punkte 17,9 bis 22,0 ; Note 5+ ;
Punkte 22,1 bis 24,5 ; Note 4- ;
Punkte 24,6 bis 27,0 ; Note 4 ;
Punkte 27,1 bis 30,0 ; Note 4+ ;
Punkte 30,1 bis 32,5 ; Note 3- ;
Punkte 32,6 bis 35,0 ; Note 3 ;
Punkte 35,1 bis 37,5 ; Note 3+ ;
Punkte 37,6 bis 40,0 ; Note 2- ;
Punkte 40,1 bis 42,5 ; Note 2 ;
Punkte 42,6 bis 45,0 ; Note 2+ ;
Punkte 45,1 bis 47,5 ; Note 1- ;
Punkte 47,6 bis 50,0 ; Note 1 ;
Punkte 50,1 bis max. ; Note 1+ ;
Die Tabelle gilt lt. Beschluss der FaKo Mathe für die SekI einer GeS in NRW.
Eine 1+ kann folglich nur erhalten, wer alle Aufgaben richtig löst und zusätzlich noch mindestens einen Maßeinheitenpunkt oder zwei Darstellungspunkte erreicht. Die Vergabe der Darstellungs- und Maßeinheitenpunkte erfolgt nach den Vorgaben der ZP10 im Fach Mathematik.
Wie viele Punkte ich bei der Konzeptionierung der klassenarbeit für reproduzierende Leistungen und wie viele für Transferleistungen vergeben will, bleibt meine Entscheidung. Sie richtet sich nach dem leistungsstand der Klasse bzw. der Differenzierungsgruppe. Die "Lerner" bekommen andere und weniger Aufgaben als die Regelschüler. Ab der siebten Klasse bekommen die G-Kurs-Schüler einfachere Aufgaben mit höherem Anteil an Reproduktion als die E-Kurs-Schüler, die Aufgaben auf anspruchsvollerem Niveau erhalten. Sind Aufgaben für G- und E-Kurs-Schüler identisch, bekommen die GK-Schüler ca. 50% mehr Punkte mehr als die EK-Schüler. Aufgabe im GK ergibt bei richtiger Bearbeitung 5 Punkte, die identische Aufgabe im EK lediglich 3 Punkte.
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| IHK-Schlüssel | | von: bakunix
erstellt: 14.02.2016 10:27:05 geändert: 14.02.2016 10:27:27 |
Der IHK-Schlüssel gilt nach meiner Kenntnis bundesweit. Der sieht so aus:
100 - 92 Punkte sehr gut
unter 92 - 81 Punkte gut
unter 81 - 67 Punkte befriedigend
unter 67 - 50 Punkte ausreichend
unter 50 - 30 Punkte mangelhaft
unter 30 - 0 Punkte ungenügend
Die Noten werden als Kommazahlen ausgegeben, beginnend mit 1,0; 1,1; 1,2.... bis 6,0
Wer 50% der Punkte erreicht, und das ist die zentrale Überlegung, erhält die 4,4 und hat damit "bestanden".
https://www.ihk-nuernberg.de/de/media/PDF/Berufsbildung/notenverteilungsschluessel.pdf |
| @missmarpel | | von: bakunix
erstellt: 14.02.2016 10:44:27 |
Was ich an eurem Punktesystem nicht nachvollziehen kann, sind die Bruchteile der Punkte, z.B. 22,1 Punkte bis 24,5 Punkte. Seid ihr beim Korrigieren in der Lage, Zehntelpunkte zu vergeben? Oder habt ihr euch damit nur eine Eigenlegitimation verschafft, um das System vermeintlich stimmig zu halten?
Zitat: In der Regel verhalten sich die Zuordnungen von Punkten zu Noten ab der Note "ausreichend" linear. D.h. der Sprung von der 4+ auf die 3- umfasst die gleiche Anzahl Punkte wie der von der 2+ zur 1-.
Und dann noch eine Frage: Was bedeutet 4+ oder 2-? Etwa 3,75 und 2,25? Wenn dem so ist, wäret ihr fähig, einen Schüler auf eine hundertstel Stelle zu beurteilen. |
| mehr als 44% | | von: missmarpel93
erstellt: 14.02.2016 10:55:36 geändert: 14.02.2016 11:15:06 |
Eben, wer mehr als 44% der maximalen Punktzahl erreicht, bekommt die Note "schwach ausreichend". Bei Prüfungen in der SekI gilt diese Notenstufe als Kriterium zum Bestehen, da nur volle Noten vergeben werden. In der Oberstufe bedeutet sie aber immer noch eine Minderleistung.
Die Teilnoten habe ich nicht erfunden, dafür habe ich einen Arbeitgeber. Wenn sie in Dezimalwerte übertragen werden, dann bedeutet "schwach befriedigend" Notenstufe 3,33 und voll befriedigend" Notenstufe 2,67.
Die Dezimalen bei den Punktständen ergeben sich rechnerich aufgrund der Prozentangaben.
Kleiner 19% der Gesamtpunktzahl bedeutet "ungenügend",
größer/gleich 19% bis kleiner 44% bedeutet "mangelhaft",
größer/gleich 44% bis kleiner 60% bedeutet "ausreichend",
größer/gleich 60% bis kleiner 75% bedeutet "befriedigend",
größer/gleich 75% bis kleiner 90% bedeutet "gut",
größer/gleich 90% bedeutet "sehr gut".
Wenn eine Klassenarbeit 45 Aufgabenpunkte
+ 4 Darstellungspunkte + 2 Maßeinheitenpunkte, also insgesamt 51 Leistungspunkte umfasst, dann entsprechen 22,44 Punkte einem "schwach ausreichend". Wenn der niedrigste Punktwert, der für Teilleistungen vergeben wird 0,5 Punkte ist, bedeutet das, dass es ab 22,5 Punkten eine "4-" gibt.
Bei der Vergabe von "ganzen Punkten" bedeutet es im Gegenzug aber auch, dass abb 22 Punkten die Notenstufe "4-" erreicht ist.
Auf Schulzeugnissen werden lediglich ganze Notenstufen vermerkt. Im Falle schwach ausreichender Leistungen in einem oder mehreren Fächern werden diese an einer Schule, die ich gut kenne, gesondert als Zeugnisbemerkung dokumentiert (z.B. "Die Leistungen in Mathematik sind nur schwach ausreichend."). |
| @bakunix: Eigentlich ist das doch ganz einfach: | | von: lupenrein
erstellt: 14.02.2016 12:01:46 geändert: 14.02.2016 12:18:34 |
abgesehen davon, daß an unserer Gesamtschule x,25 = x - (Beispiel: 3,25 = 3-) und x,75 = (x+1)+ (Beispiel: 3,75 = 4+)bedeutete, ist für die manchmal komisch erscheinende Prozentzahl mit mehreren Stellen hinter dem Komma schlicht das Verhältnis erreichte Punktzahl zur Gesamtpunktzahl verantwortlich. Ich mache mir - als partiell faule Socke - die Arbeit immer leicht und vergebe generell für jede KA insgesamt 50 Punkte, bin somit aus der Nummer mit den "krummen Prozentzahlen" (meis)t raus.
Wieviel Punkte ich jedoch je Aufgabe vergebe, ist, falls das nicht im Team bei gemeinsam erarbeiteter KA abgestimmt wird, alleine meine Sache.
Zu (meist): Stell dir nur vor, ich vergebe für eine Aufgabe, die vollständig gelöst einen Punkt wert ist, ein "Viertelpünktchen", weil ich wohlwollend meine, einen Funken von Verständnis in des Schülers "Lösungsversuch" erkannt zu haben. Schon habe ich in der Gesamtnote erst mal einen "krummen" Prozentwert!
Den Kram und das festgelegte Verhältnis schriftliche Leistungen/sonstige Leistungen lasse ich von meinem Rechenknecht (EXCEL) erledigen und bekomme einen Notenvorschlag für die Gesamtnote unter Beachtung der Festlegung der FK Mathematik (der jeweiligen Schule, das geht in EXCEL einfach per sverweis). Beispiele dafür kannst du dir gerne in meinen Materialien ansehen.
Aus dem mache ich dann in meiner fast grenzenlosen pädagogischen Freiheit unter Berücksichtigung des mir für diesen Schüler präsenten Gesamtbildes eine (positiv realistisch gegebene) Gesamtnote.
Die geht in die Notenkonferenz und wird in aller Regel auch so verabschiedet.
Diese Note hätte ich übrigens in 80 ++ % der Fälle auch ohne schriftliche Arbeiten gewußt.
Und: Der IHK-Schlüssel gilt bundesweit - für wen?
Er gilt für die Zwischen- und Abschlußprüfungen der IHKs!
Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Kultusminister der 16 Bundesländer sich nicht von der Industrie- und Handelskammer in ihren ureigensten Beritt hineinreden lassen. |
| Was tun, sprach Zeus... | | von: lagenge
erstellt: 14.02.2016 18:05:58 |
Hallo zusammen!
Ich denke man müsste an der Stelle auch fragen, für
welche Schulform und Abschlussprüfung der Schlüssel
gedacht ist. Handelt es sich um eine Oberstufe, sollte
sich schlicht an die Vorgaben des KM bzw.
Schulministeriums gehalten werden, denn da ist klar
geregelt, dass sich die Bewertung von Klausuren in der
Oberstufe an den Bepunktungen aus dem Zentralabitur
orientieren sollte. (Vorbereitung, Vorab-Transparenz,
Übungseffekt usw.)
Handelt es sich um eine Sek.1, könnte Kreativität gefragt
sein. Ich weiß von Schulen, die quasi die Grenze zur
ausreichenden Leistung bei 50% (gelegentlich 45%)
ansetzen und darüber (1-4) linear staffeln. Ab 20% gäbe
es ein Mangelhaft. Realschulen könnten hier z.B. auch
über die Jahrgangsstufen staffeln, d.h. hin zur Klasse 10
die Bepunktung an die zentralen Abschlussprüfungen
heranführen, da ein zunehmend höheres Niveau angestrebt
und damit die einzelne Leistung stärker honoriert werden
soll.
Was denkt ihr?
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