Welche Motivation gibt es, soetwas freiwillig zu machen. Das soll keine Provokation sein. Es interessiert mich wirklich. Ich finde, das was hier geschrieben wird ganz furchtbar. Darauf hätte ich kein Bock. Aber wie gesagt, ich habe gar keine Ahnung und ich habe auch das Gefühl, dass ihr dabei nicht unglücklich seid. Also muss es doch was Positives haben.

Bei uns gibt es so etwas nicht. Wir haben in unserem Land soviel Langzeitkranke, dass Vertretungslehrer meist über mehrere Wochen und Monate einen festen Stundenplan haben.

heißt das offiziell in Bayern. Durch Googeln erhält man einige Informationen.
Dadurch bin ich auf ein Forum von 4 teachers gestoßen, wo Fragen ganz gut beantwortet werden:
http://www.4teachers.de/?action=showtopic&dir_id=3154&topic_id=22903

Ganz kurz: Die Mobile Reserve ist ein kleiner Luxus, den die bayerische Grund- und Mittelschule genießt - vielbeneidet von den anderen Schularten hier.
Jede GS-/MS-Lehrkraft muss zwei Schuljahre mobil sein und vertritt in dieser Zeit abwesende Kollegen meist landkreisweit. Für die Schule/übrigen Kollegen bedeutet das weniger U-Ausfall, Vertretungsstunden, Mitführen etc. Für die fehlende Lehrkraft bedeutet das evtl. weniger schlechtes Gewissen wg. s.o.
Sollte die MR keinen Einsatz haben, gibt es für sie für das ganze Schuljahr an ihrer Stammschule einen festen Stundenplan mit Differenzierungsaufgaben in diversen Klassen.

für die Info. Ich finde ja auch interessant, dass das jeder mal machen muss. Ansonsten finde ich das für eine LoL sehr unattraktiv, für Schulen natürlich schön. Wir fahren seit Monaten unterbesetzt durch Krankheit. Der schlimmste Tag war, dass von 10 Lehrkräften noch 4 anwesend waren.

Motivation für die Arbeit in der mobilen Reserve kann wohl Verschiedenes sein. Viele Junglehrer, die nach dem Ref nicht in den Notenschnitt rutschen, haben über diese Schiene die Chance, ab Nov oder Jan doch noch eine Stelle zu bekommen. Immerhin besser, als nichts zu haben.
Meine Motivation ist ganz egoistisch die, dass ich in der Mobilen keine zusätzlichen Stunden wie Sprechstunde, Aufsichten, Teams etc. haben werde (zumindest bei kurzen Einsätzen, die ich mit meinen wenigen Stunden wohl haben werde), keine Zeugnisse schreiben muss und auch sonst außer durchs Fahren nicht auf wesentlich mehr Stunden komme, als die, die ich angegeben habe. Mit drei noch verhältnismäßig kleinen Kindern kann ich nicht mehr so großzügig mit meiner Zeit umgehen und muss erst mal wieder eine Routine finden. Würden da gleich am Anfang noch diverse Aktionen dazukommen, wäre das wohl bald chaotisch. Zumal ich zum Vorbereiten außer sonntags und nachts momentan kaum die Zeit finde. Ab dem folgenden Schuljahr hoffe ich dann, dass sich ein paar grundlegende Umstände im privaten Umfeld so geändert haben, dass ich wieder mehr tun und mich besser engagieren kann.

darf ich dich etwas desillusionieren? Bei einem längeren Einsatz musst du natürlich Noten und Zeugnisse schreiben, war bei mir so. Wer soll das denn sonst tun?

für die Info und die ehrlichen Worte. Bei den Nachteilen, ist es aber auch legitim, die Vorteile zu nutzen. Ist für mich schon interessant, dass es doch eine Motivation gibt. Bis jetzt habe ich ja nur die Nachteile gesehen.

Ich stelle mir auch den ständigen Wechsel zwischen den SuS schwierig vor. Hat man denn überhaupt die Akzeptanz, dass man vernünftig unterrichten kann. Auch kannt man keine Geflogenheiten usw. Die können einem doch etwas vom Storch erzählen.

Danke für den freundlichen Hinweis, das ist mir einerseits durchaus bewusst. Da ich aber andererseits unterhälftig anfange und somit keine Klassleitung über einen längeren Zeitraum ersetzen kann (es macht wenig Sinn, den Klasslehrer durch zwei Mobile vertreten zu lassen, denke ich), habe ich, wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, die Hoffnung, keine solchen Einsätze zu haben. Das habe ich mir zwar ohne fundiertes Wissen darüber einfach so zusammengereimt, es macht aber in meinen Augen Sinn. Wenn ich unterhälftig anfangen möchte, dann sagt man mir, dass das ungünstig sei, da man dringend Klassleitungen benötigt, die aber mindestens 15 Stunden haben sollten, um die grundlegenden Fächer im Stundenplan abzudecken. Also ist mein Rückschluss daraus, dass ich mit weit weniger als 15 Stunden nicht über mehrere Wochen hinweg eine erkrankte Klassleitung ausreichend vertreten kann, um alle ihre Aufgaben zu übernehmen. Falls es jemand besser weiß, lasse ich mich gerne darüber aufklären, dann weiß ich wenigstens, dass ich noch einen Plan C brauche, wenn ich mal wieder hinten und vorne nicht fertig werde.

Das kann ich nicht beurteilen, es mir aber durchaus vorstellen. Wobei wahrscheinlich der große Unterschied sein wird, ob ich nun in einer 1. Klasse GS oder in einer 9. Klasse MS vertrete. Bei letzteren werde ich wohl eher mal Gefahr laufen, dass die SuS mir was vom Pferd erzählen, um ihre Ruhe vor mir zu haben oder ihren Willen zu bekommen. Das habe ich ja bei meinem kurzen Zwischenspiel an der MS zwischen Kind Zwei und Drei schon ausreichend erfahren. Da kommen sicher noch ein paar peinliche Momente auf mich zu. Aber ich glaube, damit kann ich dann als Mobile besser leben, da ich im Zweifelsfall am nächsten Tag schon wieder andere SuS und Kollegen vor mir bzw. um mich habe.

Lieben Dank für den link! Ich frage mich, warum ich das Forum nicht gefunden habe.