... was daran nervig ist...
Es ist u. a. unser Job, den Kids beizubringen, dass sie eine äußere Form wahren müssen.
Ich weise mündlich und schriftlich darauf hin, dass auf Aufgabenblatt und Antwortbogen der Namen zu vermerken ist, sonst werden zwei Punkte abgezogen. Fehlt der Name dann ganz, werden auch beide Punkte abgezogen (einen für den Vor- und einen für den Nachnamen).
Wird nur der Vorname draufgeschrieben, ist das kein Problem, solange in der Klasse nur eine Eva ist. Gibt es zwei, und ich kann zwischen Eva P. und Eva K. nicht unterscheiden, gibt's immernoch einen Punkt abgezogen.
Die Rechtsgrundlage heißt "pädagogische Freiheit bei der Beurteilung von Schülerleistungen", und ich habe noch nie Probleme mit Eltern deswegen bekommen. Ein Vater hat mal nachgefragt, wie das denn sein könne... Hinterher habe ich erfahren, dass er im Verdacht steht, seinen Sohn (9. Klasse) zu schlagen, was mir dann schon ein bisschen zu denken gab; aber nicht über meine Bewertungskriterien. Und eine Mutter, selbst Lehrerin, hat nur schmunzelnd gemeint, ihr Sohn (5. Klasse) hätte sich über den Punktabzug so geärgert, dass er geschworen hat, dass ihm das nie mehr passieren wird. Mission completed...
Meist gehe ich beim Zurückgeben der Arbeit in die Klasse und sage:"Tja, und da niemand gefehlt hat, haben zwei Leute nicht abgegeben. Die haben damit die 6." Großes Entsetzen in der Klasse, aber doch keine Panik, weil jede/r von sich weiß, abgegeben zu haben... Dann die Rückgabe... Hinz und Kunz gehen leer aus... Kreidebleich... "Ich habe aber..." Ich löse dann auf, präsentiere die namenlosen Arbeiten und die Erleichterung, durch den Punktabzug eine halbe Note schlechter davon gekommen zu sein, überwiegt immer.