Verdoppeln mit Hilfe eines Spiegels, das ist ein Klassiker aus Denken und Rechnen.

lieber Palim. Aber ich habe das noch nie mit Kindern gemacht und bin mir gerade unsicher, wie gut die das begreifen, dass a) ein Spiegel Dinge verdoppelt und b) was verdoppeln überhaupt bedeutet!

Vielleicht denke ich mir das auch einfach zu kompliziert... 

in der Regel kommt der Begriff "verdoppeln" im Laufe der Spiegelungsphase von den Schülern selbst, und wenn nicht, dann führst du es eben ein. Wenn die Kinder das Wort  im Laufe deiner Geschichte finden sollen, würde ich es zunächst umschreiben: Der kleine Zauberer hat 5 Münzen. Seine Aufgabe ist es, genau nochmal so viele Münzen zu zaubern... oder: Max soll diese 5 Münzen bekommen, aber Paul soll ebenfalls Münzen erhalten, und zwar genau so viele wie Max...

Und wenn die Kinder dann mit dem Spiegel den Verdopplungstrick anwenden, würde es mich sehr wundern, wen nicht auch der Begriff dabei fallen würde.

Ich habe das Verdoppeln noch immer mit Spiegeln eingeführt und es hat immer funktioniert.

für deine aufmunternden Worte!  

Der Plan ist es, nach der Geschichte gemeinsam zu spiegeln und immer mit "Wie viel siehst du vor dem Spiegel? Wie viel im Spiegel?" die Aufgaben an die Tafel zu schreiben. Dann wollte ich die Kinder fragen, was ihnen an den Aufgaben auffällt und irgendwie zum Begriff verdoppeln kommen.

hört sich erst einmal nach einer tollen Idee an. Doch möchte ich anmerken:

Als 3./4. Klasslehrer habe ich in so weit Bedenken, dass man ja dort die Achsensymmetrie mit Hilfe der Spiegelung einführt und es dann darum geht, dass der Gegenstand im Spiegel eben gespiegelt dargestellt wird und dann auf die Spiegelachse kommt.

Man benutzt praktisch dieselbe Einführung für unterschiedliche Betrachtungsweisen. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob dies von Didaktikern, die alle 4 Schuljahre im Blick haben, kritisch gesehen wird, da ich in 1/2 nicht auf dem Laufenden bin.

Im Gegenteil: Da die Achsensymmetrie ja nichts anderes ist als das Verdoppeln des vorhandenen Bildes kommt es umso besser, wenn die Kinder den Begriff und auch den Vorgang schon kennen  (ob das ein strenger Didaktiker auch so sieht, weiß ich nicht, ich sehe es als Lehrer, der die Klassen 1-4 im Blick und im Unterricht hat und das jeweils Einleuchtendste tut )

... bei Punktbildern ist es ja kein Problem und anscheinend ist es in der 1. Klasse üblich so die Verdoppelung einzuführen.

Ich habe bisher die Verdoppelung immer enger gesehen. Das Spiegelverkehrte war bei mir immer ein Hinderungsgrund. Bei der Achsensymmetrie ist ja das Abbild spiegelverkehrt zu sehen, also nicht 1:1, denn achsensymmetrische Figuren sind deckungsgleich (wenn man sie aufeinanderklappt), man kann sie aber nicht fortlaufend parallel nebeneinander und dann aufeinander legen. Auch wenn man die Figuren ausschneidet, können sie ja gespiegelt andere Muster haben; somit sind die Muster nicht haargenau verdoppelt. 

Ich habe im Internet einmal gegoogelt, das achsensymmetrische Spiegelbild ist wohl als Verdoppelung zugelassen.

Es gibt auch Materialien für Klasse 1 (oder 2?), die die Spiegelachse und Achsensymmetrie zum Inhalt nehmen (Mathematikus),

wobei sich dann ein Boot, eine Stadt o.a. in einem See spiegeln und es Fehler (wie Original und Fälschung) gibt, die gefunden und markiert oder berichtigt werden müssen.

Auch das meistern Kinder in dem Alter gut und gerne.

In Klasse 1 habe ich das Verdoppeln schon mit mehrfach mit Spiegeln gemacht, bisher gab es 1 Kind, dass es nicht verstanden hat - wie vieles andere auch nicht. Das war ein Kind, das Probleme bei der räumlichen Orientierung und in anderen visuellen Bereichen sowie beim Sprachverständnis hatte.

littleshiva, es gibt immer etwas, das man noch nie so gemacht hat. Es gibt immer Kinder, die Probleme haben oder etwas nicht auf Anhieb lernen. Das passiert im normalen Unterricht, aber auch in UB. Am Ende muss man reflektieren, dass man es bemerkt hat und was man darauf für Schlüsse zieht - für das Kind, den gezeigten und den zukünftigen Unterricht.

Palim

Das trennt möglicherweise den Didaktiker vom Praktiker (oder den Fachkenner von mir ). Ich kenne hier einige Fachleute der Mathematik, die sich bei Ungenauigkeiten korrigierend ins Thema einbringen. Jenen sei gleich vorweg gesagt: Da ich nun mal mit der Wahl meiner Themen dem Curriculum unterliege (auch ich würde durchaus gern einige Mathethemen aus der Grundschule verbannen), nehme ich mir wenigstens die pädagogische Freiheit, auf kindgerechte Weise an die Sache heranzugehen. Und wie palim bereits ansprach: Egal, wie du es anstellst, irgendeiner wird es IMMER nicht verstehen. IMMER!

Hallo littleshiva,

war die Lehrprobe schon? Wie hast Du es gemacht? Wie ist es gelaufen?

  Liebe Grüße,
Julia