Ach ja, ich bin Russe und Russisch ist meine Muttersprache. Russisch spreche ich sogar besser als Deutsch:) Daher bedeutet diese Sprache für mich mehr als einfach Grammatik und Regeln. Darauf basiere ich auch meinen Unterricht.

Hast du als Muttersprachler daher vielleicht zu hohe Anforderungen und die SuS sind frustriert, weil sie merken, das sie das Niveau nie erreichen werden? Dieser Gedanke kam mir gerade spontan.

Du schreibst weiter vorn, dass du Vieles im Unterricht schon umgesetzt hast, aber du siehst die Ergebnisse nicht. Welche Ergebnisse schweben dir denn vor? Heißt es, dass du deine Ziele nicht erreicht hast? Wie heißt dein zu erreichendes Ziel?

Dann schreibst du, dass es viele Gespräche gibt, manchmal auch harte Diskussionen. Also wenn die auf russisch abgehen, dann kann ich aber nur gratulieren.

Berichte mal noch mehr! 

Das soll jetzt nicht als Kritik rüberkommen, aber die Russen und Rusinnen, die ich kenne, haben einen strikteren/strengeren Unterricht erfahren als wir, sind sehr zielstrebig und ehrgeizig. Meine Tochter hatte eine russische Klavierlehrerin, die fast alle Schüler zu Preisen und Jugend musiziert brachte. Ergebnis: Meine Tochter hatte ständig Sehnenscheidenentzündungen von der stundenlangen Überei, konnte keinen Musikleistungskurs nehmen und spielt nur noch wenig Klavier, weil die Schmerzen wieder losgehen.

Da kannst du nichts dafür und ist auch ein ganz anderes Thema, aber vllt. gehst du mit einer anderen Erwartungshaltung an deine Schüler heran, als wir es gewohnt sind. Hatte übrigens auch gerade eine russische Schülerin, die nicht sehr begabt, aber umso fleißiger war und so ziemlich gute Leistungen erzielte. Wie gesagt, liegt evtl. an der Mentalität.

Das soll nicht heißen, dass wir faul sind, aber wir lernen anders.

... und das merkt man an allen Ecken und Enden: "Wir" sind nicht leistungsbereit... Und damit meine ich die Schüler, die in fast nichts mehr einen Sinn sehen (ein Deutschkurs hat mal eine Unterschriftenliste an die Direktorin abgegeben, dass sie nicht zitieren wollen) und die uneinsichtigen Eltern (die kamen in die Sprechstunde und fragten, wen ihr Kind als Arzt zitieren müsse, um Krebs zu diagnostizieren).

Hallo janne60!

Mein Ziel ist - das Interesse zu wecken, über Noten spreche ich hier nicht;)

Nein, nein Diskussionen führen meine Schüler immer auf Deutsch. Also wir beginnen auf Russisch zu sprechen und dann geht es los...

Hallo rosagestreift,

vielleicht hast Du Recht. Ein paar Jahre habe ich auch Russisch in Russland unterrichtet...

also auch wenn es hier andere Meinunge gibt, ich finde es schon von Interesse, von den Schülern zu erfahren, warum sie sich für dieses Fach entschieden haben (da es doch ein Wahlfach war, und sie auch etwas anderes hätten nehmen können). Was hatten sie sich davon versprochen?

Lararuss, was antworten deine Schüler dir auf diese Frage?

Klar kann ich irgendwann sagen, euer Desinteresse geht mir am Hinterteil vorbei, wir haben ein Lehrbuch und einen Lehrplan und wer sich nicht anstrengt, kriegt ne 6. Das wäre der Fall, bei dem ich aufgehört hätte, die Schüler abzuholen, wo sie sind und das kann man am Schluss ja dann immer noch machen (obwohl es für meinen Geschmack die sinnloseste und auch frustrierendste Art des Unterrichtens ist). Und für lararuss offensichtlich auch, denn sie fragt beständig danach, wie das Schülerinteresse zu erwecken sei.

Also lararuss, was glaubst du, warum die SuS bei dir sind?

... funktioniert nur da, wo völlig neue Fächer eingeführt werden... Russisch ist hier sicherlich wie Spanisch, Französisch oder andere einfach nur eine weitere Sprache... Und das Grammatik- und Vokabelnlernen sind sie schon von Engliisch satt. Aber ohne geht es halt nicht.