Ich sehe es ähnlich wie die anderen und finde die nachträglichen Erläuterungen plausibel.

Insgesamt würde ich die Erwartungen klarer setzen und auch klare Konsequenzen durchführen.

Wenn es genau 1 Schüler ist, der den Unterricht stört, dann kann sich genau dieser Schüler überlegen, ob er am Unterricht teilnehmen möchte und sich dabei an die von dir gesetzten Regeln und Grenzen hält ODER ob er ein ausgewähltes Programm zur Förderung seiner Sozialkompetenz benötigt, das jedoch auch dazu führen könnte, dass er sich die praktisch vermittelten Inhalte theoretisch erarbeiten muss. Schließlich musst du sicherstellen, dass er die Unterrichtsinhalte erfassen kann.

Somit kannst du mit allen zur schriftlichen Arbeitsweise übergehen, um Ruhe in den Unterricht zu bekommen und in diesen Stunden klare Regeln einzuüben,

oder weiterhin Musizieren, aber auch dann klare Grenzen zu setzen.

In Klasse 4 kann man das einer Klasse durchaus vermitteln, indem man ehrlich sagt, dass der Unterricht, so wie er ist, nicht gut läuft und was man von allen SuS erwartet. Selbstverständlichkeiten, an die man manchmal doch deutlich erinnern muss.

Palim

... spielt für mich hier überhaupt keine Rolle!

Ich lasse weder Erst- noch Fünftklässler oder Oberstüfler mir in den Job quatschen... Wenn ich Zeit über haben sollte, dann frage ich auch gerne mal die Klasse, was sie aus einer Auswahl von drei, vier Möglichkeiten lieber machen möchten... Das war's aber dann auch... Das Thema "pubertär" ist in meinem Unterricht niemals etwas, auf das ich mich auch nur im Ansatz einlasse.

Im Elterngespräch verteidigte eine Mutter mal das Verhalten ihres Sohnes mit den Worten:"Der ist halt jetzt in der Pubertät... Dem kann ich auch nichts mehr sagen."

Ich erwiderte:"Das können Sie für sich entscheiden. Meine Schüler machen das, was ich ihnen sage, oder sie wünschen sich die entsprechende Konsequenz. Und die ist meist nicht mehr an einer Hand abzuzählen."

Das Gespräch endete nach einer 30sekündigen Pause betroffenen Schweigens auf Seiten der Mutter, die kurz vor einem Heulkrampf war. Und wie aus dem nichts machte der Junge plötzlich mit - nicht im oberen Leistungsbereich, aber immerhin...

Mir fällt auf, dass - habe ich genau genug gelesen? - niemand etwas dazu gesagt oder gefragt hat, ob / wie viele Kinder ein Instrument spielen oder in Orchester / Musikschule ... drin sind. Wie ist es insbesondere mit dem Rädelsführer?

Denn eine Möglichkeit wäre doch, wenn die Kinder Langeweile signalisieren, dass ihnen wirklich langweilig ist, weil sie das Angebotene schon können oder mehr erwarten. In meiner letzten 5. Klasse gab es diesen Fall.

Wie versprochen eine kurze Rückmeldung zur heutigen Stunde:

Ich hab heute mit der Klasse klare Regeln besprochen und habe ihnen unmissverständlich klar gemacht, dass ich nicht bereit bin, den Musikunterricht so weiterlaufen zu lassen. Ich habe ihnen auch klar zu verstehen gegeben, welche Konsequenzen zu erwarten sind, bei Nicht-Einhalten (Regeln abschreiben mit Unterschrift der Eltern).

Da Klasse saß sehr "bedröppelt" vor mir und es hat kein einziger gewagt, auch nur einen Mucks von sich zu geben.

Ich kann mich nur für eure Beiträge bedanken - im Rückblick ist mir klar, dass ich an dem Verhalten der Schüler selbst Schuld bin. Ich bin prinzipiell im Unterricht streng und konsequent, halte das im Musikunterricht aber durchaus gerne etwas lockerer, womit ich bisher auch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe. Gerade in der 4. Klasse schaffe ich im Musikunterricht für die Schüler gerne einen Ausgleich zu dem ständigen Noten- und Übertrittsdruck, was bisher von meinen Schülern auch durchaus dankbar angenommen wurde. Daher finde ich es auch nicht schlimm, mal nachzufragen, was die Kinder gerne machen wollen, also eher Singen oder Instrumentalbegleitung usw. 

Dass diese Klasse mit diesem Freiraum nicht umgehen kann, hätte ich eigentlich selbst merken müssen. 

Das heißt, ich werde in den nächsten Wochen durchaus viel Musiktheorie mit ihnen durchkauen, immer mal wieder Praxisbeispiele einbauen und sehe dann, wie es läuft.