ist - wie schon palim geschrieben hat - ein schwieriges Thema, das aber - glaube ich - zeigt, wie man computergestütztes Lernen teilweise nutzen kann, es aber kaum die vollständige Lösung sein kann.
Das effektive Vermitteln eines Rechtschreibthemas besteht für mich aus zwei Phasen:
- Phase 1: effektive Sensibilisierung für das Thema, und dazu gehören entsprechende Übungen, die auch in Phase 2 häufig zu wiederholen sind
- Phase 2: Ständiges Praktizieren des Lernthemas bei allen Schreibaktivitäten der SuS.
Phase 2 ist das Hauptproblem bei der Umsetzung. Notwendig für die praktische Realisierung sind m.E. häufige Diktate, etwas, was nach meiner Einschätzung im Unterricht oft zu kurz kommt und womit ich auch bei meiner Förderung große zeitliche Probleme habe. Obwohl hier eine Computerunterstützung besonders wichtig wäre, fehlt mir gerade die Fantasie, mir eine solche vorzustellen. Dabei gibt es eigentlich nur ganz wenige sinnvolle Rechtschreibstrategien (für mich vor allem die i- bzw. ie-Schreibung, das silbenweise Sprechschreiben und das Verlängern einsilbiger Wörter zu einer zweisilbigen Variante, ferner rechtschreibkritische Vorsilben, Schwanzbausteine und Wortzusammensetzungen, die Groß-/Kleinschreibung, und - mit Abstand in der Priorität - das Ableiten eines zweisilbigen Worts von einer einsilbigen Variante). Jeder computergestützte (oder auch nicht computergestützte) Fortschritt, wie man die Kinder dazu bringt, diese Strategien beim praktischen Schreiben auch wirklich anzuwenden, ist willkommen.
Phase 1 eignet sich m.E. sehr gut für die Computerunterstützung. Ich wünsche mir einen allgemeinen Lernrahmen, bei dem das Abfragen zum Teil zufallsgesteuert abläuft, nicht beherrschte Aufgaben aber mit Priorität wiederholt werden. Auf 'kindgerechten' Schnickschnack sollte vollständig verzichtet werden (ein Gräuel bei zahlreicher Lernsoftware für die Grundschule). Aber das Abfragen eines Themas sollte der Abwechslung halber in mehreren Varianten geschehen, z.B. durch Gegenüberstellung eines richtig und falsch verschrifteten Worts, einer Klassifizierungsaufgabe, einer Lückentext--Aufgabe und einer Aufgabe, bei der vollständige Worter zu schreiben sind. Ich wünsche mir einen vollständig frei konfigurierbaren Rahmen für ein solches Lehrprogramm, d.h. dass alle inhaltlichen Elemente der entsprechenden Dialoge vom Lehrenden bestimmt werden können. Das entkoppelt die Software-Entwickler von den schulischen Inhalten, so dass sie sich auf die allgemein-lerntechnisch gute Aufbereitung der Dialoge konzentrieren können. ANTON gibt hierfür gute Anregungen, auf gänzlich andere Weise auch DROPS. Idealerweise gibt es bei Fertigstellung bereits fertige Lösungen, die von interessierten Lehrpraktikern zur Verfügung gestellt wurden und die idealerweise von jedem um weitere oder alternative Lösungen ergänzt werden können.
Die vielen Lernwortthemen (und dazu gehören für mich auch die Dehnungs-h- und die ß-Schreibung - für die es näherungsweise korrekte Regeln gibt, die aber nicht praktikabel sind) lassen sich ebenfalls mit einem solchen Lernrahmen unterstützen.
Besonderer Wunsch an die lumi-Entwickler:
Aktuell ist die lumi-Betriebssystem-Basis recht exotisch. Für Lernende ist aber primär eine Android--Basis relevant, sekundär eine Windows-Basis, und alles andere folgt mit Abstand.
Vorrangig wichtig ist also eine Android-Version.