In deinem einen Fach geht es doch ganz gut.

Im anderen Fach ist es gerade schwierig.

Gibt es nicht jemanden, eine Lehrkraft, eine Mitreferendarin, mit der du Ideen und UB vorab diskutieren kannst?

Knapp vor der Prüfung bekommen viele Bedenken und wissen vor lauter Sorgen und Suchen nicht so wirklich, wie sie anfangen sollen.

Mach es routiniert:

Welches Thema liegt an?

Wie kann die Einheit gestaltet werden?

Welche Stunde eignet sich am besten für den Prüfungstag?

Was brauchst du für die Stunde  und was muss entsprechend vorher schon gelaufen sein?

Konzentrier dich auf deine Prüfungsklassen, für den Alltag ist mordents Ratschlag gut.

Alle anderen Ratschläge wären von unserer Seite aus Mutmaßungen.

Wechsel in der Seminarleitung sind schwierig, das gab es bei uns auch schon, manchmal ändern sich damit die Erwartungen, aber beim anderen FAch siehst du ja, dass es gelingen kann!

Palim

die Suppe wird nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wird.

Zurzeit werden LuL gebraucht. So schnell lassen die z.Z. keinen durchfallen. Das können die sich gar nicht leisten.

Auch mit 4 (bestanden) bekommt man auf Grund der Situation einen Job.

Das finde ich sind gute Umstände, um erst einmal Druck aus dem Kessel zu nehmen. Eine 0-8-15 Stunde reicht. Das vereinfacht die Sache, da man sich dann auf wesentliche Punkte konzentrieren kann. Das wird dann sicher keine 1, aber brauchst Du ja auch nicht. Du denkst ja gerade darüber nach mindestens zu bestehen.

Die SuS sind in solchen Stunden meist wohlgesonnen, wenn du nicht vorher selbst gemein und fies gewesen bist. Du schreibst gutes L-S-Verhältnis. Sprich die Umstände vorher mit den SuS ab. Du wirst sehen, von dort ist nichts zu befürchten. Selbst meine Chaoten haben sich bei der Seiteneinsteigerin, als die ihre Prüfung hatte, wie eine 1 benommen und wie die Bienchen mitgearbeitet. Keiner hat die Klasse wiedererkannt. In den Stunden vorher sind sie über Tisch und Bänke gegangen.

So wie mordent schreibt, kann nicht viel schief gehen. Wichtig ist, dass Du echte Lernzeit hast (Vorgabe von der Seminarleiterin), dass Du eine Motivation/ Zielorientierung hast und zum Schluss eine Ergebnissicherung/ Reflexion.

Meine Referendarin hatte damals eine Stunde zu den Winkelsätzen an parallelen Geraden über entdeckendes Lernen gemacht. Also haben wir vorher die Innenwinkelsumme im Dreieck über entdeckendes Lernen gemacht. Praktisch der gleiche Ablauf mit einem ähnlichen Thema. Da wussten dann schon die SuS, was sie wann zu sagen haben. Die Diskussion, dass es um 1-2° nicht stimmt, hatten wir nicht, sondern automatisch kam von den Schülern schon die Diskussion über Fehlerbetrachtung. Die Seminarleiterin ist fast vom Stuhl gefallen, weil sie das so beeindruckend fand.

Wenn Du uns hier mal dein Fach, Klasse, Thema, und deine Gedanken schreibst, dann können wir dir bestimmt auch ein paar Tipps geben.

Ich denke mit einer 0-8-15 Stunde Frontalunterricht, wenn man nicht grundsätzliche Fehler macht, kann man nicht durchfallen. Sie ist strukturiert, planbar und hält wenig Überraschungen bereit. Das vereinfacht es Dir und du musst nicht auf irgendwelche Eventualitäten spontan reagieren.

Aus meiner Sicht setzt du dich mit deinen Super-guten-Zauberstunden- zeigen zu wollen selbst so unter Druck. Da kann wirklich auch eine Menge schief gehen. Es birgt Risiken in sich, die man vorher nicht planen kann.

Mach Dich nicht verrückt, es wird schon werden. 

Im Seminar trainiert man uns tatsächlich vom Zeitschema weg, ist ganz gut sich mal wieder daran zu erinnern  

Habe nach dem letzten Debakel von allen Seiten Zuspruch und Hilfe angeboten bekommen. In Fach 2 fließt mir die Planung grade aus der Hand, werde diesen Entwurf wohl als erstes abschließen.

Leider sind in unserem Seminar in den letzten Durchgängen trotz allen L-Mangels durchaus Leute durchgefallen, im Schnitt 10-15 % der Refs. Aber das ist noch normal, oder

Meine Bauchschmerz-Lehrprobe ist Deutsch Klasse 4, Themenreihe Sachtexte lesen und verstehen. Insgesamt 50 % SuS mit wenig Zugang zum regelmäßigen außerschulischen Lesen, 60% SuS mit Deutsch als Zweitsprache, 25% SuS mit klar wahrnehmbaren psychischen Beeinträchtigungen und/oder Verhaltensauffälligkeiten, dazwischen 2 S hochbegabt und 1 S schwerbehindert mit persönlicher Assistenz. Ideen für Sequenzierung und Stundenauswahl?

Wie wäre es mit einem Text, dessen Ende noch offen ist. Den anfangs gemeinsam lesen, besprechen wie es weiter geht. Und dann verschiedene Leseangebote, um das Ende rauszubekommen vorlegen. Dazu fallen dir bestimmt verschiedene Möglichkeiten ein.

-Verdrehte Sätze, die man richtig machen muss für die Schwachen. -Entscheidungstexte mit verschiedenen Wahlmöglichkeiten für die Schnellen.
-Einen Würfel mit einer Fortsetzung - auf jeder Seite. Welche ist die richtige Fortsetzung? Begründe!
-Lesefortsetzungen im Klassenzimmer verteilt.
-Sprich deine Lösung auf Band. Begründe 
-Sehr einfacher Text mit blauen und roten Silben für ganz schwache Leser. Anschließend Verständnisfragen.
-Lücketext, mit der Fortsetzung in den man passende Begriffe setzen muss.

Das ist, was mir so auf die Schnelle einfällt. Du hast sicher noch andere Ideen.

Zum Schluss: Lösungen sammeln. Gewinner erhält/erhalten ein Abzeichen: Chefdetektiv

Wichtig: Suche dir aus, was du für richtig hälst und halte daran fest. Ich mache den Unterricht so, weil....

Und: keine Panik. Tief durchatmen - autogenes Training, Jacobsen, Radfahren oder was auch immer zum Ruhigwerden und dann mit neuem Elan an die Arbeit.

Viel Spaß bei der Plaunung und viel Erfolg bei der Lehrprobe.

gibt es doch verschiedene Methoden, z.B. die 5-Schritt-Lesemethode. Ist so etwas an deiner Schule etabliert? Kennt die Klasse das schon? Falls nicht, kannst du ja in deiner Stunde einen Teil davon einführen, z.B. das Stellen der W-Fragen zum Text. Als offener Arbeitsauftrag formuliert ist das von alleine binnendifferenzierend - kommt immer gut an beim Seminar.

Ich habe auch sofort an eine mehrschrittige Lesemethode gedacht, da gibt es verschiedene im Angebot.

Wenn an deiner Schule noch keine genutzt wird, hast du die freie Wahl.

Sinnvoll wäre es,

- nicht allein die Methode in den Fokus zu setzen, sondern diese als Handwerkszeug in der Einheit zu vermitteln/ zu nutzen. Wenn sowas absolut unbekannt ist, sollte man in einer schwachen Klasse jeden Schritt einzeln üben. Man kann sie isoliert üben und dann zusammensetzen oder immer auf das Erlernte zurückgreifen und es wiederholen und dann um den nächsten Schritt erweitern.

- ein übergeordnetes Thema zu wählen. Häufig werden Sachtexte damit verbunden, dass Tiersteckbriefe erstellt werden, aber es sind auch andere Aufgaben denkbar, z.B Vorstellung von Ländern, Sport u.a., Mit solchen Themen kann man immer wieder an sehr ähnlichen Texten arbeiten, hat aber gleich viel Auswahl. Die schwachen SuS profitieren von immer ähnlicher Sprachstruktur, man kann diese sogar auch zum Thema machen oder als Hilfen einsetzen. Den starken Schülern kann man ohne Probleme ein schwierigeres Thema präsentieren.

- es ist zu überlegen, wozu die Sachtexte eingesetzt werden: soll am Ende dieser eine Text vorgestellt werden, braucht man ihn für eine weitere Aufgabe oder endet alles in einem Produkt (Steckbrief/ Plakat/ Referat - bei uns in den Curricula jetzt "Dokumentation") oder einer Vorstellung - bei uns jetzt "Präsentation". Gibt es dazu eine Bewertung? Oder erschließt man die Sachtexte, um z.B. eine Zusammenfassung zu schreiben, Stichwörter zu üben, anderen Kindern mündlich eine Sachverhalt zu vermitteln. Die

- Bei einer heterogenen Klasse ist Differenzierung in jedem Fall notwendig. Dabei hat man unterschiedliche Möglichkeiten, die man im Hinblick auf das, was oben schon zur Wahl stand, abstimmen muss, z.B.

o Texte gleichen Inhalts in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, sodass alle etwas erarbeiten und danach beitragen können, die besseren Schüler aber längere Texte mit schwierigerer Wortwahl erhalten, die anderen kürzere Texte in einfacher Sprache.

o  gleiche Texte, dabei aber Hilfestellungen für die SuS, die mehr Hilfe brauchen, z.B. Worterklärungen, einen Ablaufplan, an dem man sich entlanghangeln kann (mit Wäscheklammer, die nach den Phasen weitergeschoben wird), unterschiedliche Fragestellungen auf die Leseniveaustufen abgestimmt

o zusätzliche Aufgaben für die guten SuS, die schneller fertig sein könnten

o Sozialform: Einzelarbeit oder Arbeit im Tandem (schwacher SuS+guter SuS)  mit genau abgesteckten Aufgabenverteilungen (von der Lehrkraft vorgegeben wer liest und wer die anderen Aufgaben übernimmt) bis hin zu Gruppenarbeiten mit Aufgabenverteilung in der Selbstverantwortung der SuS mit gezielter eingeteilten Gruppen (homogen oder heterogen) oder gar Zufallsverfahren. Da muss man genau entscheiden, was man SICH und der Gruppe zutrauen kann, letztlich ist das ein weiter Weg, den man allmählich einüben und erweitern kann. Man muss abwägen und entscheiden und auch äußern können, warum man das andere nicht genommen hat.

Das alles sind viele Entscheidungen.

Vermutlich würde ich mich an deiner Stelle nun zuerst über mehrschrittige Lesemethoden informieren und entscheiden, welche davon mit deinen Schülern sinnvoll einsetzbar wäre.

ist wirklich ein schönes Thema. So wie meine Vorgänger schon schreiben. Ich könnte Dir einen Leselotsen schicken.

Ich mache das mehr oder weniger in 3 Schritten: Vor dem Lesen, während und nach dem Lesen.

So könnte man die Einheit in 3 oder 4 Stunden planen. Jeden Schritt eine Einheit. Wie schon geschrieben, könnte sich ein Tier eignen. Schau doch mal ins Schachkundebuch. Auf jeden Fall würde ich den Text kopieren, damit ihr markieren könnt.

Textbausteine könnten hinter der verdeckten Tafel sein. So können schwache SuS, wie im Laufdiktat nach vorn kommen und lesen und schreiben. Wenn Du Interesse hat, könnte ich genauer schreiben. Aber das müsstest Du signalisieren. Aber es ist ein sehr schönes Thema, wo Du viele gute Ideen ausbreiten kannst.

Ich bin ganz baff von den vielen Reaktionen    Danke

Werde wahrscheinlich mit einer W-Fragen-Uhr und Tandems arbeiten.

Viele liebe Grüße,

Marieke

Die W-Fragen passen zu Märchen und Geschichten, zu Sachtexten weniger. Da überlegt man sich vorher, was will ich eigentlich wissen. Z.B bei einem Tier ist wichtig Aussehen, Fortpflanzung, Ernährung, Lebensraum usw., ggf. Steckbrief oder Mind Map vorbereiten. Natürlich kann man auch fragen, wo lebt das Tier, wie lebt das Tier usw. Aber das ist nicht die klassische Arbeit mit den W-Fragen.

Hast Du wirklich Sachtexte oder geht es um Geschichten?

sind raus, habe defintiv Sachtexte.