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Forum: "Komplexe Leistung am Gymnysium"
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| "Soziale Benachteiligung als Bildungsnachteil in der Grundschule" | | von: ysnp
erstellt: 05.03.2020 20:24:45 geändert: 07.03.2020 18:48:42 |
War das jetzt eine Hypothese oder wurde das Thema als Tatsache gegeben? In welchen Fach wurde das Thema gestellt? ------------------------- Ehrlich gesagt, unabhängig von den Problemen mit den komplexen Eigenanteilen, finde ich das Thema für eine 10. Klasse eines Gymnasiums schon heftig. Obige Aussage sagt übersetzt, dass, wenn von zuhause kein Bildungsinteresse besteht, dass man dann auch nicht alle Chancen hätte. Die Konsequenz wären dann die Ganztagesschulen. Ich meine, dass das Thema Insiderwissen von Grundschullehrern voraussetzt, denn sie erfahren nun täglich die verschiedensten Schüler. Ich habe keine Ahnung, ob es zu diesem Thema Fachliteratur gibt. Damit beschäftigen sich höchstens Grundschullehramtstudenten oder es gibt Forschungsprojekte dazu. Diese gibt es definitiv. ----------------------- Unabhängig davon, dass ich das Thema als Überforderung für einen Gymnasialschüler halte, würde ich einmal gucken, ob es Forschungsprojekte in Bezug auf soziale Benachteiligung gibt. Der Migrationshintergrund z.B. wird immer wieder erforscht. Daraus könnte sie einen Fragebogen erstellen. Deine Tochter sollte verschiedene Grundschullehrer mit dieser Aussage konfrontieren und einmal hören, was die zu dieser Aussage sagen. Daraus kann sie dann eine Zusammenfassung basteln mit Lösungsmöglichkeiten. Auf jeden Fall sollte die Befragung durchgeführt werden, die Antworten zusammengefasst und gegliedert werden und Vorschläge zur Lösung des Problems aufgezeigt werden. --------------------- Zu guter Letzt frage ich mich dennoch, wie eine Gymnasiallehrkraft darauf kommt, ein Thema zu stellen, was eine andere Schulart betrifft und womit man sich politisch und frühestens im Studium auseinandersetzt. |
| Tja, | | von: ysnp
erstellt: 07.03.2020 18:42:35 geändert: 07.03.2020 21:23:44 |
unter dem Aspekt kann ich als Grundschullehrerin nur sagen, dass das Thema für eine 10. Klasse Gymnasium nicht geeignet ist, weil es Erfahrung und Insiderwissen voraussetzt. Alles andere wären Mutmaßungen und somit nur irgendwelche Gedanken ohne Basis. Auch Mitschüler der 10. Klasse können die reale Lage an Grundschulen, den Umgang und die Förderung von sozial Benachteiligten nicht beurteilen. Bezogen auf die reine Theorie: Ich kann aus deinem Eingangspost entnehmen, dass ihr einiges an Literatur gefunden habt (was mich ehrlich gesagt, etwas wundert). Offensichtlich ist es dann ein Problem der Eigenleistung und der Lehrkraft genügt dann eben nicht ein reiner Fragebogen, der aufgrund des Anlesens der Theorie erstellt wurde. |
| Ich verstehe die Diskussion jetzt nicht | | von: caldeirao
erstellt: 08.03.2020 15:24:15 |
Die Frage lautet doch Jetzt ist sie sehr unglücklich, denn die Note zählt doppelt. Was könnte sie nun in der Verteidigung anders machen?
Ob das jetzt viel Aufwand macht oder nicht, den Fragebogen auswerten. Das ist doch der Eigenanteil an der Arbeit. Man sollte sich beim Erstellen des Fragebogens fragen, was man mit den Daten anfangen kann und wie man den auswertet. Was nutzt ein unausgewerteter Fragebogen? Wozu hat man den erstellt? Also Augen zu und durch! |
| Wozu hat man den erstellt? | | von: mordent
erstellt: 08.03.2020 19:38:03 geändert: 08.03.2020 19:39:10 |
Um zu zeigen, dass man es kann... In der Theorie. Das machen auch viele Schüler bei meinen Baumtagebüchern in Klasse 5/6. Sie suchen sich eine Woche in irgendwelchen Ferien aus, in denen sie nicht in Urlaub fahren, und protokollieren jeden Tag ausführlich (am besten im Winter, wo sich am Baum nichts ändert) und für den Rest des Jahres kriege ich dann nur monatliche oder zweimonatliche Updates... Zeigen: Schau, ich kann eng beobachten. Dass das ein Jahr lang so nicht durchzuhalten ist, ist mir klar. Deshalb sage ich: Ein fester Termin in der Woche ist ausreichend. Dementsprechend möchte ich aber auch 45 Beobachtungstage einsehen können... Man soll ja auch mit der Familie mal in Urlaub und zu Freunden/Familie fahren können. |
| Eigenleistung? | | von: milda123456
erstellt: 09.03.2020 18:53:34 |
Also wenn die Tochter mich um Rat fragt, weil sie sich unsicher in der Themenwahl ist, helfe ich, egal ob 10. Klasse Oberschule oder 10. Klasse Gymi. Und was das Fahren betrifft, die entsprechende Fachliteratur gab es nach Recherchen der Tochter nicht in der Stadtbibliothek, Fernleihe war verbunden mit Wartezeit und Gebühren, also blieb die Beschaffung in der nächstgelegenen Fachbibliothek, welche nur schlecht ohne Auto zu erreichen war. Es ärgert mich schon, wenn meine Bitte mit solchen Argumenten beantwortet wird. Es klingt manchmal so, als würde meine Tochter ein Faulpelz wäre und das finde ich ungerecht. Wir wollten doch nur durch die Präsentation die Note verbessern. So da sie nun heute den Unterricht nicht schwänzen wollte, habe ich heute früh mit der Hortleiterin gesprochen, denn anders erreicht ja man heute nach der Arbeit ( 16.30 ) niemand mehr in der Schule. Sie hat sich bereiterklärt und meine Tochter hat die Fragebögen (großer Berg) ausgedruckt. Morgen früh schaffe ICH sie wieder hin. Ihr könnt mir doch alle nicht erzählen, dass ihr euren Kindern nicht helft und ihnen sagt, mache es alleine!!!! So ich will nichts mehr schreiben! |
| Von Faulheit... | | von: mordent
erstellt: 10.03.2020 01:32:19 |
... hat so keiner gesprochen. Ich kann verstehen, dass man sich angegriffen fühlen kann, wenn einem auch noch so sachlich dargelegt wird, dass man wie die Kollegen/-innen in der Schule der Tochter denkt und handeln würde. Wir versuchen bei uns an der Schule, dass zu den beliebtesten Referatsthemen der Schüler mindestens ein Buch in der Schulbibliothek steht. Aber wo das nicht so ist, fahre ich natürlich auch mit meinem Kind in die nächste Bibliothek; da ich keinen Führerschein habe, in meinem Fall mit Bus und Bahn oder Taxi. Ich würde aber nie auf die Idee kommen, diesen Mehraufwand woanders einzusparen. Und natürlich helfe ich die Ausdrucke/Kopien/Materialien bei einem entsprechenden Gewicht oder einer gewissen Sperrigkeit mit in die Schule zu befördern. Auch das ist für mich etwas, was dann halt nötig ist, ohne dass es mir von den Lehrern meines Kindes positiv auf dessen Präsentation angerechnet wird. Auch bei der Strukturierung der Erarbeitung bin ich gerne behilflich. Ungünstigerweise bin ich ja Lehrer und denke daher wie ein Lehrer, unterstütze mein Kind wie ein Lehrer. Das heißt, ich sage meinem Kind sehr wohl, was es tun sollte und auf welche Art es zu tun ist, aber machen muss es es dann doch selbst. Und als Lehrer sage ich meinen Schülern halt auch, was ich erwarte, in den meisten Fällen kriegen sie sogar eine Anweisung schriftlich ausgehändigt, wo dann auch festgelegt ist, wann ich welchen Fortschritt der Erstellung vorgezeigt bekommen möchte. Dabei hätte ich deine Tochter sicher mehrfach gefragt, wie sie ihren Eigenanteil einbringen möchte... Ah, du machst einen Fragebogen! Wem teilst du den aus? Ok, an der und der Schule... Hast du die Schulleitung dort schon um Erlaubnis gefragt? Ok, machst du nächste Woche... Und wie wertest du die ausgefüllten Fragebögen dann aus? Aha, auszählen, prozentual darstellen... Welche Diagrammform möchtest du wählen? ... Das ist aber mein Vorgehen. Es gibt dafür keine Verpflichtung für die Kollegin/den Kollegen. Wie immer er/sie die Anforderungen transparent macht, ist seine/ihre Sache. Jetzt gilt es, einfach das Mögliche noch rauszuholen. Das ist hoffentlich trotz der Kurzfristigkeit bald überstanden, und die Endbeurteilung wird so noch deutlich aufgewertet. Ich wünsche deiner Tochter dafür alles Gute! |
| Absprachen Lehrkraft-Schülerin | | von: palim
erstellt: 10.03.2020 18:39:26 |
Ich sehe es tatsächlich so, wie mordent es geschrieben hat, es wird in der Regel begleitet. Dabei scheint es mir hier so, dass es an Kommunikation gemangelt hat, aus welchen Gründen auch immer, sodass die Erwartungen der Lehrkraft nicht zu denen der Schülerin passen. An dieser Stelle müssten doch aber Lehrkraft und Schülerin gemeinsam in Kommunikation treten, dies thematisieren und letztlich einen Weg finden, angesichts des Missverständnisses Absprachen für das weitere Vorgehen zu finden, ggf. schriftlich, damit es nicht erneut zu Missverständnissen kommt. Aus genau dieser Überlegung heraus gehen andere Lehrkräfte dazu über, für Referate, Praktikumsmappen o.a. im Vorfeld genaue Angaben zu erstellen und diese auszuteilen, damit die Bewertungsgrundlagen vorab transparent sind. Palim |
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