Ich persönlich habe keine große Angst mich anzustecken und halte manch eine Maßnahme (die sowieso von vielen missachtet wird) für fragwürdig.
Dennoch trage ich meine Maske dort wo es nötig ist. bei uns an der Schule (privater Träger) besteht seit Ende der Osterferien Maskenpflicht. Es ist lästig, warm und anstrengend! Aber es ist nicht so, dass das nicht geht. Auch Fremdsprachenunterricht funktioniert, wenn auch natürlich in eingeschränkter und recht frontaler Form.
Arbeiten macht ohne die Maßnahmen sicherlich allen mehr Spaß - Schülern wie Lehrern. Aber wir jammern hier in Deutschland auf extrem hohen Niveau!
Einen "richtigen" Lockdown hatten wir (abgesehen von den Quarantäne-Betroffenen) doch gar nicht. Vergleicht man unsere Maßnahmen mit anderen Ländern ist das hier wirklich nicht so schlimm gewesen. (Die Folgen für manche Wirtschaftszweige sind natürlich dennoch nicht zu leugnen).
Nicht-Infizierte konnten im Grunde fast überall jederzeit rausgehen, einkaufen, sich mit ein/zwei anderen Personen treffen usw usw. Dass Einschränkungen dabei nicht immer angenehm sind, ist wohl logisch. Und natürlich gibt es immer Menschen, die solche Vorsichtsmaßnahmen mehr trifft als andere.
Dennoch muss man im Ländervergleich doch auch mal beachten, dass wir in Deutschland trotz vieler Infektionen wenige schwere oder tödliche Verläufe hatten. Ich persönlich glaube schon, dass genau diese ungeliebten Maßnahmen damit zu tun haben. Deshalb werde ich diese auch weiterhin unterstützen.
Ein Blick über den Tellerrand zeigt doch, was passiert, wenn Maßnahmen zu frühzeitig zurück genommen werden. In Saudi-Arabien, Indonesien und auch in manchen Bereichen der USA usw. möchte ich jetzt nicht sein. In kurzer Zeit teilweise eine um 25% gestiegene Infektionsrate.
Jetzt kann man natürlich sagen dort gibt es ganz andere Voraussetzungen - und das stimmt auch. Aber das ist dem Virus ziemlich egal. Denn ob dort Maßnahmen zu früh gelockert wurden oder Menschen sich nicht dran halten, das Ergebnis könnte durchaus daselbe sein.
Man stelle sich eine 2. Welle in Deutschland vor (und so wenig plausibel ist das gar nicht...).... ich vermute dann wird es eher auf deutlich striktere Maßnahmen hinauslaufen und gravierende wirtschaftliche Folgen haben - dann gibts für viele keine Kurzarbeit oder fnanzielle Unterstützung mehr. Referendare werden vielleicht auch keine Stelle finden. Milliarden für die Wirtschaft und Entwicklung kann der Staat nicht noch einmal so herausschleudern. Eltern müssen - oh Schreck - sich doch noch länger mit ihren Kindern beschäftigen! (sry, aber ich kann das Gejammer und die Hysterie mancher Eltern langsam nicht mehr hören...)
Ich vermute in einem solchen Fall würden sich viele Menschen wünschen, sie hätten sich doch an die jetzigen Auflagen gehalten.
Ich werde es weiterhin tun, ob es mir gefällt oder nicht.
Zurück zur Schule: ich hoffe sehr, dass sich unsere Bildungsminister jetzt endlich zusammenreißen und vernünftige Konzepte erstellen - das Abwälzen auf Lehrer und Schulleitungen (und damit verbunden auch auf Schüler und Eltern) kann so nicht weitergehen. Jede Schule kocht zwangsläufig ihr eigenes Süppchen, weil jahrelang geschludert worden ist. Es ist eben nicht einfach mit einem Topf Geld getan (wie z.B. das Digitalisieungspaket in NRW) und sinngemäß einem "macht mal was damit" - oder um Frau K. zu zitieren "wie auch immer...".
Jedes Bundesland, bzw. jedes Bildungsministerium, hat seit März Zeit gehabt zu handeln und Pläne zu erstellen. Bis zum Schuljahresbeginn sind es dann neben der Zeit der Schulschließungen zusätzlich 8,5 Wochen Ferien gewesen. Würden wir als Lehrer bei der Bezahlung und mit so vielen Mitarbeitern SO schlecht und langsam Konzepte ausarbeiten könnten wir langfristig alle Schulen dicht machen. Mich ärgert dieses Herumgeeier der Politik so dermaßen. Alles bleibt total schwammig in den Ausführungen so dass man die immer sehr "zeitnahen" mails des Ministerieums eigentlich erst einer Textanalyse unterziehen muss um daraus etwas konkretes abzuleiten. Furchtbar...
Kurzum: Meiner Meinung nach muss man sich eben am Riemen reißen und die Corona-Maßnahmen einhalten, um eine mögliche 2. Welle zu vermeiden - zum Wohle aller und in jeder Hinsicht!