gibt es am Mittwoch eine Zoom-Konferenz vom schulpsychologischen Dienst. Bin gespannt, ob ich dort Neues erfahre. Denke eher nicht, weil es wohl für Schulen/Kolleg*innen ist, die mit der Materie nicht so vertraut sind. Berichte aber gerne.
Und jetzt hänge ich mich mal gaaanz weit aus dem Fenster:
1. "Arbeit ist ein gutes Mittel gegen den Schmerz." (Montaigne) Nicht nur Arbeit, auch Struktur. Dieser Satz bekam für mich Bedeutung, als ich selbst und mein noch sehr junger Nachwuchs vor langer Zeit sehr schwierige Erfahrungen machen mussten. Hat was mit Resilienz zu tun. Erlebe ich auch bei vielen unserer bisherigen Flüchtlinge. Mehr als gefährliche Überfahrten übers Mittelmeer, Jahre in griechischen Flüchtlingscamp... und sie gehen ihren Weg.
2. Ein medialer "Trauma-Hype" ist nicht förderlich. Während der Lockdowns/Zeiten des Distanzunterrichts habe ich mit Schüler*innen (dann wieder in Präsenz/Wechselunterricht) Einzelgespräche geführt über ihre Leistungen (Abschlussklassen). Und da brachen viele (vor allem Mädchen) in Tränen aus und erzählten mir, dass sie das psychisch alles sooo belasten würde. Das bekamen sie in den Medien täglich vorgekaut... (Ländliches Einzugsgebiet, fast jeder SuS hat ein eigenes Zimmer. Medial waren wir supergut aufgestellt, weil wir schon vor der Pandemie alle über Teams eingebunden hatten und uns den A.... aufgerissen haben, um alle im Boot zu halten.)
Ihr dürft mich jetzt gerne hauen. Und ja, ich maße mir an, zu erkennen, wann es wirklich ein Trauma ist, s. meinen Beitrag weiter oben. Ich mag mich da schon mal irren. Das tun Psychologen vielleicht auch schon mal. Bei unseren neuen ukrainischen SuS kommen einige aus einem Kinderheim. Hier und da schon herausforderndes Verhalten. Bestimmt traumatische Erlebnisse, weiß aber nicht in welchem Maße kriegsbedingt.