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Forum: "Ganztagesschulen"
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| Newbie... | | von: hannes54
erstellt: 26.02.2003 07:35:18 |
bin ich zwar bei den 4teachers, aber in meinem Beruf nicht ...
Wir haben für das Jahr 2003/2004 den Antrag auf Einrichtung einer GTS-Schule gestellt und er ist genehmigt worden. Wir brauchen die GTS, um den Schülerinnen und Schülern die Chance zu bieten, ihren Nachmittag anders strukturieren zu können. Viele "hängen" nur noch "ab" - ich weiß irgendwie nicht, wovon sie sich eigentlich erholen müssen. Zeit totschlagen, das ist glaube ich, eher die Devise .
Wir machen an zwei Nachmittagen verbindliche Angebote, an zwei freiwillige; es gibt Mittagessen (nicht von Mami und auch nicht von Papi ), sondern von einem Kooperationspartner, Stütz, Förder- und Forderkurse, etwas für die Seele, den Körper und Geist; wer mehr wissen will kann sich das in Kürze auf unserer Website www.lucas-backmeister-schule.de mal genauer ansehen.
Illusionen geben wir uns nicht hin, wir wissen, dass das keine leichter Weg ist, aber der, auf dem wir jetzt sind, ist auch nicht leicht |
| GTS ist nicht GTS! | | von: silberfleck
erstellt: 29.11.2004 22:50:12 |
Ich arbeite an einer Regionalen Schule in RLP. Die Gesamtkonferenz hat letzte Woche beschlossen, keinen antrag auf GTS zu stellen. Meiner Meinung nach ist das derzeitige Modell in RLP eine Mogelpackung. Es handelt sich nämlich um eine freiwillige einrichtung, d.h. von ca 450 Schüler müssten sich ca 50 anmelden und zwar für ein Jahr. Nach diesem Jahr können und müssen sich die eltern neu entscheiden. Es gibt bereits Schulen, an denen das Modell kurz vor dem Kippen stand und nur durch Kooperation mit anderen noch gerettet wurde. Da die GTS Schüler aus den verschiedensten Klassen stammen können, sind angebote am nachmittag garnicht so einfach.
Nur ein Teil der betreuenden Kräfte im Nachmitagsbereich sind Lehrer, zT werden Hausfrauen und Rentner dafür umworben.
Viele Fragen sind nicht genügend geklärt: Was wenn einer dieser Betreuer mit einem Schüler nicht mehr zusammenarbeiten will? Was geschieht, wenn einer dieser Betreuer ausfällt?
wer von diesen Schülern wird anschließend noch in Vereinen zu finden sein?
Mir wäre eine form der GTS lieber, in der Unterricht nach Biorhytmus verteilbar wäre. In der ich mehr zeit für die gleiche menge Stoff habe; in der ich auch die Schüler erreiche, die freiwillig nicht kommen. In der auch Schüler einzug halten können, deren Eltern 2,50 täglich für den Mittagstisch nicht zahlen können.
Und zum Thema AGs: an unserer Schule gibt es dienstags AGs, die in der Regel im Stundenpool enthalten sind, aber ein Teil der Kollegen macht auch welche ohne Anrechnung oder mit Teilanrechnung.
silberfleck |
| Hi silberfleck, | | von: cve
erstellt: 30.11.2004 19:35:30 |
ich wusste gar nicht, dass das mit den Ganztagsschulen dann freiwillig ist/sein kann.
Mit den AGs kenne ich es so, dass es nur wenige Anrechnungsstunden pro Schule gibt (ca. 0,2 pro Lehrer). In meiner Ausbildungsschule (keine GTS) bekamen die der Chor und dann jährlich wechselnd eine weitere AG. Außerdem musste jeder einmal monatlich eine AG anbieten, was ich allerdings für wenig sinnvoll halte, weil einmal im Monat wirklich nichts bringt. Ich hab den Chor und zeitweise noch ne Computer-AG immer ohne Anrechnung gemacht, wir durften uns AG-Stunden nämlich nicht auf unser Stundensoll anrechnen. Ich weiß daher aber auch, dass so ein Chor zu bestimmten Zeiten extrem viel Arbeit macht ("Ach, begleiten Sie doch die Lieder einfach mal auf dem Klavier!" = 8 Wochen lang 10 Stunden Arbeit pro Woche für Transponieren und Umschreiben der Lieder, Begleitung erfinden/transponieren und Klavier üben; "Stell doch mal schnell das Einschulungsprogramm zusammen!" = 3 Nächte. "Da brauchen wir 3 Tänze, machen Sie mal!" = ca. 20 Stunden, "Können Sie da nicht mal ein kleines Stück auf Ihrem Instrument spielen!!!" = 20 Stunden fürs Üben, weil ich im Ref da einfach gar nicht mehr zu gekommen bin und deshalb aktuell nichts parat hatte.) Deshalb fand ich die Forderung, eine Theater-AG UND einen Chor aufzubauen und das alles kostenlos auch sehr dreist, ne Theater-AG macht auch viel Arbeit, wenn man es wirklich gut machen will.
An meiner jetzigen Schule (keine GTS) ist es so, dass nur die zur Verfügung gestellten AG-Stunden auch wirklich umgesetzt werden.
Gruß,
Conni |
| Einbindung von Eltern | | von: cyrano
erstellt: 23.03.2005 00:58:06 |
Hier wird eine Menge verdünnter, unreflektierter Pudding abgelassen. Der einzige, der eine Ausnahme macht, ist kfmaas (ganz oben ... und ganz weit vorne, Mann! Darf ich meinen Glückwunsch ablassen?)
Es hat keinen Sinn, liebe Kollegen, auf immer und ewig Vorgaben zu schlucken. Die Ganztagsschule ist ein perverser Verein, insofern, als er die kranken Verhältnisse in unserer Gesellschaft reproduziert und widerspiegelt (oder umgekehrt).
Mütter (und Väter), die ihren Nachwuchs ganztäglich in behördliche Hände abgeben, ohne mit der Wimper zu zucken, sind mir, tut mir leid, verdächtig. Sie wollen vielleicht gar nichts mit ihren Kidz zu tun haben. Der nächste Schritt ist die Waisenschule des 19. Jahrhunderts. Diese Kinder sind aber jetzt schon de facto verwaist.
Gruß
jo perrey |
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