Meine frühere Deutschlehrerin hatte die Angewohnheit, uns über die Ferien Bücher "aufzugeben" die wir lesen sollten ("Wenn ihr mit der Sonnenbrille und einem Cocktail am Swimmingpool sitzt..."). Einmal handelte es sich dabei um Weltliteratur (Milan Kundera, García Marquèz, Salman Rushdie, ....) ein andermal um DDR - Literatur (Christa Wolff, Thomas Brussig). Ein Vorteil davon war, dass wir in die Bücherei oder Buchhandlung losgeschickt wurden, mit der Aufgabe in einige Bücher einmal "hineinzulesen" und sich dann zu entscheiden, ein anderer, dass wir uns selbst ein Buch aussuchen konnten (nur der Author war vorgegeben). Gerade beim Thema DDR - Literatur gab es diesbezüglich großes Interesse. Vor allem "Am anderen Ende der Sonnenallee" von T. Brussig war ein Hit.
Auch von Vorteil war, dass die Schüler die heimischen Bücherregale nach interessanten Schmökern durchforsten konnten.
Natürlich gab es dann zu Beginn der Schulzeit eine kurze Vorstellung (worum ging es grob, was war gut, was war schlecht an dem Buch), so dass sich das Lesen auch "gelohnt" hatte. Wer eine besondere Buchvorstellung ausgearbeitet hatte, bekam als Belohnung eine gute Note.