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Forum: "Glaubt ihr euren Schülern?"
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| es gibt kein ... | | von: goergy
erstellt: 30.07.2005 02:17:50 |
objektives empfinden für wahrheit oder lüge...das, was für mich "wahr ist" kann für jemand anderen gleichwohl "falsch " sein.wenn schüler nicht die wahrheit sagen, so kann man davon ausgehen, daß sie sich ein bild von der wahrheit machen, das sie uns anbieten, in der hoffnung, wir erkennen es an.meist müssen wir aber ,trotz aller rücksichtnahme und allem verständnis für unsere schüler, erleben,daß wir nicht zum diener der wahrheit werden,sondern nur zum opfer, genauso wie unsere schüler, die durch unwahrheit unangenehmen fragen und konsequenzen aus dem weg gehen wollen.vielleicht kann ein weg sein, den schülern bei ihrer anpassung an die erfordernisse des lebens zu helfen.ihnen also unterstützung anbieten, damit sie über die zusammenhänge des lebens und ihrer ziele reflektieren können.dann geht es ihnen irgendwann nicht mehr um die bilder hinter der wahrheit sondern um die wahrheit hinter den bildern.ein weg, wenn auch ein mühsamer, der sich doch für beide seiten lohnt |
| Vertrauen und gegenseitiger Respekt | | von: hesse
erstellt: 30.07.2005 14:35:59 |
sollten (idealiter) die Beziehung zwischen Menschen und damit auch zwischen Lehrern und Schülern bestimmen. Sicher gibt es viele Dinge außerhalb der Schule, die wir als Lehrer nicht mitbekommen. Das ein oder andere kann ich jedoch nachvollziehen, da ich ja selber eine Tochter habe, die etwa im Alter meiner Schüler ist.
Wie ich auf Lügen reagiere, hängt natürlich auch vom Verhältnis zu den jeweiligen Schülern ab.
Es gibt leider Schüler, die sich dieses als strategisches Verhalten im Laufe ihrer "Schulkarriere" angeeignet haben; daran werde auch ich i.a.R. nichts ändern.
Ansonsten kann ein Gespräch unter vier Augen oder ggf. auch mal mit der Klasse schon Wunder wirken, wenn den Schülern dabei klar wird, daß ihr Verhalten bei den Adressaten immer Folgen und Reaktionen hat. Voraussetzung ist natürlich, daß ein gutes Verhältnis zueinander besteht.
Oftmals ist es völlige Gedankenlosigkeit, wenn Schüler lügen; sie denken gar nicht daran, daß sie den Lehrer oder Mitschüler verletzen oder auch nur in eine dumme Situation bringen und sogar ein Vertrauensverhältnis zerstören können.
Es ist sicher auch ein Problem unserer Gesellschaft, daß unsere Schüler häufig nur um sich selbst und die Befriedigung ihrer Bedürfnisse kreisen und dabei die Opfer dieser Haltung, die sie am Wegesrand zurücklassen, völlig vergessen. Sie bekommen es ja dauernd vorgelebt.
LG
Hesse
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| Aufgrund | | von: flabbergasted
erstellt: 26.02.2008 15:36:41 geändert: 26.02.2008 15:42:23 |
aktueller Ereignisse in meiner Klasse, muss ich das Forum mal wieder hervorholen.
Mich beschäftigt die Frage: Wie gehe ich vor, wenn ich alles, was hier beschrieben wurde bereits umgesetzt / ausprobiert wurde / habe, und damit leider erfolglos geblieben bin? Wenn weiter gelogen wird (und ich rede nicht von vergessenen Hausaufgaben oder Arbeitsmaterialien, sondern bei Sachbeschädigungen, Diebstahl, Urkundenfälschung...), obwohl ich zig Einzelgespräche mit dem Schüler geführt, in der Klasse den Fall / die Fälle anonym besprochen habe und mit meinen Gefühle dabei nicht hinterm Berg gehalten habe, und trotzdem ändert sich NICHTS? Achja, die "steh wenigstens dazu, ich bestrafe dich auch nicht für deinen Mut" Schiene bin ich auch schon gefahren...
fragt sich
flabber
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| Eine Lösung ... | | von: oblong
erstellt: 26.02.2008 16:58:40 |
... kann ich nicht aus der Tasche ziehen, flabber, aber eine eigene Erfahrung:
Manchmal komme ich in verfahrenen Situationen in der Mittelstufe (meist 7.-9.Klasse) weiter, wenn ich nicht auf dem Thema Wahrheit herumreite und schon im Vorfeld versuche, einige Bomben zu entschärfen:
Ob jemand die Hausaufgabe vergessen hat zu machen oder das Heft im Klo heruntergespült hat oder der Hund das Heft zerrissen hat: keine Hausaufgabe vorzeigbar bedeutet Merkstrich, zwei Merkstriche Strafarbeit, drei eine mündliche 6: keine Debatten über die Gründe des Heftverschwindens, einmal Vergessen macht nichts (Liste wird zum Halbjahr gelöscht). Klingt hart oder wirsch, nötigt aber auch keine Situation herauf, in der ein Schüler einen Roman sich einfallen lassen muss.
Insgesamt lassen sich diese Situationen nie verhindern, aber manchmal sollte man auch nicht so viel Zeit und Augenmerk auf solche Konflikte richten. Ich habe 31 Schüler in solchen Klassen, für Inquisitionsuntersuchungen habe weder Zeit noch Lust übrig.
Liebe Grüße,
oblong |
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