man kann nicht so einfach alle Fächer über einen Kamm scheren.
In Bayern haben wir für die Abschlussprüfung an Realschulen in verschiedenen Fächern die Notenschlüssel vorgeschrieben:
Mathematik => linear, d.h. jede Note den gleichen Punktumfang (z.B. bei 59 Punkten 59-50 = 1;49 - 40 = 2 usw.)
Englisch => 7er Schlüssel, d.h. 7/7-6/7 = 1; 6/7-5/7 = 2 usw.
Betriebswirtschaft/Rechnungswesen => 50%-Schlüssel, d.h. 50% richtig noch 6
In Lernfächern wird meistens bei 50% der Punkte die letzte 4 vergeben.
Es gibt allerdings auch Ausreisser:
Beim letzten Jahrgangsstufentest in Mathe gabs folgenden Schlüssel: 7/7-5/7 = 1; 5/7-4/7=2 usw.
Die guten Ergebnisse erklären sich von selbst.
Man sollte also die ganze Sache nicht so dogmatisch sehen. Ich selbst hab mir in Mathe angewöhnt, erst mal die Aufgabe zu korrigieren und die Punktezahlen in einer Strichliste festzuhalten. Und, o Wunder, in mehr als der Hälfte der Fälle sieht man die Notenabstufung dann sofort und meist passt sie auch auf den linearen Schlüssel.
Von der Lehrerkonferenz wie oben vorgegebene Notenschlüssel erzwingen meines Erachtens nur vorgeübte Einheitsaufgaben immer nach dem selben Schema.
Wie sollen wir da unseren Schülern selbstständiges Denken beibringen? Sie müssen doch die Möglichkeit haben, das auch mal unter Testbedingungen zu üben. Und dann soll da gleich die "Notenkeule für 08/15-Aufgaben" dahinterstehen?
Hier sollte man uns doch unseren pädagogischen Freiraum lassen.
Und falls doch einmal eine der letzten "pädagogischen Wildsäue" per Noten disziplinieren möchte, gibts noch immer den Schulleiter, der solche auffälligen Arbeiten überprüfen muss!
Vielleicht helfen ja diese Beispiele einigen der "zwangsverpflichteten" Kollegen (s.o.), in der nächsten Konferenz für größeren Spielraum zu argumentieren!
Viele Grüße
rfalio