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Forum: "Unterrichtsbesuche"
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| Ganz normal! | | von: leva
erstellt: 30.03.2005 09:39:26 |
Also bei uns ist es ganz normal, dass die Schulleitung regelmäßig in den Unterricht kommt. Sie ist sogar dazu verpflichtet, dies regelmäßig zu tun. Immerhin hat sie ja auch die so genannt "pädagogische Gesamtverantwortung" für alles, was in der Schule passiert. Wie sollte man diese denn wahrnehmen, ohne dass man die Klassen und den Unterricht der Kolleg(inn)en kennt?
Ich vermute, die neue Schulleiterin ist gewissenhaft und möchte ihre Aufgaben ordentlich erledigen. Allerdings wird sie vermutlich im Laufe der Zeit seltener in den Unterricht kommen, weil sie zu viel andere Dinge zu erledigen hat. Leider!
Ich finde es gut, wenn die Schulleitung sich über alles, was an der Schule passiert, informiert und Bescheid weiß. Das werte ich nicht als Misstrauen oder Kontrolle, sondern als Interesse. Außerdem denke ich, dass die Schulleitung auch die Aufgabe hat, positive Rückmeldung zu geben und ihre Wertschätzung der geleisteten Arbeit zu vermitteln. Und dazu muss sie auch den Unterricht gesehen haben.
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| Jetzt fange ich langsam an ... | | von: leva
erstellt: 01.04.2005 17:47:16 |
... mich tierisch aufzuregen.
Wieso eigentlich kann das Ansinnen einer Schulleiterin, Unterrichtsbesuche zu machen so viel Stress auslösen?
Wieso eigentlich glauben Lehrerinnen und Lehrer, dass es ihr Recht ist, mit einer Klasse hinter verschlossenen Türen zu arbeiten? In keinem anderen Beruf wäre das so möglich!!!
Wie kommen Kolleginnen und Kollegen darauf, dass sie bespitzelt werden, wenn die Schulleiterin ihren Unterricht besuchen will?
Nochmal - Unterrichtsbesuche durchzuführen ist die Pflicht einer Schulleiterin!!! (Zumindest bei uns in Schleswig-Holstein)
Dazu noch eine Anmerkung:
Ich wurde neulich von einer Kollegin einer Nachbarschule eingeladen, ihren Unterricht zu besuchen und sie zu beraten. Ich habe das sehr gerne getan, zumal wir uns seit der Ausbildung kennen. Die Kollegin war froh und dankbar, dass ich mir die Zeit genommen habe, mit ihr über ihren Unterricht zu sprechen und dass sie die Gelegenheit hatte, pädagogische Fragen mit mir zu erörtern. Es war seit ihrer Verbeamtung (vor rund 12 Jahren) niemand mehr bei ihr im Unterricht gewesen. Ein schlimmes Versäumnis ihrer Schulleitung. Längst hätte die Kollegin einmal Anerkennung und Rückmeldung für ihren Unterricht verdient.
Übrigens:
Inzwischen gibt es an der Schule einen neuen Schulleiter, der gleich damit begonnen hat, Unterrichtsbesuche zu machen. |
| @leva | | von: 4zest
erstellt: 01.04.2005 18:02:37 |
Das Problem ist für mich nicht das was, sondern das wie: Wenn ich das genaue Ziel eines Besuchs nicht kenne oder so wie bei meinem Chef vorher Selbstdarstellungen (Ihre außerunterrichtliche Tätigkeit der letzten drei Jahre, Fortbildung, ...) verlangt werden, die der Beobachter nach 3 (=drei) Minuten mit einer flapsigen Bemerkung ad acta legt, dann ist Unterrichtsbesuch reichlich sinnlos. Schulleiter könnten sich z. B. auch mal die Mühe machen zu fragen, wozu man denn Feedback will oder kommen, wenn man sie einlädt, weil man grad was Interessantes tut oder eben auch Beratung braucht.
Es geht also vielleicht um Hospitationskultur nicht nur beim Lehrerlein, sondern bei den Beobachtern.
Übrigens: die erwähnte Variante unter Kollegen kann ich auch wärmstens empfehlen, aber die hat auch einen andere Basis: nämlich Freiwilligkeit. |
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