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Forum: "Richtiger Zeitpunkt für Schreibschriftlehrgang"
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| Gleichschritt ist nicht nötig! | | von: leva
erstellt: 25.09.2006 22:40:23 |
Ein Vorangehen im Gleichschritt ist nicht nötig. Wichtig ist aber, dass der Schreibablauf eines neuen Buchstaben bzw. einer Buchstabenverbindung bei jedem Kind gut gesichert ist, bevor es sich an die Übungsaufgaben im Schreiblehrgang macht.
Ich empfehle, den Schreiblehrgang nicht gleich beim ersten Durchgang komplett zu öffnen. Ein bisschen Erfahrung braucht man wohl schon, um beurteilen zu können, wieviel Übung ein Kind braucht.
Aber wer schon Erfahrungen mit dem Schreibschriftlehrgang hat, dem würde ich immer dazu raten, die Kinder nicht zum Gleichschritt zu zwingen.
So empfehle ich es dir:
Immer erst kneten lassen,
dann nachspuren und selbst an die Tafel schreiben lassen.
Jedes Kind muss den neuen Buchstaben mehrmals anschreiben - natürlich unter deiner Beobachtung, damit du korrigieren kannst. Das ist super wichtig - sonst schleichen sich leicht Fehler ein!
Hilfreich sind auch Buchstabenkarten mit Samt oder Sandpapier mit Richtungspfeilen zum Nachspuren. Für manche Kinder ist auch das Nachspuren in Vogelsand noch sinnvoll.
Es ist so schön für die Kinder, wenn sie beim Lernen nicht gebremst oder gehetzt werden. Wenn die ersten Kinder den Schreibschriftlehrgang beendet haben, können sie gut Übungen zum Übertragen von Druck- in Schreibschrift machen.
Viel Erfolg wünscht dir
Leva
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| Hilfe! | | von: erdbeerchen123
erstellt: 12.08.2008 15:04:58 geändert: 12.08.2008 15:17:13 |
Oh, gut, dass es diesen Beitrag gibt. Ich bin total erleichtert und muss jetzt auch nochmal nachfragen:
Ich habe das Jandorf-Heft (VA) anschaffen lassen und möchte am liebsten gleich nächste Woche, wenn das neue Schuljahr beginnt une "meine Kleinen" schon in der 2. Klasse sind, damit anfangen.
Sehr gerne möchte ich die Kinder ganz frei im Selbstlernheft arbeiten lassen. Dazu meine Frage: es heißt ja "Selbstlernheft" und darin wird auch die Schreibrichtung mit Hilfe von Pfeilen (und tlw. Zahlen) vorgegeben. Ist es dann wirklich noch nötig, die Buchstaben einzeln einzuführen? Und: welchen Buchstaben soll ich denn einführen, wenn die Kinder alle unterschiedlich weit sind? Oder kann ich in jeder Deu-Stunde einen neuen Buchstaben einführen, auch wenn viele Kinder noch gar nicht den alten beendet haben? Könnte mir vorstellen, dass sich davon einige unter Druck gesetzt fühlen?
Durften die Kinder bei Euch eigentlich auch zu Hause (freiwillig) im Heft arbeiten? Wenn ja, beliebig weit oder immer nur den "aktuellen Buchstaben" zu Ende?
Und noch eine Frage zum Schluss: bis wann sollten die Schüler denn mit dem Lehrgang fertig sein? Bis zu den Weihnachtsferien? Oder früher oder später oder ist Euch das ganz egal?
Die Idee mit den täglichen 10 Minuten zu Beginn einer Deutschstunde finde ich übrigens super!! Danke für diesen Tipp und alle anderen lieben Forumsbenutzer, die immer so fleißig und hilfreich antworten! |
| Ich habe | | von: fairytale1
erstellt: 12.08.2008 21:56:11 geändert: 12.08.2008 21:58:28 |
mit meinen (nun im Herbst in der 3.) in der 1.Klasse fast nur Druckschrift gemacht, weil ich sehr viele Grobmotoriker drinnen hatte. Erst so in den letzten Wochen haben wir ein paar einfache Schreibschriftbuchstaben gemeinsam auf herkömmliche Weise geübt. Zu Beginn der 2.,also nach den Sommerferien, konnten dann automatisch schon einige die Schreibschrift perfekt.
Ich habe allen Kindern - das 1.mal in meinem Lehrerdasein - eine kopierte Schreibschriftmappe gegeben. Die ersten Buchstaben vom Vorjahr waren schnell wieder da (ich habe dazu hauptsächlich Material von www.wegerer.at oder www.lehrerweb.at genützt). Erst einige Zeilen in der Schreibschriftmappe, viel Kontrolle und Hilfe von mir, dann für die Flotten und Sichereren Zusatzmaterial, Texte von Druck- in Schreibschrift als Fleißarbeit ins Schulübungsheft und Belohnungssticker für diese Zusatzarbeiten und viel, viel Lob.
Allmählich kristallisierten sich ein paar Profis heraus, denen ich die Mappe *öffnete*..d.h. sie durften auch zu Hause und in der Schule eigene Buchstaben erarbeiten...das spornte immer mehr Kinder an. Das Kind,welches schon daheim etwas machen durfte,erhielt als optisches Zeichen einen großen Sternsticker auf die Hülle des Schnellhefters. So wurden es von Woche zu Woche mehr...immer, wenn ich der Meinung war, ein Kind hatte sich besonders angestrengt,durfte es frei arbeiten. Mit den anderen übte ich eine Weile an einem vorgegebenen Buchstaben. Wir hatten auch zusätzlich für ganz Schwache den Formatiblock aus der 1.Klasse ....wo die Lineatur schön groß war und erst allmählich kleiner wurde.
Ich war mehr als einmal etwas nervös und verunsichert....schaffen die das alle irgendwann? Was,wenn ich nicht genug geholfen oder erklärt habe, was, wenn manche sich das komplett falsch einstudieren usw. ABER es hat geklappt.
Auch die Eltern musste ich erst umerziehen. Obwohl sie eigentlich das freie Arbeiten bei uns gewöhnt waren, waren sie beim Schreiblehrgang etwas unsicher...wieso darf XY schon in der Mappe daheim üben und muss es nun daheim üben oder darf es und überhaupt usw.
Ich hab das dann aber mit den Elternvertretern geklärt und es klappte.
Wenn ein Kind alle Buchstaben fertig hatte, durfte es, wenn ich der Meinung war, es beherrscht die Schrift gut, auch alle Schulübungen und Hausübungen in Schreibschrift schreiben. Auch das war ein Ansporn.
Der nächste Schritt im Laufe des Jahres,als endlich,endlich alle die Schrift soweit beherrschten, war schließlich der Füllerführerschein von lamy...Wir hatten nach wie vor eine besondere Schreibstunde in der Woche.Ich kündigte an, dass ich ab nun besonders auf die Schrift achte..und für besondere Leistungen über Tage hinweg, erhielten immer mal welche den Führerschein (mit groooßem Tamtam und Foto und Unterschrift und Applaus). Aber sie wussten,dass es wie mit dem echten Führerschein ist...man muss sich bemühen,immer alles korrekt zu machen,sonst ist der Schein weg *gg*..
Besonders klasse fand ich, wenn ein eher schwacher Schüler, der sich aber extremst bemühte, Fleißblätter, tolle Hausaufgaben usw. in Schreibschrift fabrizierte,dann vor einem Sehr gut Kandidaten den Schein erhielt, weil der sichere Schüler halt doch zu schlampig war und zu oft gekillert hatte.
Gegen Ende der 2. hatten alle den Führerschein und sind seitdem mächtig stolz.
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