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Forum: "maßnahmen"
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| @4zest | | von: caldeirao
erstellt: 08.04.2005 23:03:21 |
wenn ich den Katalog she, muss ich nicht mehr fragen, was da gelaufen ist. Ich vermute einmal, dass in dieser Klasse ein paar selbstbewusste SuS drin sind, die sich nicht alles gefallen lassen. Die rebelieren. Um sie aber mundtot zu machen, stellt man so einen Katalog. Da muss man sich nicht wundern, wenn diese Kinder verhaltensstörungen zeigen. Ich glaube, ich wäre als Schülerin die "richtige" für diesen Katalog gewesen.
Sehr interessant zu diesem Thema war der Film, der vor einem 3/4 Jahr im Kino lief. "Die Kinder des Herrn Matheui" (oder so ähnlich. Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen). Auch wenn es nur ein Film war, so wurde eindrucksvoll der Unterschied zwischen Liebe zu den Kindern und autoritärer Führungsstil gezeigt.
Problem habe ich aber auch mit dem Katalog "Wir versuchen ..." Wir werden dafür bezahlt, die SuS im Lernprozess zu unterstützen. Das kostet den Steuerzahler monatlich zwischen 4 und 6.000 pro Unterrichtender. Da sollte etwas mehr als der Versuch herausspringen.
Autoritärer Führungsstil finde ich persönlich schlimmer als gar keiner. Und um ganz böse zu provozieren: Hitler hatte auch einen autoritären Führungsstil, wo kaum einer aufgemuckt hat.
Das will ich auch nicht im Kleinen.
Caldeirao |
| Vielleicht liegt´s am Umfeld | | von: rfalio
erstellt: 09.04.2005 08:14:53 |
Die Schüler in unserer Schule wollen und können, die meisten jedenfalls. Meine Aufgabe sehe ich darin sie zu fördern und damit auch zu fordern (was doch zwei kleine Strichlein ausmachen). Ironisch gesagt: Ich möchte sie nicht aus der Kuschelecke Schule ins Berufsleben schicken, wo sie dann überfordert und frustriert binnen kurzer Zeit scheitern ( Ironie Ende).
Schule ist ein Teil des Lebens und muss daher alle Bereiche des Lebens abdecken, auch mal die unangenehmen. Soll ich ignorieren, dass die Gemeinschaft Regeln setzt, die mir manchmal nicht einsichtig sind, denen ich nicht zustimme, die ich aber doch beachten muss? Soll ich ignorieren, dass die Gesellschaft bei Nichtbeachten auch Konsequenzen androht? Soll ich bis zu einem gewissen Alter ( welchem?) alles zulassen - oder die Kinder das selbst regeln lassen - und dann mit einem Schlag die Keule rausholen ( und wenn ich es nicht tue, dann ein Anderer)? Oder führe, fördere und fordere ich meine Kinder langsam, aber zielgerichtet, so dass sie nach der Schule sich auch noch zurechtfinden und etwas gelernt haben ( muss nicht unbedingt das sein, was im Lehrplan steht). Bringe ich Ihnen bei, dass es Spielregeln gibt, an die ich mich zu halten habe, damit ich mitspielen kann?
Das wollte ich mit meinem "weichgespülten Katalog" zeigen: Die "Maßnahmen" sind total überzogen vor allem in der Härte ihrer Formulierung, aber die Intention ist durchaus akzeptabel (hier fällt mir eine genaue, verständliche Formulierung wirklich schwer).
Fazit: Es kommt immer darauf
an,
wie man die Dinge betrachtet,
in welches Licht man
sie setzt,
welchen Blickwinkel
man einnimmt.
Das bestimmt
unsere Wahrnehmung
mehr
als die Sache
selbst. |
| einspruch rfalio | | von: rolf_robischon
erstellt: 09.04.2005 08:56:37 |
bei mir war schule nicht kuschelecke sondern wirkliches leben, kinderleben.
ich hab keine "vorbereitung" (abhärtung) zum erwachsenenleben draus gemacht.
ich fand es gut, dass kinder selbstständig, einfallsreich,kommunikativ, kritisch, vielseitig, empfindlich, neugierig sein durften.
(nicht angepasst, unterwürfig, betraubar, "aufmerksam", fleißig...)
der hinweis auf das künftige berufsleben wurde mir so oft vorgehalten und hängt mir sowas von zum hals raus. er ist nicht stichhaltig. in der schule können kinder und jugendliche stark werden oder unselbstständig (einsetzbar wie werkzeug). ich bin für stark.
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| kein Führungsstil kontra autoritärer Führungsstil, | | von: mahakal
erstellt: 09.04.2005 14:08:14 |
ich würde keines von beiden begrüßen und finde beides in extremer Ausprägung von Übel. Gab es nicht mal die 68? Bin zwar noch nicht so alt, um sie erlebt zu haben, aber ich denke, Kinder brauchen Führung. Diese gibt Sicherheit. Und ich denke, ein paar Werte sollten Grundlage eines gemeinsamen Lebens sein. Das der Mensch von vorneherein ein positives Wesen ist und diesen Keim nur entfalten muss, na ja ... schaun wir mal in die Geschichte.
Ich habe im Moment ein paar Kinder, die zwar in keiner Weise frech sind, aber auch ganz offen sagen, Schule muss immer Spaß machen, und wenn sie das nicht tut, braucht man sich auch nicht anstrengen. Ich diskutiere gerade mit meine Fachkollegen, wie hier weiter. Wir haben mit den Schülern darüber geredet. Sie kennen ihre Schwächen und zeigen durchaus auch Bereitschaft etwas zu ändern, aber nicht von langer Dauer. Die Gedanken sind beim nächsten Treffen mit Freund und Freundin oder sonstwo. Was würdet ihr hier tun? |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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