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Forum: "maßnahmen"

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"Konzentrationsfähigkeit"neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: cyrano Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.04.2005 21:15:33

... gibt es nicht. Was wir als Konzentration erleben (im übrigen eine äußerst schwammige Kategorie) ist immer nur Ausdruck des Interesses und des daraus folgenden Engagements, der Hingabe zur Sache. Oder in der vermaledeiten Pädagogensprache: der Motivation.

Primäre "Motivation" künstlich herzustellen, ist äußerst selten von Erfolg gekrönt, wenn uns das auch diverse pädagogische Machwerke glauben machen wollen (Stichwort: "Motivationsphase". Ich lach mich krank). Aber wozu auch herstellen: Lehrer haben doch ohnehin willfährige Zuhörer, die dem Schulzwang unterliegen, und, wenn sie nicht still genug sitzen, zum Onkel Doktor geschickt werden, um ihr Ritalin zu bekommen. Oder die Schelte zu Hause.
Maßnahmenkataloge wie der hier vorgeführte sind unter gegenwärtig noch gültigen Umständen nichts weiter als ein Spiegel der Realität. Und die heißt "Zwangsunterweisung".

jo perrey


hallo rfalioneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.04.2005 21:24:19 geändert: 08.04.2005 21:26:19

du wirst es mit mir schwer haben. ich hab aus meinem sprachgebrauch das wort "wir" gestrichen.
damit wird vereinnahmt.
"aber" hab ich auch gestrichen.
bei mir hatten die kinder die erlaubnis umher zu gehen, immer miteinander zu reden, zu benützen was im zimmer war, sich die arbeit und die arbeitspartner selber auszusuchen.
sie haben (siehe die praktikumsberichte in meiner website) fast immer intensiv (konzentriert) gearbeitet und gelernt. was will man mehr? es gab nur ein einziges verbot: kinder bei der arbeit zu stören. galt auch für mich.
die referendarin mit der 8.klasse war mehrmals bei mir in der schule und hat mir schon unendlich viele fragen gestellt. sie wird sicher eine super-lernbegleiterin.


Konzentration ,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hops Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.04.2005 21:36:58 geändert: 08.04.2005 22:35:56

bitte im entsprechenden Kontext beachten und betrachten.

" intensives, willentliches Aufmerken und Ausschalten äußerer und innerer Faktoren
Herabgesetzte Konzentration findet man bei geistigen und psychischen Störungen, cerebralen Läsionen u.a. Konzentrationsschwäche - Aprosexie" u.a. Logop. Lexikon

Die Übernahme von Begrifflichkeiten, ähnlich wie die Einflechtung netter therapeutischer Einheiten um Schülern was gutes zu tun, ist nicht immer die günstigste Variante im pädagogischen Bereich.

LG hops


Zum Eingangsbeitrag erster Teilneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hops Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.04.2005 22:33:36

Es ist leider Tatsache das solche Zustände in der heutigen Zeit an Schulen noch vorkommen.

Ich glaube nicht, dass ich in der Situation der Eltern den langen weg über Gespräch und Schule .... finden würde. Hier liegt eindeutig ein Gesetzesverstoß vor.

Fassungslos Hops


@4zestneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.04.2005 23:03:21

wenn ich den Katalog she, muss ich nicht mehr fragen, was da gelaufen ist. Ich vermute einmal, dass in dieser Klasse ein paar selbstbewusste SuS drin sind, die sich nicht alles gefallen lassen. Die rebelieren. Um sie aber mundtot zu machen, stellt man so einen Katalog. Da muss man sich nicht wundern, wenn diese Kinder verhaltensstörungen zeigen. Ich glaube, ich wäre als Schülerin die "richtige" für diesen Katalog gewesen.
Sehr interessant zu diesem Thema war der Film, der vor einem 3/4 Jahr im Kino lief. "Die Kinder des Herrn Matheui" (oder so ähnlich. Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen). Auch wenn es nur ein Film war, so wurde eindrucksvoll der Unterschied zwischen Liebe zu den Kindern und autoritärer Führungsstil gezeigt.
Problem habe ich aber auch mit dem Katalog "Wir versuchen ..." Wir werden dafür bezahlt, die SuS im Lernprozess zu unterstützen. Das kostet den Steuerzahler monatlich zwischen 4 und 6.000 pro Unterrichtender. Da sollte etwas mehr als der Versuch herausspringen.
Autoritärer Führungsstil finde ich persönlich schlimmer als gar keiner. Und um ganz böse zu provozieren: Hitler hatte auch einen autoritären Führungsstil, wo kaum einer aufgemuckt hat.
Das will ich auch nicht im Kleinen.

Caldeirao


Schön wärsneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rfalio Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.04.2005 23:09:58

wenn ich die summe netto hätte.
Aber im ernst. der katalog versuchen ist nichts anderes als eine Umschreibung der Maßnahmen im ersten Text.
Ich wollte einfach zeigen, dass es oft auch auf die Formulierung ankommt. Und versuchen heißt es deswegen, weil wir eben nicht immer erfolg haben; aber wir versuchen es trotzdem immer und immer wieder


@neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: caldeirao Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.04.2005 23:40:58

ich hätte die Summe auch gern netto. Aber dein Nettogehalt muss etwa verdoppelt werden um die Lohnkosten+ Lohnnebenkosten zu decken. Dein Arbeitsplatz und die verwendeten Unterrichtsmaterialien sind auch nicht umsonst.
Der Katalog ist eine Katastrophe und von netten Umschreibungen halte ich nicht viel. So vergraulen wir unsere SuS. Würdest du gern mit einem solchen Katalog im Rücken auch wenn er nett formuliert ist lernen wollen? Und das Wollen ist eine Grundvoraussetzung für jede Tätigkeit. Was ich muss, mache ich schnell, oberflächlich, versuche mich zu drücken usw.

Caldeirao


Vielleicht liegt´s am Umfeldneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rfalio Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.04.2005 08:14:53

Die Schüler in unserer Schule wollen und können, die meisten jedenfalls. Meine Aufgabe sehe ich darin sie zu fördern und damit auch zu fordern (was doch zwei kleine Strichlein ausmachen). Ironisch gesagt: Ich möchte sie nicht aus der Kuschelecke Schule ins Berufsleben schicken, wo sie dann überfordert und frustriert binnen kurzer Zeit scheitern ( Ironie Ende).
Schule ist ein Teil des Lebens und muss daher alle Bereiche des Lebens abdecken, auch mal die unangenehmen. Soll ich ignorieren, dass die Gemeinschaft Regeln setzt, die mir manchmal nicht einsichtig sind, denen ich nicht zustimme, die ich aber doch beachten muss? Soll ich ignorieren, dass die Gesellschaft bei Nichtbeachten auch Konsequenzen androht? Soll ich bis zu einem gewissen Alter ( welchem?) alles zulassen - oder die Kinder das selbst regeln lassen - und dann mit einem Schlag die Keule rausholen ( und wenn ich es nicht tue, dann ein Anderer)? Oder führe, fördere und fordere ich meine Kinder langsam, aber zielgerichtet, so dass sie nach der Schule sich auch noch zurechtfinden und etwas gelernt haben ( muss nicht unbedingt das sein, was im Lehrplan steht). Bringe ich Ihnen bei, dass es Spielregeln gibt, an die ich mich zu halten habe, damit ich mitspielen kann?
Das wollte ich mit meinem "weichgespülten Katalog" zeigen: Die "Maßnahmen" sind total überzogen vor allem in der Härte ihrer Formulierung, aber die Intention ist durchaus akzeptabel (hier fällt mir eine genaue, verständliche Formulierung wirklich schwer).
Fazit: Es kommt immer darauf
an,
wie man die Dinge betrachtet,
in welches Licht man
sie setzt,
welchen Blickwinkel
man einnimmt.
Das bestimmt
unsere Wahrnehmung
mehr
als die Sache
selbst.


einspruch rfalioneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.04.2005 08:56:37

bei mir war schule nicht kuschelecke sondern wirkliches leben, kinderleben.
ich hab keine "vorbereitung" (abhärtung) zum erwachsenenleben draus gemacht.
ich fand es gut, dass kinder selbstständig, einfallsreich,kommunikativ, kritisch, vielseitig, empfindlich, neugierig sein durften.
(nicht angepasst, unterwürfig, betraubar, "aufmerksam", fleißig...)
der hinweis auf das künftige berufsleben wurde mir so oft vorgehalten und hängt mir sowas von zum hals raus. er ist nicht stichhaltig. in der schule können kinder und jugendliche stark werden oder unselbstständig (einsetzbar wie werkzeug). ich bin für stark.


kein Führungsstil kontra autoritärer Führungsstil,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: mahakal Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.04.2005 14:08:14

ich würde keines von beiden begrüßen und finde beides in extremer Ausprägung von Übel. Gab es nicht mal die 68? Bin zwar noch nicht so alt, um sie erlebt zu haben, aber ich denke, Kinder brauchen Führung. Diese gibt Sicherheit. Und ich denke, ein paar Werte sollten Grundlage eines gemeinsamen Lebens sein. Das der Mensch von vorneherein ein positives Wesen ist und diesen Keim nur entfalten muss, na ja ... schaun wir mal in die Geschichte.
Ich habe im Moment ein paar Kinder, die zwar in keiner Weise frech sind, aber auch ganz offen sagen, Schule muss immer Spaß machen, und wenn sie das nicht tut, braucht man sich auch nicht anstrengen. Ich diskutiere gerade mit meine Fachkollegen, wie hier weiter. Wir haben mit den Schülern darüber geredet. Sie kennen ihre Schwächen und zeigen durchaus auch Bereitschaft etwas zu ändern, aber nicht von langer Dauer. Die Gedanken sind beim nächsten Treffen mit Freund und Freundin oder sonstwo. Was würdet ihr hier tun?


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