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Forum: "Piercingerlass und Kopftücher"
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 | @elefant |  | von: rhauda

erstellt: 25.04.2005 20:44:53 |
Wir bekamen einmal eine Schülerin, deren Schülerakte 3 cm dick war wegen des Kopftuchstreits. Das hatte bereits in der 1.Klasse begonnen.
Obwohl der damals um Stellungnahme gebetene islamische Rat eindeutig bestätigte, dass deas Kopftuch von präpubertierenden Mädchen nicht getragen werden müsse, gab es ständig Ärger mit den Eltern des Mädchens. Sie bestanden auf dem Kopftuch.
Sehr bezeichnend war, dass die Eltern immer mit vorzüglich abgefassten juristischen Briefen ankamen, abwohl sie selbst kaum Deutsch sprachen. Andere muslimische Schülerinnen bestätigten, dass die Famile "eine große Nummer" sei in der muslimischen Gemeinde und politisch sehr fundamentalistisch aktiv war.
Bezirksregierung kniff mal wieder den Schwanz ein.
(All das war allerdings vor den Terroranschlägen, mittlerweile hat sich das etwas geändert).
Als sie dann an unsere Schule kam (sek I) ging das gleich weiter. Trotz des geschlechtergetrennten Sportunterrichtes bestanden sie un ihre Eltern auf dem Kopftuch.
Unser Konrektor, ein erfahrener "alter Hase", grinste nur und machte folgenden Vorschlag:
Kopftuch ist gefährlich im Unterricht. Also: wenn alle Handball spielen, läuft sie Hallenrunden und macht Gymnastik. Wenn alle Geräteturnen, läuft sie Hallenrunden und macht Gymnastik. Wenn alle Basketball spielen, kann sie leider nicht mitmachen wegen der Gefährdung. Sie läuft dann Hallenrunden und macht Gymnastik.
Und Oh Wunder! Nach einigen Wochen war das Kopftuch verschwunden!! Plötzlich war es auch kein Problem mehr. |
 | Toleranz nur auf einer Seite? |  | von: rhauda

erstellt: 27.04.2005 14:37:59 |
Noch einmal gaaanz langsam:
Sie hatte mit Unterstützung ihrer Eltern die Schule und alle Vereinbarungen zur Toleranz zum Spielball ihrer persönlichen Interessen gemacht.
Auf dem Rücken von Schulfrieden und ordentlichem Miteinander hatten sie und ihre Eltern die Mitschüler, Mitmuslime und Lehrer mit absurdesten Forderungen provoziert, mit hämischem Grinsen ständig irgendwelche von einem Rechtsanwalt verfassten Schreiben auf den Markt geworfen, immer neue Probleme verursacht und Eigenheiten für sich in Anspruch genommen, die selbst vom konservativen Islamischen Rat als völlig absurd angesehen wurden.
Wo bitte schön ist bei diesen Verhaltensweisen auch nur ein Funken Toleranz den anderen SuS gegenüber zu sehen? Angebote zur Lösung des Konfliktes wurden viele gemacht, jedoch beharrten sie und Ihre Familie auf Sonderrechten.
Wohin soll das führen? Müssen wir jetzt jede noch so merkwürdige Auslegung der Schriften jeder großen oder kleinen Religionsgemeinschaft auf Kosten der Allgemeinheit durchsetzen?
Wenn man einmal in andere westliche demokratische Länder schaut hat Deutschland eines der tolerantesten Schulsysteme was die Achtung religiöser Befindlichkeiten betrifft. In vielen dieser Länder ist die offene Zuschaustellung religiöser Überzeugungen unerwünscht oder regelrecht untersagt.
Im Ganzen finde ich die deutsche Art, damit umzugehen in Ordnung. Jedoch geht Minderheitschutz dann zu weit, wenn er es zuläßt, dass diese Minderheiten in ihrer Intoleranz geschützt werden und mit breitem Grinsen darauf verweisen, dass ihre Unverschämtheiten doch unter den Paragraphen der Religionsfreiheit fallen.
Am Ende hat die Taktik doch funktioniert. Es war endlich Ruhe im Karton. Und ehrlich gesagt, ist es mir schnurz, ob dann auch ALLE Beteiligten glücklich mit diesem Ausgang waren. Der Schulfrieden war wiederhergestellt und bis auf diese eine Schülerin waren alle (auch die anderen muslimischen Mädchen)zufrieden, dass sich die Schule endlich mal durchgesezt hat für das wohl der Allgemeinheit. |
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