wir Lehrer.
Ich glaube, die Merkwürdigkeiten sind besonders ausgeprägt bei Kollegen und Kolleginnen, deren Partner auch in der Schule arbeiten.
Mein Mann ist Tischler, in der letzten Woche war er auf Montage und hat jeden Tag von 5 morgens bis 9 abends gearbeitet. Am Freitag, als er nach Hause kam, kam ein Anruf von seiner Firma, dass er Samstag auch wieder los müsse. Da war er dann abends um 8 wieder zu Hause. Das Ganze macht er für etwas mehr als die Hälfte des Gehaltes, das ich beziehe, denn die Lohnnebenkosten fressen alles auf.
Ich habe also einen ganz guten Einblick in das, was außerschulisch in der Welt auf dem Arbeitsmarkt so läuft und habe absolut kein Verständnis für die, die in allen Dingen Schwierigkeiten sehen, die sich bei 18 Wochenstunden permanent überfordert fühlen und die, die sich einfach auf den Standpunkt stellen, dass ihre Befindlichkeiten der Nabel der Welt sind.
Bei allem Ärger über die Generalhetze gegnüber Lehrern ("faule Säcke, etc.), was ist es eigentlich, das jedem Handwerker die Haar zu Berge stehen läßt, wenn es heißt, er muss in einen Lehrerhaushalt? Arzthelferinnen sagen, dass sie bei Privatpatienten sofort wissen, ob das ein Selbstständiger oder ein Lehrer ist?
Ich bilde mir natürlich ein, anders zu sein (wie wir alle...grins), aber ich habe meinen Freunden das Versprechen abgenommen, dass sie, wenn ich so komisch werde, mich notschlachten lassen.