...dann sieht man, welche haarsträubenden Ammenmärchen da immer noch kursieren.
Vor einigen Jahren gab es hier eine riesige Aussiedlerwelle, gerade die Schüler/innen fielen durch eine erschreckende Unkenntnis der grundlegenden biologischen Vorgänge auf, von Verhütung, etc, will ich gar nicht erst reden.
Aber auch diejenigen, die schon sexuell aktiv sind, kommen zum Teil mit erschreckenden Wissenslücken an.
"Wie kann eine Frau denn überhaupt pinkeln, wenn sie Tampons trägt? Muss sie die jedsmal rausnehmen?"
"Wenn man seine Tage hat, darf man nicht duschen."
"Man wird nur schwanger, wenn man am 16. Tag nach der Regel Sex hat.".
"Meine Mutter sagt, dass Frauen meistens keinen Orgasmus kriegen, das ist normal. Mann muss aber dafür sorgen, dass die Männer einen kriegen."
Dies sind nur einige der wilden Sachen, die man so hört.
Weiterhin kommen nicht nicht einmal alle Fragen, die die Schüler haben, weil es einigen von ihnen peinlich ist. Da hat es sich bewährt, Fragen anonym auf Zettel schreiben zu lassen.
Eine weitere gute Sache ist, für eine Stunde Mädels und Jungs zu trennen. Mädchen stellen ihre Fragen einer weiblichen Lehrkraft, Jungs einer männlichen Lehrkraft. Da kommt dann noch mal Etliches zur Sprache.
Als letztes finde ich es wichtig, fächerübergreifend zu arbeiten. Gerade Fragen der sexuellen Selbstbestimmung und sexuellen Orientierung bleiben im reinen Biounterricht auf der Strecke. Man sollte es nicht für möglich halten, wie sehr gerade die liebebedürftigen Mädchen aus schwierigen Elternhäusern Sex mit Zuneigung verwechseln und aus diesem Grunde wenig wählerisch sind.