Hallo,
es freut mich zu sehen und zu lesen, dass sich an meinen Gedanken und Mühen einige von euch beteiligen. Ein System Schule ist für mich dann gegeben, wenn verschiedene Menschen innerhalb eines bestimmten Rahmens zusammen arbeiten bzw. zusammen arbeiten sollten. In der Schule ist dieser Rahmen noch zusätzlich durch bestimmte Vorgaben verbunden mit einer Machtstruktur definiert. Ich habe gelernt, immer dann von einem System zu sprechen, wenn es verschiedene Perspektiven und faktoren gibt, die einen einzelnen Menschen und dessen Handeln und folglich dessen Entwicklung beeinflussen. Ist das in der Schule nicht auch so?
Natürlich ist dieses System nicht starr, sondern verändert sich mit dem spezifischen in- und Output. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass nur ein ganz bestimmter Input gewünscht wird. Ich habe auch gerade heute die Erfahrung gemacht, dass die Pädagogik in der Schule sehr zur Reduzierung neigt, zum Zwecke dessen, die eigenen Vorstellungen umsetzen zu können. Ich habe bis jetzt nur selten die Erfahrung gemacht, pädagogisch im Sinne des Kindes und zum Wohle des Kindes und dessen persönlicher Entwicklung zu handeln. Ich sehe meist die Orientierung am Lehrplan, an Vorschriften, am eigenen (Lehrer) Wohlbefinden. Aber ist die Begleitung und Unterstützung eines jeden Kindes nicht weitaus mehr als die Vermittlung von Wissen? Muss nicht zuerst das Individuum aufgebaut werden in seiner Persönlichkeit, um die Bereitschaft zum Lernen zu zeigen?
Ich bin immer noch der Meinung, dass ich mich in der Schule in einem sehr starren System bewege, dass zusätzlich noch durch eine starre Machtstruktur bestimmt ist. Ich bin niemand, der die Fehler zuerst bei anderen sucht ud nicht an sich selbst denkt. Ich reflektiere mein Handeln immer, denn das habe ich als das Wichtigste schlechthin gelernt. Sicherlich bin ich nicht ohne Fehler und einer meiner größten ist wohl meine absolut kritische Haltung auch gegen Dinge, die schon seit immer so sind und auch gegen Erfahrungen, die im Laufe von Jahrezehnten gemacht wurden.
Zum Gedanken des Aufgebens nochmal: Aufgeben heißt für mich nicht bei einer kleinen Schwierigkeit den Rückzug antreten, sondern heißt konsequent zu sein, wenn ich merke, dass meine Auffassungen eines pädagogischen Handelns, nicht mit denen der meisten anderen Übereinstimmen. Aufgeben heißt aber dann nicht, alles sein zu lassen, sondern aus der Erfahrung heraus zu versuchen, auf einem anderen Weg zumindest den Kindern zu helfen, die in diesem System und mit diesen Erwartungen und Vorstellungen von Schule scheitern.