Ich war am Dienstag auf einer Fortbildung, bei der es auch ein Podium gab. Der Mensch von der Schulbehörde hat sich nicht klar geäußert, ich deute seine Aussagen aber so, dass in den kommenden 4 Jahren in Niedersachsen auch verbindlich die flexible Schuleingangsphase, so wie sie edlerverein erklärt hat, eingeführt werden soll.
Andererseits meinte er auch, es gäbe ab der 2. Klasse Noten - was gar nicht so ist in Nds und dem Konzept der Eingangsklasse auch zuwider läuft.
Also: hü oder hott?
Wir rätseln weiter, was kommen wird, und sind gewiss: die Landesregierung behält alles möglichst lange für sich und stellt uns dann vor vollendete Tatsachen, die von jetzt auf gleich von den Lehrern mit einem Konzept, Inhalten und Praxis gefüllt werden sollen.
Einmal mehr frage ich mich, warum man nicht eine Pluralität zulässt, bei der jede Schule, die möchte, einen eigenen Weg suchen und gehen kann und zwar bei einigermaßen vernünftigen Ressourcen, die eine Entwicklung auch zulassen.
Und außerdem stimmt es mich wütend, dass ich im Radio hören muss, es gäbe jetzt in HH eine Ganztagsschule für Hochbegabte ab 4 Jahren, mit einer Klassengröße von max. 20 Schülern und einem Schulgeld von 250 im Monat... andere Schulen sich aber auch auf unterschiedlichste Schüler einstellen, Konzepte erdenken und umsetzen, aber nicht in den Medien erwähnt werden. (weil sie kein Schulgeld nehmen?)
Ich finde, dass der Focus - wie im Film "Treibhäuser der Zukunft" - viel mehr auf Schulen gerichtet sein sollte, die probieren, die innovieren, die sich vieles erdenken und entwickeln ... so dass von diesen Schulen eine Ermutigung ausgeht, selbst zu probieren und zu gestalten und sich einfach zu trauen. Und ich träume von Lehrern, die sich als Schul-Gestalter verstehen, die Nischen suchen und Chancen nutzen.
Ich verstehe, dass das Land einen Rahmen abstecken möchte - oder muss, aber dieser Hang zur gleichgeschalteten Einheitsschule, die auch noch grundlegenden erz.wiss. Erkenntnissen und pädagogischen Tendenzen entgegen läuft, erzeugt bei mir Unverständnis, Kopfschütteln, Wut.
Und wenn es dann seit Jahren so läuft, dass Lehrer mit stets neuen Bedingungen überhäuft werden, zu denen sie dann die Schule organisieren und die Inhalte ausarbeiten sollen, denke ich, es ist gewollt - solange die Lehrer sich mit diesen Dingen beschäftigen, haben sie keine Zeit, pädagogisch wertvolle Ideen umzusetzen, die sie wirklich durchdenken.
Palim