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Forum: "Flohmarkt?"

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also war es so vorgesehenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 08.09.2005 15:29:32 geändert: 08.09.2005 15:30:51

dass hier "unterrichtsentwürfe" getauscht werden sollten?
ob das allein so viele zur anmeldung veranlasst hätte?
ich sehe das austauschen von ideen als wertvoller an.
die wortlaute und denkweisen verändern sich.
"unterricht" kann man dann nicht mehr inszenieren nach einem der bewährten rezepte wie aus einem alten kochbuch, sondern es stellt sich heraus, dass lernende unendlich viele eigene lernwege und -umwege finden. aus lehrerinnen und lehrern werden lernbegleiter. aus lernstoff werden lerngelegenheiten. aus der anstalt schule wird der ort an dem gelernt und ausgetauscht wird.
die schule bewegt sich von dem bild "zirkus, bühne, andacht, strafvollzug, krankenhaus" immer weiter weg.
wenn das keine "bildungsreform" ist.
und hier ist ein immer schneller wachsendes forum dafür entstanden. ihr habt das gemacht, ruedi und die anderen da in koblenz... vielen dank.


Lernen und austauschen...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rondel Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 00:19:02

... das gefällt mir , das ist eigentlich einer meiner Ziele in der Klasse
lernen von einander , Schüler von Schülern und Lehrer von Schülern und umgekehrt
und austauschen , Schüler und Lehrer , aber auch ScHüler und Lehrer untereinander
Und ist es nicht auch das , was hier geschieht ??
Lernen voneinander und austauschen ??
Ich denke schon


Unterrichtsentwürfe...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: elke2 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 14:44:43

.. schaue ich mir auch gerne an, aber selten kann und will ich ein Modell übernehmen. Es gibt Anregungen, und manchmal habe ich daraus für mich selbst eine schöne Stunde entwickelt.Also,rolf, ich glaube,dass nur wenige wirklich daran interessiert sind, voll ausgearbeitete Stunden präsentiert zu bekommen.Wie schon die anderen Beiträge zeigen,ist 4t geprägt von einem Geben und Nehmen, wobei es sich vorwiegend um Ideen handelt,die man aufnimmt und für den eigenen Unterricht weiterentwickelt.
LG elke2


liebe elke2neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 16:32:45

"unterrichtsentwürfe" lernen lehrer in ihrer ausbildung. sowas müssen sie ständig vorweisen. ausbildungsprofessoren geraten ins schleudern wenn sowas an einer schule nicht möglich ist. wenn bei mir lehramtsstudierende im praktikum waren, gab es von dem prof den kompromiss, dass sie entwürfe für stunden schrieben die man so bei mir im schulzimmer nicht abfeiern konnte. luftstunden nur zum vorzeigen unbd ablegen.
bei einem unterrichtsentwurf weiß man angeblich vorher was die lernenden hinterher gelernt haben.
ähnlich wie im bildungsplan wo steht was "schüler" wann können MÜSSEN.
wenn sie es nicht können, fliegen sie raus oder drehen die ehrenrunde, damit der plan wieder passt. ob krankenhäuser so arbeiten dürften?


Ich muss mich wohl outen!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sth Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 16:50:35

Also, Luftstunden nur zum vorzeigen und ablegen zu verfassen, halte ich für absolut unsinnig.

Genauso halte ich es für gefährlich, Studenten, Referendaren und Lehrern davon abzuraten, Stundenentwürfe anzufertigen.

Kein Mensch wird als so ein didaktisches Genie geboren, dass er oder sie Unterricht einfach so aus dem Ärmel schütteln kann. Zumindest keinen Unterricht, der nicht von uns allen als grottenschlecht bezeichnet werden würde.

Bei den wenigsten Lehrern werden Stunden abgefeiert. Hinter jeder Unterrichtsstunde, die ich als erfolgreich bezeichnen konnte, steckt Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung.

Lehrpläne haben sowohl ihren Sinn als auch ihre Berechtigung. Über die Inhalte und ihre Verbindlichkeit kann man diskutieren. Von können müssen habe ich darin aber auch noch nichts gelesen.

Natürlich weiß keiner von uns vorher, was die Schüler in einer einzelnen Unterrichtsstunde gelernt haben. Wenn wir uns aber nicht vorher Gedanken darüber machen, was wir erreichen wollen, kann ich nicht an überwältigende Erfolge glauben. Konzepte sind wichtig und notwendig. Abweichungen davon sind erwünscht und notwendig. Das ist meine Erfahrung. Und manche von uns kennen ihre Klassen auch so gut, dass sie wissen, welche Arbeitsformen ihre Schüler wie gut beherrschen und wie intensiv sie arbeiten / zusammenarbeiten können. Und das ist ein Pluspunkt, für den man sich nicht zu schämen braucht.

UND: Was in aller Welt hat das mit Krankenhäusern zu tun?????

Viele Grüße von einer Lehrerin, die Stunden plant und dazu auch Entwürfe schreibt.
Die weiß, dass sie auch Fehler macht, und versucht, daraus zu lernen.
Die ihre Arbeit gerne ausübt, und die Kinder im Mittelpunkt dieser Arbeit sieht.



liebe sthneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 17:05:08

das mit den entwürfen zum vorzeigen und ablegen war die idee des zuständigen profs für die lehrerausbildung. er hat übrigens von meiner arbeit nur gehört, nie selber zugeschaut.
so wie meine kolleginnen im gleichen schulhaus.
was kinder lernen können ist so viel mehr als das was sie lernen MÜSSEN nach diesem plan.
in dem heißt es
"Der Bildungsplan setzt die im Schulgesetz niedergelegten Bildungs- und Erziehungsziele in konkrete Erwartungen um. Er legt über
Bildungsstandards fest, über welche Kompetenzen und Kenntnisse die Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügen müssen."
(S.5)
wer glaubt das sowas wirklich möglich sei, muss sich tatsächlich für jede schulstunde ein drehbuch schreiben und eine inszenierung vorbereiten. was aber wenn die lernenden nicht mitspielen, die vorführung blockieren, nicht auf die häppchen reagieren und sich für etwas anderes interessieren? waren dann die "schüler" schlecht?
werden sie dann gegen desinteresse, nichtkönnen, stören therapiert?


@rolfneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: streberin Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 17:58:31

Lieber Rolf, ich habe eine Frage:
Auf welcher Grundlage hast du deine Zeugnisse erstellt?
Gruß streberin


zwischenfrage?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 18:05:20 geändert: 09.09.2005 18:07:03

hallo streberin
nicht meine zeugnisse, sondern die der kinder. eigentlich ist alles was ein kind herstellt "zeugnis".
ich hab meine beobachtungen und feststellungen dazu AN jedes kind geschrieben und hab ihm mitgeteilt was es besonderes kann. dazu gehörte immer ein foto des kindes bei der arbeit.
ab ende 2. klasse kommen dann auch zwei schulnoten dazu. ist die rechensicherheit hoch, dann ist die note gut oder sehr gut. das können kinder auch selber einschätzen. die schulnote ist ja kein geschenk oder urteil. dass meine noten nicht, wie meine lieben misstrauischen kolleginnen meinten "zu gut" waren, hat sich nach meinem fortgang heraus gestellt. die kinder waren wirklich gut bis sehr gut. und sie bleiben es.


Lieber rolf,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: elke2 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 19:18:24

zugegeben,ich habe mir erst jetzt mal deine Seiten angeschaut und nun verstehe ich deine Antworten zu den Unterrichtsentwürfen!!
Nun gehe aber mal davon aus, dass du in einer Hauptschule Klasse 8 Fachunterricht hast ( also kein Klassenlehrer bist). Die Schüler sind kein selbstorganisiertes Lernen gewöhnt, sondern eigentlich nur Frontalunterricht! Ich versuche, die Schüler an selbständiges Arbeiten heranzuführen,aber ohne ein Konzept meinerseits funktioniert das nicht. Grundschüler sind wissbegierig,lernwillig und freuen sich, selbst etwas zu erarbeiten.Aber für Hauptschüler ist Schule ein Muss, ein notwendiges Übel und entsprechend gering ist ihre Motivation! Sie wollen zuim Teil gar nichts mehr Lernen,auch nicht selbständig. Vielleicht hast du auch eine Idee für die " Großen" ,für die große Gruppe der Lernunwilligen? Gruß elke2


Gedanken, was ich erreichen willneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: brigitte62 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 09.09.2005 19:41:49

mache ich mir auch - und dann funken mir doch glatt meine (Grund)schüler dazwischen und erreichen, was sie wollen und können. Meiner Meinung nach steckt in dem "was ich erreichen will", so wie die Ausbilder sich das schön vorstellen immer noch der Gedanke, dass ich als Lehrer genau weiß, was Sache ist und was jeder Schüler braucht und dann kann ich ihn mit Wissen abfüllen, so wie ein Gefäß. Aber: 1. kann ich das nicht, weil ich immer wieder feststelle, dass ich wirklich nicht weiß, was der einzelne Schüler jetzt genau braucht und erreichen kann und 2. will ich das nicht, weil ich nicht an Kindern vorbei sozusagen "gegenüber" meinen Unterricht abhalten möchte. Ich gebe dir recht sth man muss das Unterrichten lernen und üben, da ist auch ein gutes Stück Handwerk dabei - nämlich ein breites Repertoire an Materialien entwickeln zu können, eine Fülle von Ideen im richtigen Moment präsent zu haben, um einen Schüler beraten zu können und mit ihm planen zu können. Denn wo wir hin wollen, müssen wir schon im Kopf haben - dabei denke ich aber eher an die ganz großen Ziele am Ende. Letztlich müssen wir doch unsere Schüler dabei unterstützen jetzt und später ihr Leben leben zu können, und dazu gehören eine Reihe von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ich denke wir müssen lernen den Kindern ein breites Angebot zur Verfügung zu stellen und ihnen zu vertrauen, dass sie lernen wollen - und das wollen sie wirklich. Bei älteren Schülern, die es nicht gewohnt sind, dass so mit ihnen umgegangen wird ist das sicherlich ungleich schwieriger. Aber glauben wir denn wirklich, dadurch dass wir ihnen den Stoff "vermitteln" und in kleine Häppchen portioniert und den Schwachen auch noch vorgekaut präsentieren, eignen sie ihn sich wirklich an. Es geht dann doch darum, nachzuweisen, dass wir das gelehrt haben - es steht ja im Klassenbuch - wir haben also unsere Pflicht erfüllt und sind gegenüber Eltern, Schulaufsicht, Gesellschaft aus dem Schneider (woher kommt dieser Ausdruck eigentlich?) Ich finde das im Übrigen durchaus auch legitim - man kann nicht auf allen Gebieten Konfliktfelder eröffnen. Aber vielleicht kann man sich ja dann eine Sache herauspicken, mit der man beginnt, anders mit den Schülern zu arbeiten.


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