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Forum: "Flohmarkt?"
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| Ich muss mich wohl outen! | | von: sth
erstellt: 09.09.2005 16:50:35 |
Also, Luftstunden nur zum vorzeigen und ablegen zu verfassen, halte ich für absolut unsinnig.
Genauso halte ich es für gefährlich, Studenten, Referendaren und Lehrern davon abzuraten, Stundenentwürfe anzufertigen.
Kein Mensch wird als so ein didaktisches Genie geboren, dass er oder sie Unterricht einfach so aus dem Ärmel schütteln kann. Zumindest keinen Unterricht, der nicht von uns allen als grottenschlecht bezeichnet werden würde.
Bei den wenigsten Lehrern werden Stunden abgefeiert. Hinter jeder Unterrichtsstunde, die ich als erfolgreich bezeichnen konnte, steckt Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung.
Lehrpläne haben sowohl ihren Sinn als auch ihre Berechtigung. Über die Inhalte und ihre Verbindlichkeit kann man diskutieren. Von können müssen habe ich darin aber auch noch nichts gelesen.
Natürlich weiß keiner von uns vorher, was die Schüler in einer einzelnen Unterrichtsstunde gelernt haben. Wenn wir uns aber nicht vorher Gedanken darüber machen, was wir erreichen wollen, kann ich nicht an überwältigende Erfolge glauben. Konzepte sind wichtig und notwendig. Abweichungen davon sind erwünscht und notwendig. Das ist meine Erfahrung. Und manche von uns kennen ihre Klassen auch so gut, dass sie wissen, welche Arbeitsformen ihre Schüler wie gut beherrschen und wie intensiv sie arbeiten / zusammenarbeiten können. Und das ist ein Pluspunkt, für den man sich nicht zu schämen braucht.
UND: Was in aller Welt hat das mit Krankenhäusern zu tun?????
Viele Grüße von einer Lehrerin, die Stunden plant und dazu auch Entwürfe schreibt.
Die weiß, dass sie auch Fehler macht, und versucht, daraus zu lernen.
Die ihre Arbeit gerne ausübt, und die Kinder im Mittelpunkt dieser Arbeit sieht.
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| Lieber rolf, | | von: elke2
erstellt: 09.09.2005 19:18:24 |
zugegeben,ich habe mir erst jetzt mal deine Seiten angeschaut und nun verstehe ich deine Antworten zu den Unterrichtsentwürfen!!
Nun gehe aber mal davon aus, dass du in einer Hauptschule Klasse 8 Fachunterricht hast ( also kein Klassenlehrer bist). Die Schüler sind kein selbstorganisiertes Lernen gewöhnt, sondern eigentlich nur Frontalunterricht! Ich versuche, die Schüler an selbständiges Arbeiten heranzuführen,aber ohne ein Konzept meinerseits funktioniert das nicht. Grundschüler sind wissbegierig,lernwillig und freuen sich, selbst etwas zu erarbeiten.Aber für Hauptschüler ist Schule ein Muss, ein notwendiges Übel und entsprechend gering ist ihre Motivation! Sie wollen zuim Teil gar nichts mehr Lernen,auch nicht selbständig. Vielleicht hast du auch eine Idee für die " Großen" ,für die große Gruppe der Lernunwilligen? Gruß elke2 |
| Gedanken, was ich erreichen will | | von: brigitte62
erstellt: 09.09.2005 19:41:49 |
mache ich mir auch - und dann funken mir doch glatt meine (Grund)schüler dazwischen und erreichen, was sie wollen und können. Meiner Meinung nach steckt in dem "was ich erreichen will", so wie die Ausbilder sich das schön vorstellen immer noch der Gedanke, dass ich als Lehrer genau weiß, was Sache ist und was jeder Schüler braucht und dann kann ich ihn mit Wissen abfüllen, so wie ein Gefäß. Aber: 1. kann ich das nicht, weil ich immer wieder feststelle, dass ich wirklich nicht weiß, was der einzelne Schüler jetzt genau braucht und erreichen kann und 2. will ich das nicht, weil ich nicht an Kindern vorbei sozusagen "gegenüber" meinen Unterricht abhalten möchte. Ich gebe dir recht sth man muss das Unterrichten lernen und üben, da ist auch ein gutes Stück Handwerk dabei - nämlich ein breites Repertoire an Materialien entwickeln zu können, eine Fülle von Ideen im richtigen Moment präsent zu haben, um einen Schüler beraten zu können und mit ihm planen zu können. Denn wo wir hin wollen, müssen wir schon im Kopf haben - dabei denke ich aber eher an die ganz großen Ziele am Ende. Letztlich müssen wir doch unsere Schüler dabei unterstützen jetzt und später ihr Leben leben zu können, und dazu gehören eine Reihe von Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ich denke wir müssen lernen den Kindern ein breites Angebot zur Verfügung zu stellen und ihnen zu vertrauen, dass sie lernen wollen - und das wollen sie wirklich. Bei älteren Schülern, die es nicht gewohnt sind, dass so mit ihnen umgegangen wird ist das sicherlich ungleich schwieriger. Aber glauben wir denn wirklich, dadurch dass wir ihnen den Stoff "vermitteln" und in kleine Häppchen portioniert und den Schwachen auch noch vorgekaut präsentieren, eignen sie ihn sich wirklich an. Es geht dann doch darum, nachzuweisen, dass wir das gelehrt haben - es steht ja im Klassenbuch - wir haben also unsere Pflicht erfüllt und sind gegenüber Eltern, Schulaufsicht, Gesellschaft aus dem Schneider (woher kommt dieser Ausdruck eigentlich?) Ich finde das im Übrigen durchaus auch legitim - man kann nicht auf allen Gebieten Konfliktfelder eröffnen. Aber vielleicht kann man sich ja dann eine Sache herauspicken, mit der man beginnt, anders mit den Schülern zu arbeiten. |
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