Ich habe mich mal bemüht, die Gedanken des Chats zusammenzufassen:
Es gibt verschiedene Konzeptionen und Lehrwerke, die von den 4tlern genutzt werden, um Lesen und Schreiben zu unterrichten.
Einige von uns koppeln Lesen durch Schreiben mit einem Schreib-Lese-Lehrgang.
Dabei kann vorab einige Wochen mit der Anlauttabelle gearbeitet werden oder neben dem Leselehrgang die Anlauttabelle für das Lesen oder Schreiben eingesetzt werden.
Einige Fibeln (z.B.) Tobi bieten in ihren Materialien Anlässe zum Schreiben, außerdem können Schreibanlässe durch die Lehrerin initiiert werden oder Freies Schreiben, Geschichtenheft etc. kann genutzt werden.
Verbindliche (von der Schule vorgegebene) Werke werden von einigen Lehrerinnen genutzt, aber unterschiedlich intensiv eingesetzt. Eine Fibel kann als Lehrgang eingesetzt werden, die Buchstabenreihenfolge kann befolgt oder auch abgewandelt werden, ebenso kann die Fibel den Stellenwert eines Lesebuchs erhalten.
Einige nutzen die Materialien des Kieler Leseaufbau. Das ist ein Werk mit Hinweisen, Kopiervorlagen, Freiarbeitsmaterial, Silbenteppichen (Leseblätter, auf denen Silben zu lesen sind), Leseblättern etc.
Von Anfang an sollen den Kindern Hilfen gegeben werden, die das Lesen fördern und die entscheidende Fähigkeiten ausbilden (phonologische Bewusstheit, Durchgliedern von Wörtern, Abhören von Lauten, Silbenkönige,...) , damit es zu einem guten Lernerfolg kommt. Die Ausbildung einer Legasthenie soll dadurch vermindert oder verhindert werden.
Auf http://www.school-op-de-wurth.de/anlagen.htm beschreibt eine Schule das Konzept, weitere Seiten lassen sich ergoogeln.
Weiterhin nutzen einige Lautgebärden oder Zeichensprache, um den Prozess des Lesen- und Schreibenlernens zu unterstützen.
Von Persen gibt es Material Unterrichtseinheiten für Lesen und Schreiben - Deutsch in 3 Bänden, in dem Leseseite, Aufgabenseite, Schreiben üben, Kontrolle, Freiarbeit, Ideenbörse angeboten werden.
Neben den eingeführten Fibeln können andere Fibeln, Bücher, Minibücher, Schülertexte, Leseblätter etc. zum Lesen eingesetzt werden.
Zum Üben des Silbenlesens gibt es von Mildenberger eine Fibel. Zunächst werden Silben gelesen, dann daraus allmählich immer mehr Wörter gebildet. Hintergrund ist die Meinung, dass Silben das Grundgerüst der Sprache sind. Wer Silben lesen kann, kann auch Wörter lesen.
Um mit Kindern das Lesen zu üben, ist es möglich, sie in kleinen Gruppen oder mit Partner lesen zu lassen. An etlichen Schulen gibt es Lesemütter, die regelmäßig in der Woche für eine Stunde in den Unterricht kommen und dann mit einzelnen Kindern lesen. Dadurch wird stetes Vorlesen vor der Klasse vermindert.
Einige Arbeiten mit ihren Klassen zur Leseförderung auch am PC z.B. am Programm Lesen 2000 XXL. Das Programm erhält man z.B. als CD bei cotec oder unter http://www.pcfreunde.de/download/programm-32-38-354/spiele/kinder-lernspiele/lesen-2000.html (32 Euro) ... oder auch anderswo selbst googlen
Sehr bestätigend fand ich, dass sich viele von uns Gedanken um die Methoden und Lernwege machen, die sie wählen und dass immer wieder Neues ausprobiert wird.
Anlauttabellen, Plakate, Anlauträder, laminierte Anlautstreifen und andere Möglichkeiten, die Schreibschrift und Druckbuchstaben und dazu gehörende Anlautbuchstaben zu visualisieren, werden in vielen Klassen angeboten, ausgelegt, ausgehängt. Dabei können z.B. die Silbenkönige besonders markiert werden, wenn bzw. damit ihnen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Als Leseführerschein, Lesepass etc. werden in vielen Klassen die Leseleistungen und häuslichen Lesezeiten festgehalten, von Eltern quittiert und mit Urkunden oder anderem belohnt.
Möglich ist es auch, die Verleihung einer Urkunde oder einen Leseführerscheins von einem Vorlesen abhängig zu machen, bei dem die Klassenkameraden über die Qualität des Vorlesens und die Vergabe der Urkunde abstimmen.
Spiel zum Trainieren des Wörtererlesens:
Wörter auf Wortkarten werden in dem hinteren Teil der Klasse ausgelegt. Die Kinder dürfen eine Karte holen, laufen zur Lehrerin und lesen das Wort vor. Ist es richtig, wird die Karte auf dem Schülertisch abgelegt. Ist das Wort falsch gelesen, läuft das Kind eine weitere Runde und versucht es noch einmal. Das Spiel endet, wenn keine Karten mehr im hinteren Teil der Klasse ausliegen. Nun wird gezählt, wer wie viele Wörter geschafft hat, wobei entscheidend ist, dass die Kinder ihren eigenen Rekord von Mal zu Mal verbessern können (die Lehrerin kann das Wortmaterial erweitern).
Die Ideen stammten heute von rooster, fossy, hops, murmel730, three, bibbe, streberin, lumminatorin und Palim (ich hoffe, ich habe nichts und niemanden vergessen)
Wie immer dürft ihr gerne ergänzen.
Für den nächsten Dienstag (27.9.2005, 19 Uhr) haben wir als Thema Herbst in der Grundschule ausgesucht.
Sicher können wir viele Ideen zusammentragen und es bleibt jetzt noch genügend Zeit, sich Neues anzueignen und sich auf eine Umsetzung einzustellen.
Gesucht sind also alle möglichen Ideen rund um das Thema, fächerübergreifend, projektorientiert, Werkstattunterricht ... oder auch einfach Ideen für verschiedene Fächer in verschiedenen Klassenstufen.
Ihr seid herzlich willkommen, dabei mitzuwirken.
Palim