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Forum: "Sind Diktate noch zeitgemäß?"
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| Nach so viel Kritik... | | von: wencke_g
erstellt: 05.01.2006 17:56:26 |
... möchte ich mal meinen positiven Senf dazugeben (obwohl ich nicht das Fach Deutsch unterrichte).
Ich habe in meiner Schulzeit auch immer jede Menge Diktate geschrieben. Am Anfang voller Fehler, später wurde meine Rechtschreibung immer besser. Meine Mutter hat dafür auch immer weiter mit mir falsche Wörter aus einem Diktat geübt.
ICH FINDE RICHTIGE RECHTSCHREIBUNG WICHTIG!
Denn sie bildet die Grundlage für unsere Kommunikation. Ich ärgere mich ständig darüber, dass einige meine, es käme nur darauf an, dass man verstehen muss, was derjenige berichten will. Aber da bin ich anderer Meinung. Und ich bin geschockt, wenn ich sehe, wie (vor allem im Internet) die Rechtschreibung verkommt. Und hier bei 4tea ärgert es mich auch, vor allem wenn DEUTSCH Lehrer auf jede Form von richtiger Schreibweise verzichten.
Auf richtige Rechtschreibung wird auch in der Öffentlichkeit noch wert gelegt (siehe Zeitschriften, Veröffentlichungen, Briefe, Bewerbungen). Wo kämen wir denn dahin, wenn jeder schreiben würde, wie er wollte.
Und Rechtschreibung muss trainiert werden. Einige Ausnahmen kann man nicht herleiten. Die muss man lernen und "eingebläut" bekommen (so wie ich auch damals). Aber ich finde das richtig, und es ärgert mich, wenn Schüler "mann" oder "kan" schreiben, und ich korrigiere das auch immer (auch in meinen Nebenfächern).
Ich bin - wie gesagt - keine Deutschlehrerin. An unserer Schule werden überall noch Diktate (und Wochendiktate) geschrieben. Ob das pädagogisch noch sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn es zu einer besseren Rechtschreibung führt, bin ich DAFÜR.
Wencke
P.S.: Eigentlich sollte ich mal einen eigenen Forumsbeitrag dazu erstellen, denn mit dieser Diskussion kommen wir irgendwann vom Thema ab: Müssen Lehrer gut in Rechtschreibung sein? |
| Es geht nicht darum, ob RS wichtig ist! | | von: clausine
erstellt: 05.01.2006 18:05:36 |
Natürlich ist RS wichtig. Ich bin ein richtiger Pingelkopp, was Rechtschreibung angeht, ich habe sozusagen schon den Rotstift im Kopf (was mir nicht immer angenehm ist...). Es geht darum, ob DIKTATE das richtige Mittel sind, um RS zu überprüfen bzw den Anreiz zu schaffen, diese zu erlernen. Ich glaube, dass Diktate, so wie es heute immer noch gängige Praxis in Grundschulen ist, nicht dazu beitragen, RS zu lernen, weil Kinder sogenannte "bekannte Texte" zu Hause auswendig lernen oder auch unter Qualen eingebimst bekommen (ich kenne viele solcher Mütter, die ihre Kinder so belehren) und die dann einfach beim Schreiben der "Klassenarbeit" reproduzieren. Beim nächsten frei geschriebenen Text werden dieselben Wörter dann wieder falsch geschrieben. Das kann es nicht sein! Kinder sollen RS-Strategien lernen, wie ich es in meinem ersten Beitrag schon erwähnt habe: sie müssen wissen, ob ein Wort lautgetreu geschrieben wird, ob es abgeleitet werden kann (Baum - Bäume, Kleid / t?- Kleider) oder ob es schlicht auswendig gelernt werden muss. Gruß von Clausine |
| Die Bewertung | | von: doris1
erstellt: 05.01.2006 18:20:17 |
von Aufsätzen an den weiterführenden Schulen in Bayern beinhaltet neben Inhalt und Ausdruck auch den Bereich Rechtschreibung. Ich erlebe es oft, dass Eltern aus allen Wolken fallen, weil ihr Kind eine Note schlechter erhält ( mit 40 Fehler pro Seite!) obwohl doch der Aufsatz "recht ordentlich" war. Unverständnis ist dann die Folge, da die Rechtschreibung ja nie gezählt habe. Dann hat das Kind häufig sehr schnell eine Lese-Rechtschreib-
störung!
Ich fände es besser, wenn ab der 4. Klasse die Schreibrichtigkeit mit ins Gewicht fallen, also die Grenze nicht so abrupt ausfallen würde. In der Grundschule lernen die Schüler doch auch Dehnung, Schärftung etc. Warum wendet man diese dann nicht an, wenn die Diktate, wie hier im Forum vielfach bekäftigt, nur zur Übung bestimmt sind? Auch im Aufnahmeverfahren hat das Kind in Deutsch daher ein Handicap. Das Argument Aufsatz ist Aufsatz und Diktat ist Diktat kann ich nicht nachvollziehen und es ist an weiterführenden Schulen nicht relevant. Die Firmen und Arbeitgeber unserer Schüler verlangen ein angemessenes Deutsch und dazu gehört eben auch, dass eine Brief bwz. eine Kurzmitteilung nicht mit Fehlern gespickt ist. Selbst der Computer kann nicht alles regulieren und nicht alle arbeiten damit! Also ,je früher man damit beginnt, desto größere Chancen hat das Kind. Die Regeln alleine nützen den meisten Schülern wenig - sie müssen eingeübt werden.
Woran liegt es eigentlich, dass sich die Rechtschreibleistung in den letzten 10 Jahren so drastisch verschlechtert hat? Das frage ich mich als Deutschlehrer oft! Es liegt sicher nicht nur daran, dass heute so wenig gelesen wird. |
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