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Forum: "Lernen versus Unterrichtsbedingungen?"
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| Hallo Rolf | | von: beca
erstellt: 14.11.2005 14:49:05 |
Ich sehe dich nicht als Netzbeschmutzer oder Unruhestifter, aber als bewussten Provokateur.
Ich glaube, dass du dies mit der Absicht tust Denkanstöße ab zugeben (hoffe ich jedenfalls). Aber manche Äußerungen sind schon etwas sehr arg. Wie oben :
Unterricht ist wie .....
Ich frage mich wo du diese Sicht des Wortes her hast? Für mich ist unterrichten wie beraten einführen, anweisen, anleiten, ausbilden, aufrufen, ja sogar erziehen unter umständen manchmal sogar bevormunden, vorschreiben, befehlen, gebieten. (Wobei die letzteren Begriffe mir in diesem Zusammenhang auch nicht behagen.)
Empfindlich bin ich eigentlich nicht, weil ich glaube, was mich nicht umbringt macht mich härter, aber ich empfinde es so, als ob deine Äußerungen mit Absicht die Worte des Anderen verdrehen oder im anderen Licht erscheinen lassen.
Glaubst du wirklich, dass jamjam mit unterricht das meinte wie du es darstellst? Ich denke, dass jamjam eigentlich den selben Anspruch hat wie du sie/er will zum Denken und Handeln anregen und befähigen. Und das halte ich für die Pflicht eines Lehrers, für seine Aufgabe. So habe ich meine Lehrer gesehen und hoffe, dass mich meine Schüler auch so verstehen, auch wenn ich nicht Pädagogik studiert habe.
Ich brauche keine Schüler, die mir das Lexikon auswendig herbeten können. Aber sie sollen wissen wo und wie sie Lösungen finden.
Die Welt braucht Menschen mit klarem Verstand und den Wunsch diesen zu gebrauchen.
Das war jetzt wohl etwas viel, aber du bist - glaube ich zu mindest - auch schon einiges gewöhnt und unter Umständen sogar meiner Meinung.
gruß Beca
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| unterricht | | von: rolf_robischon
erstellt: 14.11.2005 15:30:35 |
hallo beca
wo ich meine sicht auf das wort herhabe?
ich war als schüler 14 jahre in verschiedenen schulen und einige zeit später 40 jahre lehrer und schulleiter.
meine sicht hab ich aus eigener erfahrung und aus beobachtungen.
du schreibst
Für mich ist unterrichten wie beraten einführen, anweisen, anleiten, ausbilden, aufrufen, ja sogar erziehen unter umständen manchmal sogar bevormunden, vorschreiben, befehlen, gebieten
davon kann ich mir eigentlich nur "beraten" aussuchen und auch nur dann wenn ich darum gebeten worden bin. also eher "fragen beantworten".
wer mich fragt, will etwas wissen.
jetzt stell ich mir mal all den selber erlebten oder den beobachteten unterricht vor in zusammenhang mit dem "etwas wissen wollen" vor.
passt eher zu "einen plan abarbeiten" oder "punkte bekommen wollen".
wer etwas wissen will, versucht nicht den vorgang zu stören oder zu blockieren.
wie oft geschieht soetwas bei "unterricht".
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| provokation? | | von: jamjam
erstellt: 15.11.2005 21:14:53 geändert: 15.11.2005 21:15:26 |
@beca
es stimmt schon, rolf hat genau auf das geantwortet, was ich gefragt habe (nicht nur ihn, aber da das anfangszitat von ihm stammt, ist es klar, dass er sich besonders angesprochen fühlt)
ich gehe da auch mit rolf nicht ganz konform, aber fast.
inhaltlich bin ich völlig rolfs meinung, ich denke die enge fachliche bindung an rrl auch in der oberen schulformen ist schwierig. allerdings denke ich das eine gewisse regelung und gewisse vorgaben notwenidig sind. kleine oder größere endziele, die die schüler beherrschen sollen. wie die schüler dahin gelangen (und mit gewissen einschränkungen) in welcher zeit, dass ist der freiraum, den die gesellschaft einräumen muss. Unterricht ist dann eine hilfe um zu lernen, es geht nicht mehr um spezielle inhalte für alle sondern um individuelle förderung.
das lernen völlig von unterricht zu trennen, halte ich nicht für sinnvoll, es sei denn man( oder z.b. du, rolf) gehst von der annahme aus, dass jedes kind, nachdem es sechs jahre biagraphie hintersichgebracht hat, findet alleine zu dem wunsch und der disziplin zu lernen. Ich denke, dass das zwar wünschenswert ist, aber ziemlich utopisch. Die Welt wird nie diesem ideelen Bild entsprechen, alleine deshalb, weil die gesellschaftlichen Erfordernisse von der Arbeitswelt (um nicht zu sagen Geschäftswelt) diktiert werden.
wenn wir also über lernen und unterricht, und damit auch über verbesserung von unterricht unterhalten, sollten wir vielleicht vorher klären, ob wir uns über ideale oder über mittelfristig reale Gedanken austauschen.
Ideel stimme ich die ganz zu
Real sehe ich keine Lösung unserer bisherigen Bildungsmisere durch die völlige Befreiung des Lernens vom Unterricht (nach Rolfs Definition)
und das bloss nicht wieder jemand als provokation versteht!!! |
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