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Forum: "Kleine Beispiele auf dem Weg zum eigenverantwortlichen Lernen"
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| eigenverantwortlich | | von: bernstein
erstellt: 22.11.2005 08:18:05 geändert: 22.11.2005 08:18:41 |
nicht selbstorganisiert, so würde ich auch das gegenwärtige Arbeiten bezeichen, das meine 6. Klasse gegenwärtig durchführt nach dem Arbeitsplan, den ich hier unter der Bezeichnung
Arbeitsplan Deutsch Klasse 6 bis Ende 1. Halbjahr
hochgeladen habe. Abgesehen davon, dass wir zurzeit den klasseninternen Vorlesewttbewerb durchführen, arbeitet in jeder Stunde jedes Kind etwas anderes, manche arbeiten auch zusammen, manche gehen raus in den Flur (wir haben Sitzecken im Flur) in freie Klassenräume in den Beratungsraum. Ich gehe kontrollierend durch Klassenraum und Flur (bei manchen Pappenheimern MUSS ich das noch machen), sitze aber ansonsten an meinem Pult und stehe für die Beantwortung von Fragen, die Lösung von Problemen zur Verfügung. Fertige Aufgaben geben mir die Schüler mit Nr. und Namen versehen zum Nachsehen mit.
Die freiwilligen Projekte Klassenbuch (mit Geschichten, Gedichten, Illustrationen) und Klassenzeitung laufen auch bereits.
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| wirklich ehrlich zu sein | | von: poni
erstellt: 22.11.2005 09:21:36 |
danke erstmal an diejenigen, die versuchen, mir die Begriffsdefinitionen auf ihre persönliche Art zu vermitteln, was ich sehr schön finde. Verweise auf Autoren und Methodenerfinder nützen mir momentan gar nichts, bzw. geht mir das zu sehr weg von der Realität.
Ehrlichkeit im Schulalltag bedeutet für mich, dass ich mich endlich getraut habe, die mir vor einem Vierteljahrhundert beigebrachten Lehrer-Mechanismen in Frage zu stellen und das zu sagen, was ich denke, und danach versuche zu handeln. Denn ich glaub nicht, dass ich blöd bin, wie mir das manche Vorgesetzte weiszumachen versuchten, weil sie einfach nicht verstanden haben, was ich will oder was ich nicht will. Und da geht es vielen Schülern mit ihren Lehrern glaube ich ähnlich.
Wenn ich mich ärgere, dann sage ich das so und schimpfe nicht gleich los. Wenn mich etwas verletzt hat, gebe ich genau das zu und frage nach, ob mein Gegenüber, nämlich der Schüler/die Schülerin das wirklich so wollte. Manche wollen es, und dann sollen sie das auch sagen dürfen, ohne dass ich ihnen eine schlechte Note oder einen Eintrag ins Klassenbuch oder sonstwas von meinen Machtmitteln entgegenhalte.
Ich sage, dass ich beim Noten machen Bauchschmerzen habe, weil ich es NIE gerecht schaffen werde, schon gar nicht in einem künstlerischen Fach und dann noch bei einer Wochenstunde in einem Halbjahr. Bei den Naturwissenschaften geht es leichter, aber auch da habe ich mich immer schwer getan.
Ich gebe zu, wenn ICH etwas vergessen habe, wenn ich etwas nicht weiß, wenn ich schlecht drauf bin, was ich aufgrund meiner Ausbildung eigentlich nie machen durfte!!! Kollegen warnen mich auch heute noch, sich bloß keine Blöße zu geben, das würden Schüler ausnutzen. Das Risiko gehe ich halt ein und es nutzt fast keiner aus, im gegenteil. Ich war selber überrascht.
Was hat das alles mit meinem Thema zu tun????
Für mich hat sich herausgestellt, dass ich nicht einfach nur eine neue Methode anwenden kann - die ich dank fehlender Fortbildungsmöglichkeiten seinerzeit mir selber überlegt habe, bzw. hab ich irgendwo Anregungen und Ideen dazu geklaut -
sondern dass sich meine antrainierte Einstellung grundsätzlich ändern muss, weil ich doch eigentlich FÜR die Kinder da bin und nicht GEGEN sie. (Wer wirklich mehr dazu wissen will, kann mich ja persönlich fragen, das breite ich jetzt hier nicht aus) |
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