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Forum: "Ganztagsschule"
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| Bei uns im Ort gibts eine Freiwillige Ganztagsschule | | von: keinelehrerin
erstellt: 31.12.2005 14:35:55 |
für die Grundschule.
Die Kinder haben morgens Unterricht bis nach der 5. oder 6. Stunde, also 12.15 h oder 13.10h.
Gemeinsames Mittagessen der Kinder und Betreuer gibt es um 13.30h. Daran schließt sich eine Zeit der Hausaufgabenbetreuung an, die Lehrer leisten abwechselnd eine Stunde in der Woche ab.
Wenn die Kids früher fertig sind, dürfen sie sich still in der Kuschelecke beschäftigen oder nebenan zum Spielen gehen.
Nach 15.00 h stehen verschiedene Projekte auf dem Plan. Eine Kooperation mit ortsansässigen Vereinen, Fußball, Basketball, läuft gut.
Drachen nach altem Vorbild wurden schon gebastelt, eine Tanz-AG läuft. Im Sommer wurden Fahrräder repariert.
Die FGS geht entweder bis um 14.00h oder bis um 17.00 h.
Träger ist der ASB.
Im Nachbarort ist ein anderer Träger. Die Zustände, die sich dort abspielen, sind haaresträubend. Nicht nur, dass seit Schuljahresbeginn die dritte Betreuung ihre Arbeit verrichtet, nein, im selben Raum, in dem die Kinder ihre Hausaufgaben erledigen sollen übt die musikalische Früherziehung. Der Musikverein hat den Raum nebenan gemietet und nutzt ihn auch ab 15.00 h, so wie es in seinem Mietvertrag steht.
Hausaufgabenbetreuung durch die Lehrer wird auf einen beschränkt, vor Weihnachten war dieser erkrankt. Pech!
Eine Mutter vertraute mir an, dass sich die Kinder prügelten und sie schon einige der Kinder - ohne Aufsicht - im Dorf spazieren gehen sah. Hinzufügen muss man, dass die Schule nicht im Heimatdorf der Kinder ist, sondern in einem ganz anderen Ortsteil, die Kinder kennen sich hier also auch nicht so aus.
Fazit: Das Ganze kann funktionieren, wenn derjenige, der dahinter steht, es auch mit Herz und Verstand macht und nicht nur, weil das Kumi es vorschreibt und man glaubt schnell Geld verdienen zu können. |
| offene und gebundene form | | von: veneziaa
erstellt: 05.01.2006 08:36:29 |
gibt es auch bei uns in hessen.
die offene form BIETET ganztags unterricht bzw. andere aktivitäten AN. jüngere schüler haben in der regel vormittags pflichtunterricht lt. stundentafel, je nach alter auch 7./8. std. am nachmittag. dann können sie nach hause gehen, die hausaufgabenhilfe bzw. -betreuung besuchen oder an einer selbst gewählten AG (wir haben derzeit ca.60)teilnehmen.
die gebundene form hat pflicht-schulzeit von 8 - 16.30 uhr. hier findet nicht nur der pflichtunterricht statt, es sind auch hausaufgabenzeiten, gemeinsames lesen, spielen, computerarbeit, bibliotheksarbeit usw. enthalten - ohne hausaufgaben für zu hause. das heißt, dass die kinder wirklich "frei" sind, wenn sie nach hause kommen. vorteil für die kinder bzw. jugendlichen ist, dass die unterschiedliche soziale herkunft vor allem für die weniger privilegierten ein wenig ausgeglichen werden kann.
natürlich steht uns eine mensa zum gemeinsamen mittagessen zur verfügung. in unserer schuleigenen küche kochen täglich schülergruppen unter anleitung/aufsicht einer hauswirtschafterin - und das essen ist sehr gut! es gibt wahlessen und jeder bezahlt das, was er sich auf sein tablett geladen hat. getränke sind kostenlos.
was die arbeitszeit der lehrer angeht: naja, wir haben nun definitiv keinen halbtagsjob! aber ich kann jeden beruhigen: die arbeit an ganztagsschulen ist weniger stressig als wenn du jede stunde eine anderen klasse hättest, da es unterrichtsblöcke gibt - und auch aktivitäten, in denen man die kinder/jugendlichen viel besser kennenlernen kann, oder auch eine art freizeit, die man gemeinsam mit viel spaß gestalten kann.
ich finde ganztagsschule gar nicht so schlecht, vor allem hier bei uns in hessen, wo roland koch und karin wolff das sagen haben und hochbegabtenförderung betreiben, viel geld für wenige ohnehin privilegierte ausgeben ....
lg veneziaa |
| In RLP | | von: silberfleck
erstellt: 05.01.2006 14:49:18 |
haben wir die sogenannte ganze Halbtagsschule (Grundschulen). Offiziell werden die Kinder der 1. und 2. Klasse von 8-12 Uhr und die der 3. und 4. Klasse von 8-13 Uhr unterrichtet bzw betreut, Ausfall gibt es nicht (in der Praxis natürlich schon).
Es gibt GS, die zusätzlich Betreuung anbieten, meistens aufgrund Elterninitiativen, natürlcih auch auf ihre Kosten.
Inzwischen gibt es diverse Schulen, die Ganztagsschulen sind, d.h. eine bestimmte Prozentzahl aller Schüler muss für ein Schuljahr angemeldet ein, damit der Betrieb laufen kann.
Es gab schon Schulen, bei denen das ganze bereits nach ein oder zwei Jahren auf der Kippe stand. Dies ist sicherlich nicht im Sinne der Schulträger, denn teilweise sind hohe Investitionen notwendig (Küche, Speiseraum). Im Nachmittagsbereich finden keine Unterrichtsangebote statt, können es auch nicht, da ja nicht alle Schüler einer Klasse teilnehmen.
Eine Entzerrung des Unterrichts ist also nicht möglich.
Einbezug von Vereinen und Verbänden ist auch garnicht so einfach, da ihre Übungszeiten in der Regel aufgrund der Arbeitszeiten ihrer Übungsleiter nach 16 Uhr liegen. Die Bezahlung ist so "überaus großzügig", dass qualifizierte Kräfte sich lieber was anderes suchen.
Und wie wäre es, wenn die Ganztagsschule mit Entzerrung Pflicht würde für alle Schüler einer Schule? Ich denke es wäre nur eine Frage der Zeit, bis das Vereins- und Verbandsleben auf der Strecke bliebe.
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| Hallo veneziaa und silberfleck! | | von: flienzi
erstellt: 11.01.2006 17:48:56 |
Auch euch werde ich gleich antworten!
Hi veneziaa, ihr habt 60 AG !! Wie groß ist eure Einrichtung denn? Du hast mir Mut gemacht, scheint ja ein wirklich schönes Arbeiten zu sein!
Das, was ich bei dir und in den anderen Beiträgen
schon lesen konnte,klingt zunehmend interessanter! Danke!
An silberfleck, du wirst hier auch nicht vergessen. Die Befürchtung, dass das Vereinsleben beeinträchtigt wird, habe ich auch. Aber wenn es gut funktioniert, könnte es doch auch eine Bereicherung für den Verein werden. Oder?
Fakt ist, denke ich, dass ein solides Konzept für den Ganztagsschulbetrieb ( ob nun in offener oder in gebundener Form)erarbeitet werden muss.
Deswegen meine Frage an euch alle --------->
da draußen
Wer hat an so einem Konzept schon mitgearbeitet?
Welche Erfahrungswerte gibt es dazu?
lg flinezi
Allen Kommentatoren herzlichen Dank für eure zahlreichen Hinweise und eure Erfahrungswerte!
Ich geb euch schon mal einen aus! |
| @rhauda | | von: elefant1
erstellt: 11.01.2006 19:16:50 |
Genau das frage ich mich auch tagtäglich; vermutlich weil wir dasVolk der Jammerer und Bedenkenträger (in Bayern: des hamma no nia so gmacht)sind und Ganztagsschulen immer noch unter dem Aspekt des Abschiebens von Kindern diskutiert werden (das tun aber wirklich nur Rabenmütter); bei uns im Landkreis (Bayern)gibt es an drei Hauptschulen jetzt Ganztagsklassen mit verändertem Zeitrhythmus, mehr Förderung, Teamteaching in den Klassen, u.a; die Erfahrungen sind nur positiv, Schüler und Lehrkräfte sind überzeugt von ihrem Modell und die Eltern rennen den Schulen die Türen ein (sie mussten auslosen-wer in die Ganztagsklasse "muss"); eine Mutter, die jahrelang in Frankreich lebte, berichtete davon, wie entsetzt und mit völligem Unverständnis Französinnen (auch Hausfrauen) darauf reagieren, wenn sie berichtet, dass bei uns die Kinder ab mittags zuhause sind;
also ich bin unbedingt für Ganzutagsschulen - als Angebotsschulen - dann können ja diejenigen, die ihre Nachmittage überorganisiert haben, gerne halbtags in die Schule gehen
elefant1
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