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Forum: "Mal so richtig ungünstige Stundenpläne..."
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| Kollegiales Verständnis | | von: rhauda
erstellt: 06.12.2005 16:45:54 geändert: 06.12.2005 16:46:26 |
Ist doch klar, dass es immer mal wieder den einen oder die andere erwischt mit schlechtem Stundenplan.
Als Referendarin, bist du doch auch mindestens zwei mal die Woche gar nicht einplanbar wegen Seminars, nicht wahr? Das macht die Sache dann schon schwierig, zusätzlich zu all den anderen Parametern.
Allerdings muss doch eigentlich die Devise gelten: die gestandenen Kolleginnen und Kollegen treten mit ihren Wünschen etwas kürzer, damit die Referendarin es nicht gar so schwer hat.
Wahrscheinlich ist das dem Planer gar nicht aufgefallen. Wenn ja, dann hat das manchmal damit zu tun, dass der Planer keinen "A*** in der Hose" hat, um gegen die Kollegen zu entscheiden, die ihm noch weitere Jahre im Nacken sitzen, während die Referendarin ja immer schön still ist und auch bald die Schule wieder verlässt.
Da muss ich eingen vorrednern schon recht geben: Wer nie meckert, kriegt immer die Sch***-Pläne, wer immer Alarm macht, der setzt sich auf lange Sicht durch. |
| wunschzettel ja - umsetzung schwierig | | von: veneziaa
erstellt: 06.12.2005 17:14:58 |
Auch bei uns gibt es diese sogenannten Wunschzettel, die jeder gewissenhaft ausfüllt - und dann davon ausgeht, dass er alle seine "Wünsche" erfüllt bekommt. Dem ist leider nicht so, weil es gar nicht geht - zumindest nicht an einer großen Schule, wenn man in möglichst verschiedenen Schulformen und -stufen eingesetzt werden möchte.
Schon lange, bevor wir unsere Std-Plan-Arbeit beginnen, laufen diese Vorbereitungen. Ich schaue mir die Wunschzettel genau an in der Absicht, jedem das Gewünschte auch zu geben. Zunächst geht das auch, rein theoretisch, wenn wir dann aber an der Wand stehen und die Oberstufe gesetzt haben, fangen die Probleme an. Alle Kursfächer (Englisch, Mathe) in den Förderstufenklassen müssen gleichzeitig liegen ("Bänke") - und wie oft passt schon einer der Kollegen aus der Oberstufe nicht mehr hinein, weil er auch in der Oberstufe in einer sogen. Bank liegt - und dort gebraucht wird. Das Puzzle Stundenplan ist unglaublich - und jedesmal, wenn wir nach ca. 14-tägiger Arbeit, wenn unsere Kollegen schon im Urlaub sind, die fast 100 Pläne von der Wand aufs Papier bringen (nachdem noch Räume zugeteilt worden sind usw) und am Ende der Ferien nochmal zum Pläneschreiben für die über 60 Klassen antreten, hoffe ich, dass wenigstens diesmal die meisten Kollegen wieder zufrieden sind. Das gelingt leider(!) nicht immer. Die mit den besten Std.-Plänen haben dazu noch das Glück, dass sie für Vertretungen sehr schwer einzuteilen sind. Die mit den schlechten Plänen haben nicht nur mehr Freistunden, nein, sie kann man natürlich gut für Vertretungsunterricht heranziehen... Gottseidank zeigt aber die Erfahrung, dass die Begünstigten wechseln, sodass jeder mal in einen sauren Apfel beißen muss.
Von den merkwürdigen Stundenplänen für die SuS ganz zu schweigen. Wenn wir ab Klasse 7 z.B. Latein, Französisch und Spanisch, ab Klasse 9 sogar noch Informatik, Biochemie und Italienisch dazu anbieten, dröselt sich ein Jahrgang manchmal total auf, ist doch klar. Abhängig von ihren Wahlfächern und Kombinationen kriegt da mancher schon einen merkwürdigen Std.-Plan zusammen.
Ich kann wirklich nur raten: Geht zu euern Std.-Plan-Machern und erklärt ihnen genau euer Problem! Ich bin eigentlich sicher, dass sie versuchen, etwas zu verändern, zu verbessern. Denn wer arbeitet besser als jemand, der zufrieden ist und mit Freude ans Werk geht?
Bei uns in Hessen wird sich die Situation in absehbarer Zeit entschärfen. Wir müssen "back to the fifties" und machen das Gegenteil des aus der Pisa-Studie Gelernten. Nach der 4. Klasse werden die Kinder wieder (wie in den Fünfzigern)in die drei Schulzweige geschickt, für Fördermaßnahmen gibt´s kein Geld. Herrn Koch und Frau Wolff reicht es (und darauf legen sie großen Wert), dass die ohnehin Privilegierten und vor allem unsere (unzähligen??) Hochbegabten gefördert werden. Die von unten sollen gefälligst da bleiben, wo sie sind!! Mich schmerzen diese Dinge sehr, denn wir sind gezwungen, das zu zerstören, was wir aufgebaut haben: Die Förderstufe und unsere bewährte (additive) Gesamtschule, absurd!
Für die Stundenpläne wird alles einfacher, denn wir brauchen keine "Bänke" mehr, keine Durchlässigkeiten zwischen den Schulzweigen, keine Fördermaßnahmen... Die armen Kinder!!
Glaub mir, den Schülern aus deinem Leistungskurs Englisch geht es mit ihrem schlechten Stundenplan gar nicht so schlecht, den SchülerInnen nicht. Dir ja, da du in der Ausbildung steckst.
So, all diese Gedanken nur am Rande.. sie helfen dir nicht wirklich. Aber ich kam so ins Reflektieren, welch unterschiedliche Sorgen uns LehrerInnen ständig beschäftigen. Manchmal beneide ich den Baggerfahrer, der zur Zeit alte Treppen unserer Schule einreißt. Er schleppt abend nichts mit nach Hause - und die Nächte sind wahrscheinlich auch nicht von Sorgen "um anderer Leute Kinder" geprägt.
Jetzt aber Schluss. LG
veneziaa |
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